Geständnis im Mordfall Susanna F. (†14)
Der im Irak festgenommene Ali B. (20) gibt Bluttat zu

Nach dem Mord an dem erst 14-jährigen deutschen Mädchen Susanna F. ist es zu einem Geständnis gekommen. Der mit seiner Familie in den Nordirak gereiste Ali B. hat laut «Bild.de» die Tat zugegeben.
Publiziert: 09.06.2018 um 10:29 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:55 Uhr

Der Tod von Susanna F. aus Mainz (D) sorgt über die deutschen Landesgrenzen hinaus für Bestürzung. Das 14-jährige Mädchen soll nach ersten Erkenntnissen der Polizei in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai von zwei Asylbewerbern auf ein Feld gezerrt und mehrfach brutal vergewaltigt worden sein. Am Mittwoch wurde ihre Leiche in schwer zugänglichem Gebiet bei in der deutschen Stadt Wiesbaden gefunden (BLICK berichtete).

Ali B. wird im Juni 2018 in Wiesbaden (D) abgeführt.
Foto: Reuters
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In den Fokus der Ermittler geriet schon bald der 20-jährige Ali B.* In der Zwischenzeit hatte er mit seiner Familie Deutschland wieder verlassen und war in den Nordirak gereist, wo er in der Nacht auf vergangenen Freitag festgenommen werden konnte. Wie die deutsche Zeitung «Bild», meldet, hat B. nun ein Geständnis abgelegt. Die Information sei vom örtlichen Chef der Polizei, General Tarek Ahmed, in einem TV-Interview bestätigt worden.

Ali B. (20) floh vor Festnahme in den Irak

Der Fall sorgt auch für heftige Kritik an der Politik. Ali B. gelangte im Oktober 2015 als Flüchtling nach Deutschland, hätte das Land aber schon längst wieder verlassen haben sollen. Der Asylbewerber hätte in den Irak abgeschoben werden sollen, da sein Antrag abgelehnt wurde.

Der Iraker galt als gewalttätig und war der Polizei bereits bekannt. Zweimal wurde er mit einem Gewaltverbrechen in Verbindung gebracht, zusätzlich wurde er verdächtigt, ein 11-jähriges Flüchtlingsmädchen vergewaltigt zu haben. Nachgewiesen werden konnte ihm aber nichts, darum habe auch kein Haftgrund gegen ihn vorgelegen, erklärte die Polizei.

Susannas Killer kommt zurück nach Deutschland

Es war seine eigene Familie, die Ali B. an die Polizei im Irak ausgeliefert hat. Um 5.30 Uhr (Ortszeit) am Freitagmorgen wurde der Killer von Susanna in seiner Heimatstadt Zakho, im Nordirak, von einer Elite-Einheit überrascht und verhaftet, wie die «Bild»-Zeitung berichtet.

Noch heute Samstag wird Ali B. von Spezialkräften der deutschen Bundespolizei begleitet in Frankfurt am Main (D) landen. Das Flugzeug mit B. an Bord wird gegen 20.30 Uhr erwartet. Dann wird der der 20-Jährige Flüchtling dem Haftrichter vorgeführt. Bevor er dann in Untersuchungshaft gesteckt wird.

Trauermarsch für Susanna (†14)

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität meldete für heute Samstag eine Demo in der Innenstadt an. Unter dem Motto «Stop the Violence - gegen sexualisierte Gewalt und Unterdrückung» plant eine Initiative am Hauptbahnhof eine Kundgebung und einen Umzug. Die «Gutmenschliche Aktion Mainz» lädt zu einer Trauerkundgebung ein, um sich gegen Rassismus zu wenden.

Die Landtagsfraktion der rechtspopulistischen AfD will in der Nähe unter dem Motto «Es reicht! Endlich Konsequenzen ziehen!» demonstrieren. Bereits am Freitagabend versammelten sich Menschen in der Nähe des Fundorts der Leiche zu einem Trauermarsch in Gedenken an die getötete Susanna. Zur Teilnehmerzahl machte die Polizei keine Angaben. (cat/rad/SDA)

* Name der Redaktion bekannt

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