Letztes Instagram-Video der ermordeten Dänin
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Terror an Touristen in Marokko:Letztes Instagram-Video der ermordeten Dänin

Jetzt spricht die Mutter des Genfer IS-Helfers
«Er war in der Schweiz, als die Touristinnen getötet wurden»

Der Schweiz-Spanier, der in Marokko IS-Mörder ausgebildet haben soll, war früher Fan des FC Servette. Laut seiner Mutter ist er unschuldig – er sei zur Tatzeit in der Schweiz gewesen.
Publiziert: 08.01.2019 um 20:32 Uhr

Ein Schweizer soll den Islamischen Staat (IS) dabei unterstützt haben, in Marokko zwei junge Frauen zu ermorden. Kurz vor Weihnachten wurden zwei Rucksacktouristinnen aus Dänemark und Norwegen in einer einsamen Gegend des Atlas-Gebirges tot aufgefunden (BLICK berichtete).

Der spanisch-schweizerische Doppelbürger Kevin Z.* (25) soll die Täter unter anderem im Umgang mit Schusswaffen ausgebildet und im Namen des IS neue Männer rekrutiert haben. Vor seiner Zeit in Marokko lebte er in Genf und war Fan des Fussballklubs Servette FC. Er ist 2011 zum Islam konvertiert und verkehrte als «Abdallah» in der islamistischen Szene in Genf, zuletzt war er im Quartier Onex angemeldet.

Seine Mutter streitet ab, dass ihr Sohn etwas mit der Gräueltat zu tun habe. «Alles, was über ihn gesagt wird, ist eine Lüge», sagt sie zur spanischen Zeitung «El Mundo». «Es ist unmöglich, Kevin, seine Frau und mein Enkel kamen am 15. Dezember in die Schweiz und blieben bis zum 19. Sie wollten einige Papiere erneuern, damit sie weiterhin nach Europa kommen und sofort nach Marokko zurückkehren konnte. Die Morde geschahen am 17.», sagt die Mutter.

Der 25-jährige spanisch-schweizerische Doppelbürger aus Genf wurde eine Woche nach dem Mord in Marokko festgenommen.
Foto: SRF
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«Er hatte eine schlimme Jugend»

Zwischen 2007 und 2013 hatte Kevin Z. wegen Drogendelikten, Diebstahl, Einbruch und häuslicher Gewalt immer wieder Ärger mit der Polizei. «Er ist ein junger Mann mit einer schlimmen Jugend. Er hat mit 15 seinen Vater verloren.» 

In einem Jugendgefängnis sei er in Kontakt mit dem Koran gekommen. «Er sagte, dank dieses Buches habe er all seine Fehler verstanden. Er konvertierte zum Islam und betete jeden Tag, bat um Vergebung für die Dummheiten, die er begangen hatte.»

Inzwischen wurden 18 Menschen wegen mutmasslicher Verbindungen zu der Tat festgenommen. Kevin Z. und sechs weitere standen am Montag in der marokkanischen Hauptstadt Rabat vor Gericht. Die vier Hauptverdächtigen in dem Fall waren in Marrakesch gefasst worden. Die Männer hatten nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen. (rey)

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