Nach dem Tod von Thailand König Bhumibol (†88)
Jetzt steigt Prinz Prolo auf den Thron

Seit 1946 regierte König Bhumibol (†88) in Thailand. Nach seinem Tod wird sein Sohn Maha Vajiralongkorn (64) den Thron besteigen.
Publiziert: 13.10.2016 um 16:29 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:07 Uhr
Statt in hochgeschlossener Paradeuniform mit schweren Orden und goldenen Achselplatten: Maha Vajiralongkorn Ende Juli auf dem Flughafen in München mit bauchfreiem Top, Hüftjeans und Sandalen – die Tattoos farblich perfekt abgestimmt auf das Top seiner Geliebten Suthida (32) .
Foto: ZVG von Bild.de
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Bhumibols Sohn Maha Vajiralongkorn steht als Kronprinz in den Startlöchern, um das Amt seines Vaters zu übernehmen. Wie der thailändische Regierungschef Prayut Chan-O-Cha heute bekanntgab, soll der 64-jährige den Thron besteigen.

Doch Vajiralongkorn ist bei den Thailändern wegen seines wechselhaften Privatlebens nicht sehr beliebt.

Er ist mehrfach geschieden und berüchtigt für ausschweifende Partys und Shoppingtouren. Dafür kann er auf eine geschätztes Familienvermögen von umgerechnet 35 Milliarden Franken zurückreifen. Kein Wunder trägt Vajiralongkorn wegen seiner teuren Eskapaden den Übernamen «Prinz Protz».

Mit bauchfreiem Top in München

Zuletzt sorgte er allerdings eher als «Prinz Prolo» für Aufsehen, für Entsetzen gar: Statt in hochgeschlossener Paradeuniform mit schweren Orden und goldenen Achselplatten salutierte er Ende Juli auf dem Flughafen in München mit bauchfreiem Top, Hüftjeans und Sandalen – die Tattoos farblich perfekt abgestimmt auf das Top seiner Geliebten Suthida (32).

Thailands König Bhumibol ist tot
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Nachfolger wird voraussichtlich sein Sohn:Thailands König Bhumibol ist tot

Die damalige Mission des Prinzen: Die Kauf der Villa Stolberg am Starnberger See für knapp 10 Millionen Euro. Sie soll, so spekulierten deutsche Medien, dem Nachwuchs-Monarchen und Suthida als Liebesnest dienen, denn die Ex-Thai-Stewardess lebt in München.

Auch Vajiralongkorn selbst verbringt die meiste Zeit in der bayerischen Metropole, auch wenn das Verhältnis zu Deutschland nicht unbelastet ist: 2011 wurde die Boeing 737 des Prinzen in München beschlagnahmt, weil Thailand einem deutschen Strassenbau-Unternehmen 36 Millionen Euro schuldete.

In Thailand versucht Vajiralongkorn während seiner Stippvisiten lediglich noch die Scherben seiner vergangenen Ehen zusammenzukehren und Machtkämpfe mit seinen Schwestern auszufechten.

Dem Hund ist er treuer als den Frauen

Sieben Kinder hat der Prinz bisher gezeugt – mit drei verschiedenen Frauen. Am treuesten ist der Prinz sowieso seinem Pudel. Für Foo Foo, wie das Tier heisst, schmiss er vor ein paar Jahren gar eine legendäre Geburtstagsparty im Königspalast zu Bangkok.

Seine damalige Ehefrau Srirasmi liess es sich zu diesem Anlass nicht nehmen, nur mit einem String-Tanga bekleidet zu Ehren des Pudelchens zu tanzen.

Für viele Thailänder ist Vajiralongkorn als König daher untragbar. Sie sähen lieber eine Tochter Bhumibols auf dem Thron. Nur: offen aussprechen wagt das kaum jemand. Das Land hat strikte Gesetze gegen Majestätsbeleidigung.

Sie schützen den König, seine Frau und den Kronprinzen vor jeder Kritik. Selbst harmlos klingende Kommentare können zu Anzeigen führen. Im schlimmsten Fall drohen 15 Jahre Gefängnis.

Prinz bittet um Aufschub

Maha Vajiralongkorn hat inzwischen um einen Aufschub bei der Thronbesteigung gebeten. Regierungschef Prayut Chan-O-Cha sagte in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung, habe ihn bei einer Audienz «um Zeit zur Vorbereitung gebeten, bevor er zum neuen König ausgerufen wird».

Der Kronprinz sei mit den Pflichten eines Königs bereits vertraut und werde sie übernehmen, wenn «die geeignete Zeit kommt», führte der Regierungschef aus. «Ich hoffe, alle verstehen das und verursachen kein Chaos.» (gf/bih/bau)

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