Das ist der Schweizer Spider-Man
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Actionheld aus Winterthur ZH:Das ist der Schweizer Spider-Man

Blick besucht den Action-Helden zu Hause
Spider-Man spannt sein Netz in Winterthur

Spider-Man kommt mit einem neuen Film in die Kinos. Aber auch in der Schweiz spinnt der Actionheld sein Netz. Blick besuchte das Double zu Hause in Winterthur ZH.
Publiziert: 15.12.2021 um 10:21 Uhr
Samuel Walder (Text) und Stefan Bohrer (Fotos)

Er schwingt sich von Hochhaus zu Hochhaus, er schiesst Netze aus seinen Handgelenken, und er rettet ganz New York, wenn es sein muss. Der rot-blaue Anzug ist Spider-Mans Markenzeichen. Am Donnerstag kommt der neueste Teil der Marvel-Filme in die Schweizer Kinos, gespielt von Tom Holland (25). Aber Spider-Man spinnt sein Netz nicht nur auf der Kinoleinwand – sondern auch in Winterthur ZH.

Auf dem Klingelschild eines Winterthurer Wohnblocks steht Peter Parker. Mit freundlicher Stimme sagt der «Spidey vo Winti» Hallo, als Blick ihn besucht. Schnell ist klar: Hier wohnt ein Spider-Man-Fan. Doch das sei nicht immer so gewesen, verrät der 26-jährige Imitator, der anonym bleiben will – wie sein Idol auch.

«Zuerst war es nur ein Witz»

«Es begann vor ein paar Jahren, als ich als Witz meine Freundin überraschen wollte», sagt er. «Sie ist grosser Marvel-Fan.» Er habe damals auf Wish einen Anzug bestellt und wollte so mit seiner Freundin ins Kino gehen. «Da der Anzug ein paar Tage zu früh angekommen ist, zog ich ihn an und spazierte aus Spass durch die Stadt.»

«Spidey vo Winti» sieht dem echten Spider-Man zum Verwechseln ähnlich.
Foto: STEFAN BOHRER
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Die vielen positiven Rückmeldungen bringen ihn auf eine Idee: «Spidey vo Winti» ist geboren. «Heute ist es schon fast ein zweiter Beruf», sagt er. Er verlange zwar nie Geld, aber der Zeitaufwand käme einem Nebenjob gleich. «Ich werde in Kinos eingeladen, an Geburtstage, Geschäftsevents und Partys.»

Zum Verwechseln ähnlich

Da «Spidey» mittlerweile jeden Tag durch die Strassen von Winterthur spaziert, hat er mehrere Anzüge. Auch Requisiten aus den Filmen baut er nach. «Meine Anzüge sind vom gleichen Schneider wie die vom Film.» 1000 bis 2000 Franken habe er für einen Anzug ausgegeben. «Die Anzüge sind massgeschneidert. Das gibt dem Look eine gewisse Echtheit», sagt das Double.

Eine Maske habe er sogar selber entwickelt. «Ich wollte eine Maske, die auch die Augen bewegen kann. Wie im Film kann ich mit den Augen blinzeln, und rote Lämpchen leuchten auf.» Auch Netze könne er abfeuern. Mit verschiedenen Chemikalien habe er eine Mischung entwickelt, die eine schaumartige Masse ergebe. «Es sieht schon ziemlich echt aus, wenn man den Schaum mit der richtigen Gestik und einer Action-Pose abfeuert.»

Wenn die Bombe platzen würde

Bei seinen Spaziergängen wird Spider-Man regelmässig von Fans nach einem gemeinsamen Foto gefragt – vom Kleinkind bis zum Opa. «Sie wollen wissen, wer sich hinter der Maske verbirgt», sagt «Spidey». Doch sein Geheimnis hüte er sehr gut. Es sei ein wenig wie im Film. Niemand wisse, wer er ist.

«Wenn die Bombe platzen würde, dann wäre der Reiz nicht mehr da», sagt er. Das wolle er nicht. Er geniesse es, ohne Maske herumzulaufen und nicht immer Spider-Man zu sein.

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