IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi ist tot
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«Er starb wie ein Hund»:IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi ist tot

Trump über Geheimdienstoperation gegen al-Baghdadi (†48)
«Baghdadi starb wimmernd als Feigling»

IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi (†48) ist in einer von US-Präsident Trump befehligten Geheimoperation getötet worden.
Publiziert: 27.10.2019 um 08:03 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2019 um 06:45 Uhr
  • Baghdadi (†48) starb in seinem Versteck in Syrien nahe der türkischen Grenze.
  • Trump sagt: «Unsere Hunde haben ihn in einen Tunnel gejagt. Er hat geweint. Dann hat er seine Sprengstoffweste gezündet.» Er sei als «Feigling» gestorben.
  • Baghdadi riss drei Kinder mit sich in den Tod. Auch seine zwei Frauen starben.
  • Laut Trump sind die US-Special-Forces mit acht Helikoptern gelandet.
  • Trump dankte allen Truppen – inklusive den syrischen Kurden, die bei der Militäroperation geholfen haben.
  • Der US-Präsident habe die ganze Aktion via Live-Feed mitgeschaut: «Es war wie im Film.»
Myrte Müller

Es sei wie in einem Film gewesen, sagt Donald Trump (73) stolz. Vom sogenannten Situation Room aus verfolgte der Präsident live, wie eine US-Spezialeinheit samstagnachts das Versteck des meistgesuchten Terroristen der Welt stürmt. Auf Abu Bakr al-Baghdadi (†48) war zuletzt ein Kopfgeld von 25 Millionen US-Dollar ausgesetzt. Jetzt wurde er vom US-Geheimdienst in Barisha bei Idlib im Nordwesten Syriens aufgespürt.

«Die Hunde der Einheit haben al-Baghdadi in einen Fluchttunnel ohne Ausgang getrieben», erzählt Donald Trump auf der Pressekonferenz am Sonntagmorgen amerikanischer Zeit. Und: «Der IS-Führer habe geweint, geschrien, gewinselt. Er war ausser sich vor Angst.» Dann habe er sich mit der Sprengstoffweste in die Luft gejagt. «Al-Baghdadi starb wie ein Hund, wie ein Feigling», so Donald Trump weiter. «Seine zwei Frauen und drei seiner Kinder standen im Tunnel, als dieser durch die Explosion einstürzte.» Aber: Elf Kinder des IS-Führers hätten überlebt. Sie würden nun vor Ort betreut.

Immer wieder für tot erklärt

Der mächtigste Mann des sogenannten Islamischen Staats (IS) wurde immer wieder für tot erklärt. Doch erst jetzt erwischte es den Massenmörder tatsächlich. Die Geheimoperation der Amerikaner sei ein sekundenschneller Überraschungsangriff gewesen, so der US-Präsident. Umgehend sollen die Elitekämpfer über die Trümmer zur Leiche des IS-Führers vorgedrungen sein und vor Ort DNA-Proben genommen haben. Diese bewiesen später eindeutig: Der Tote ist Abu Bakr al-Baghdadi. Russland zweifelt dennoch weiterhin an der Echtheit dieser Beweise.

Dieses Foto der Leiche Baghdadis zirkulierte heute im Netz. Laut der Nachrichtenagentur AFP handelt es sich um den IS-Chef.
Foto: AFP
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Trump ist stolz: «Unsere Leute haben einen brillanten Job gemacht.» Acht Helikopter seien für die Geheimoperation im Einsatz gewesen. «Sie flogen schnell und tief über das gefährlichste Gebiet Syriens», so Trump. «Das war sehr waghalsig. Sie wurden vom Boden aus beschossen.» Doch niemand von ihnen sei verletzt oder gar getötet worden.

Al-Baghdadis Tod war Trumps grosses Ziel

Der US-Präsident lobt auch Russland, die Türkei, Irak, die syrischen Kurden und sogar die syrische Regierung. Eingeweiht aber seien diese nicht gewesen. Kurz vor dem Einsatz habe man sie informiert, dass eine Spezialeinheit in ihre Gebiete eindringen würde.

Seit drei Jahren soll Donald Trump das Ziel vor Augen gehabt haben: «Ich wollte nicht irgendeinen IS-Führer. Ich wollte einen grossen Namen, ich wollte ihn!» Er sei der schlimmste Mann der Welt gewesen. Gefährlicher noch als Al-Kaida-Führer Osama bin Laden (†54).

Abu Bakr al-Baghdadi stammte aus einer irakischen Bauernfamilie. Er studierte in Bagdad Koranwissenschaft und schloss sich, als die Amerikaner in den Irak einmarschierten, dem sunnitischen Widerstand an. Ab 2010 übernahm der Iraker die Führung des IS und bezeichnete sich als «Kalif Ibrahim».

Er war verantwortlich für Tausende von Gräueltaten, darunter Enthauptungen, Kreuzigungen, Tod durch Ertränken und Verbrennungen bei lebendigem Leib. Jetzt ist er tot.

Vergewaltigt, verbrannt, geköpft – lesen Sie hier über die Gräueltaten von Baghdadi.

PK in voller Länge:US-Präsident Donald Trump über den Tod von al-Baghdadi

baghdadi 

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