Juwelenraub in Dresden - Räuber sind auf der Flucht
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Polizei fahndet nach Tätern:Juwelenraub in Dresden - Räuber sind auf der Flucht

Milliarden-Raub in Dresden
Polizei veröffentlicht Video der Tat

Einbrecher haben drei Juwelengarnituren aus dem Grünen Gewölbe in Dresden gestohlen. Der Wert dieser Gegenstände dürfte eine Milliarde übersteigen. Die Polizei hat nun ein Überwachungsvideo veröffentlicht.
Publiziert: 25.11.2019 um 11:29 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2019 um 01:47 Uhr
Die Polizei Dresden fahndet im Zusammenhang mit dem Raub im Grünen Gewölbe nach Abdul Majed Remmo.
Foto: Polizei Dresden
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Es dürfte einer der grössten Kunstraube der Geschichte sein. Drei kostbare Juwelengarnituren wurden gestern früh aus dem Grünen Gewölbe in Dresden (D) gestohlen. Ihr Wert? Für die Kunstwelt unermesslich. Laut nüchternen Schätzungen liegt er aber bei gut einer Milliarde Euro.

Die Diebe gingen planmässig vor und hatten zuvor einen Stromkasten unter der Augustusbrücke in Brand gesteckt. ­Somit war die Stromzufuhr zu den Staatlichen Kunstsamm­lungen unterbrochen. Über ein Eckfenster sollen die Täter dann ins Gebäude gestiegen sein. Dort hatten sie es auf eine bestimmte Vitrine abgesehen – und nur diese ausgeräumt. Innert weniger Minuten.

Dennoch: Trotz Stromausfall hat eine Überwachungskamera die Räuber gefilmt – die Polizei hat das Video nun veröffentlicht. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter auch durch dasselbe Eckfenster wieder geflüchtet sind. Laut dem Chef der Kriminalpolizei, Volker Lange, sind auf den Aufnahmen zwei Einbrecher zu sehen. Es könne aber weitere Beteiligte geben. Die erste Fahndung blieb erfolglos.

Sonderkommission besteht aus 20 Ermittlern

Die 20-köpfige Sonderkommission Epaulette ist nun zuständig – benannt nach einem der entwendeten Schmuck­stücke. Hinweisen zufolge sind die Einbrecher mit einem Audi A6 geflüchtet. Bereits wenige Minuten nach der Einbruchs­meldung fahndeten 16 Streifenwagen nach den Tätern. ­Verdächtig: Ein baugleiches Fahrzeug wurde später in einer Tiefgarage in Brand gesetzt. Der Audi wurde von Kriminalisten untersucht und sichergestellt.

Marion Ackermann (54), Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, zeigte sich auf einer Presse­konferenz vom Milliardenraub entsetzt. Auch Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (44, CDU) ist geschockt:
«Nicht nur die Staatlichen Kunstsammlungen wurden bestohlen, sondern wir Sachsen!» Das Grüne Gewölbe Sachsens
ist nicht nur eine Touristen­attraktion in der Landeshauptstadt, sondern auch so etwas wie die Schatzkammer Deutschlands.

Kurfürst August der Starke (1670–1733) liess die Schatzkammer zwischen 1723 und 1730 anlegen. Heute wird die einzigartige Sammlung in zwei Abteilungen präsentiert. Der historische Teil befindet sich im Erdgeschoss des Residenzschlosses – in den authentisch wiederhergestellten Räume der Sammlung. Eine Etage weiter oben zeigt das Neue Grüne Gewölbe besondere Einzelstück. (szm/SDA)

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