Trauer um Kult-Bahn im Europa-Park berührt auch Besitzer-Familie
Hoffnung für «Piraten von Batavia»-Fans

Am Samstagabend zerstört eine Feuersbrunst im Europa-Park grosse Teile des holländischen und skandinavischen Themenbereichs. Die Trauer über den Verlust der legendären Wasser-Bahn «Piraten von Batavia» ist gross. Das lässt die Gründer-Familie nicht kalt.
Publiziert: 28.05.2018 um 15:45 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:05 Uhr
Es brennt im Europa-Park
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Besucher wurden evakuiert:Es brennt im Europa-Park
Andreas Hobi

«Goodbye Piraten von Batavia! Ich werde die Bahn so vermissen, war einfach ein Muss als Jahreskartenbesitzer.» Das schreibt eine Besucherin in den sozialen Medien stellvertretend für alle Europa-Park-Fans. Der Schock sitzt auch zwei Tage nach dem Inferno noch tief. 

Der verheerende Grossbrand im Freizeitpark von Rust (D) zerstörte weite Teile des holländischen und skandinavischen Themenbereichs – und verursachte einen Schaden in Millionenhöhe. Noch immer tappt die Offenburger Polizei im Dunkeln, wie sie auf Anfrage von BLICK bestätigt. Die Brandursache ist nicht bekannt. Die Untersuchung werde noch einige Tage dauern. 

Vor allem die niedergebrannte Bahn «Die Piraten von Batavia» hinterlässt bei den Fans des Freizeitparks eine grosse Lücke. Viele BLICK-Leser verbinden mit der im Jahre 1987 gebauten Attraktion ihre schönsten Europa-Park-Erinnerungen. Leser Benjamin Ruch schreibt beispielsweise auf Facebook: «Ich werde die Liebe zum Detail und die schönen Häuser vermissen. Sie war eine meiner Lieblingsbahnen.» 

«Besucher sollen Spass haben» 

Trotz des Verlusts der berühmten Piraten-Bahn versuchen die Betreiber des Freizeitparks den Besuchern so viel Normalität wie möglich zu bieten. Wie schon gestern öffnete der Park auch heute pünktlich um 9 Uhr seine Tore – ohne Preisnachlass, trotz der zerstörten Bereiche. Hat der Vorfall Folgen für das Sicherheitskonzept? Dieter Borer, Leiter Europa-Park-Repräsentanz Schweiz, sagt: «Alles hat gut funktioniert. Trotzdem werden wir unsere Erkenntnisse aus dem Brand ziehen.»

Aber der Schock über die Geschehnisse lässt sich nicht so einfach abschütteln. Auch bei Familie Mack nicht. Die Gründer und Eigentümer des Europa-Parks seien vor allem froh, dass es neben den sieben leicht verletzten Feuerwehrleuten keine weiteren Verletzten gab, sagt Borer zu BLICK. «Für die Familie geht nichts über die Sicherheit der Gäste.»

Der Europa-Park nach dem Brand 2018: Grosse Teile der Themenwelt Skandinavien und Holland wurden zerstört.
Foto: 8989 Leserreporter
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Kommt die Kult-Bahn zurück?

Das müssen Sie über den Europapark wissen

Mit einer Fläche von 950'000 Quadratmeter ist der Europapark in Rust (D) der grösste Freizeitpark im deutschsprachigen Raum. 2017 strömten 5,6 Millionen Besucher zu den über 100 Attraktionen und den Shows. Zum Park gehören auch fünf Hotels, ein Campingplatz und ein Kino.

«Knapp die Hälfte der Gäste kommen aus Deutschland. Die Schweiz und Frankreich teilen sich mit etwa 22 Prozent den zweiten Rang», sagt Dieter Borer von Europapark Schweiz. Gut 3500 Schweizerinnen und Schweizer vergnügen sich täglich im Europapark. 

Insgesamt erwirtschaftet das Familien-Unternehmen, das 3600 Mitarbeiter beschäftigt, rund 350 Millionen Euro im Jahr. Für die Wartung und den Ausbau der Anlage nimmt die Mack-Familie aber auch wieder Geld in die Hand – bis 2011 rund 700 Millionen Euro. (aho)

Mit einer Fläche von 950'000 Quadratmeter ist der Europapark in Rust (D) der grösste Freizeitpark im deutschsprachigen Raum. 2017 strömten 5,6 Millionen Besucher zu den über 100 Attraktionen und den Shows. Zum Park gehören auch fünf Hotels, ein Campingplatz und ein Kino.

«Knapp die Hälfte der Gäste kommen aus Deutschland. Die Schweiz und Frankreich teilen sich mit etwa 22 Prozent den zweiten Rang», sagt Dieter Borer von Europapark Schweiz. Gut 3500 Schweizerinnen und Schweizer vergnügen sich täglich im Europapark. 

Insgesamt erwirtschaftet das Familien-Unternehmen, das 3600 Mitarbeiter beschäftigt, rund 350 Millionen Euro im Jahr. Für die Wartung und den Ausbau der Anlage nimmt die Mack-Familie aber auch wieder Geld in die Hand – bis 2011 rund 700 Millionen Euro. (aho)

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Die Trauer über den Verlust der Kult-Bahn ist auch an Borer nicht spurlos vorbeigegangen: «Es ist berührend und schön zu lesen, wie viele Sympathien die Bahn in den sozialen Medien erfährt.» Auch die Gründerfamilie Mack habe die Piraten-Bahn ins Herz geschlossen. «Die Familie setzt sich natürlich damit auseinander, wie die entstandene Angebotslücke wieder gefüllt werden kann», sagt Borer. Er lässt die Fans leise hoffen: «Ich kann mir gut vorstellen, dass die Zeichen auf Wiederaufbau stehen.»

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