Es war ein Schockmoment für Queen Elizabeth II. (95): Am ersten Weihnachtsfeiertag verschaffte sich ein mit einer Armbrust bewaffneter Mann Zutritt zum Gelände des royalen Wohnsitzes Schloss Windsor. Zuvor hatte er auf Snapchat ein Video an seine Freunde versendet, das «The Sun» vorliegt und in dem er die Tat ankündigt.
«Es tut mir leid, was ich getan habe und tun werde. Ich werde versuchen, Elizabeth II., die Königin von England, zu ermorden», droht der maskierte Mann mit einer Armbrust in der Hand und mit verfremdeter Stimme. Nur 24 Minuten bevor Polizeibeamte den Angreifer unweit der Privaträume der britischen Monarchin festnahmen, konnten User das Video auf Snapchat ansehen.
«Wir machen eine schwierige Zeit durch»
Bei dem Palast-Eindringling soll es sich um einen 19-Jährigen handeln. Inzwischen hat sich der Vater des mutmasslichen Täters geäussert. Zur «Daily Mail» sagte dieser: «Etwas ist entsetzlich schiefgegangen bei unserem Sohn, und wir versuchen herauszufinden, was.»
Bis anhin habe er noch keine Gelegenheit gehabt, mit ihm zu sprechen. Seine Familie versuche aber, ihm die Hilfe zukommen zu lassen, die er brauche. «Aus unserer Sicht machen wir gerade eine schwierige Zeit durch. Wir versuchen, dieses Problem zu lösen, und das ist nicht einfach», betont sein Vater weiter. Gemäss der britischen Zeitung wuchs der mutmassliche Täter in einem 616'000 Franken teuren Doppelhaus in North Baddesley, Southampton, auf. Er sei in einer liebevollen Familie gross geworden. Es wird vermutet, dass er eine Schwester hat. Sein Vater führt ein IT-Unternehmen.
Täter wollte Vergeltung
Das Motiv des mutmasslichen Angreifers: Vergeltung. Er nehme Rache für diejenigen, die wegen ihrer Herkunft getötet, erniedrigt und diskriminiert worden seien sowie für die Toten des Amritsar-Massakers 1919. Damals hatten britische Kolonialtruppen in der indischen Stadt Amritsar das Feuer auf Demonstranten eröffnet und Hunderte getötet. Er sei ein indischer Sikh, sagt der Maskierte in dem Clip. (bsn/bang/SDA)
