Sie gibt ihm eine Mitschuld am Tod seines Bruders
Nichte packt über herzlosen Donald Trump aus

Kurz vor den Wahlen kommts für Donald Trump knüppeldick. Seine Nichte Mary L. Trump (55) kündigt ein Buch an, in dem sie die Skrupellosigkeit des US-Präsidenten offenlegen will. Es geht um Steuerhinterziehung und die verweigerte Hilfe für ein schwer behindertes Kind.
Publiziert: 16.06.2020 um 19:47 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2020 um 16:11 Uhr
Guido Felder

Nicht alle Verwandten von Donald Trump (74) haben einen Job im Weissen Haus oder mit ihm das Heu auf der gleichen Bühne. Mary L. Trump (55), die Tochter von Trumps verstorbenem Bruder Fred Jr. (1938–1981), jedenfalls findet es nur zum Heulen, was ihr Onkel für ein Ungeheuer ist und was er im Weissen Haus treibt.

Das will Mary Lea Trump nun der ganzen Welt mitteilen. In ihrem Buch «Zu viel und nie genug – Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt geschaffen hat» (Too Much and Never Enough) erzählt sie laut Insidern «erschütternde und brutale» Geschichten über Donald Trump. Erscheinen wird es im Sommer im Verlag Simon & Schuster.

Hat Trump Steuern hinterzogen?

Eine der explosivsten Enthüllungen soll sein, wie sie der «New York Times» bei den Recherchen über Trumps Finanzen half. Die Zeitung berichtete 2018, dass Donald Trump, auf heute umgerechnet, mindestens 413 Millionen Dollar aus dem Immobilienimperium seines Vaters erhalten habe.

Gibt ihrem Onkel Saures: Mary L. Trump schreibt ein Buch über ihre Familie.
Foto: LinkedIn
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Trump droht Bolton

Enthüllungen machen Donald Trump keine Freude. Noch hat er sich zum angekündigten Buch seiner Nichte nicht geäussert. Dafür zeigt er am Beispiel seines ehemaligen Sicherheitsberaters John Bolton (71), wie er gegen Autoren vorgehen will, die gegen ihn schreiben: Trump droht Bolton mit strafrechtlicher Verfolgung, wenn dieser ein Buch über seine Zeit im Weissen Haus schreiben sollte. (gf)

Enthüllungen machen Donald Trump keine Freude. Noch hat er sich zum angekündigten Buch seiner Nichte nicht geäussert. Dafür zeigt er am Beispiel seines ehemaligen Sicherheitsberaters John Bolton (71), wie er gegen Autoren vorgehen will, die gegen ihn schreiben: Trump droht Bolton mit strafrechtlicher Verfolgung, wenn dieser ein Buch über seine Zeit im Weissen Haus schreiben sollte. (gf)

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Ein Grossteil des Betrages soll dabei aus Steuerhinterziehungen in den 1990er-Jahren generiert worden sein. Die Story wurde mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet.

Bruder vernachlässigt

Aber auch familiäre Geschichten will die auf Schizophrenie spezialisierte Psychologin Mary L. Trump ausplaudern. Sie wirft Donald Trump vor, am Tod ihres Vaters mitverantwortlich gewesen zu sein. Fred Jr. war 1981 an einem Herzinfarkt gestorben, der auf seine Alkoholkrankheit zurückzuführen war. Die Buchautorin ist der Meinung, dass Donald ihren Vater Fred Jr. im kritischen Stadium seiner Sucht vernachlässigt habe.

Fred Jr. hätte das Familienimperium übernehmen sollen, kehrte der Firma aber den Rücken und wurde Pilot bei der TWA. Donald Trump hatte 2019 eingestanden, seinen Bruder wegen des Unternehmens unter Druck gesetzt zu haben, würde es aber heute bereuen. Donald Trump: «Ich bedauere es sehr, Druck auf ihn ausgeübt zu haben.» Das familiäre Immobiliengeschäft sei einfach nicht so «sein Ding» gewesen.

Beim Testament beeinflusst?

Im Jahr 2000 kam es zu einem wüsten Erbstreit vor Gericht. Mary L. und ihr Bruder Fred III (57) warfen Donald Trump und seinen Geschwistern vor, ihren dementen Vater Fred Sr. (1905–1999) beim Anfertigen des Testaments «betrügerisch und ungebührlich beeinflusst» zu haben. Mary L. und ihr Bruder Fred III erhielten vom Millionen-Imperium ihres Grossvaters nur gerade je 200'000 Dollar.

Die Gerichtsverhandlung brachte unzählige vertrauliche und hochsensible Finanzdokumente der Trump-Familie ans Tageslicht. So auch die Steuererklärungen von Fred Trump Sr., die 20 Jahre später die Grundlage für den Artikel in der «New York Times» bildeten.

Hilfe für behindertes Kind eingestellt

Die beiden anklagenden Geschwister warfen Donald Trump und dessen Geschwistern auch Herzlosigkeit vor, weil sie – aus Rache wegen des Prozesses – eine mehrere Millionen Dollar teure medizinische Unterstützung für William einstellten. William ist der Sohn von Fred Trump III., er wurde mit einer Gehirnlähmung geboren.

Mary L. Trump sagte im Jahr 2000 in einem ihrer seltenen Interviews über ihre Verwandtschaft: «Meine Tante und meine Onkel sollten sich schämen. Aber ich bin sicher, sie tun es nicht.»

Die Veröffentlichung des Buches ist auf den 28. Juli geplant – rund drei Monate vor den Präsidentschaftswahlen. Die Erzählungen der mutigen Nichte dürften die Umfragewerte für Donald Trump noch weiter in den Keller ziehen.

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Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.

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