Ex-General John F. Kelly übernimmt Kommando im Weissen Haus
Wer ist Trumps neuer starker Mann?

Trumps neuer Stabschef John F. Kelly (67) war 40 Jahre in der Marine und anschliessend ein halbes Jahr bei der Homeland Security beschäftigt. Sein Job war es, gegen illegale Einwanderer vorzugehen.
Publiziert: 29.07.2017 um 16:30 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:46 Uhr

Seit dem 7. Dezember 2016 war General John F. Kelly (67) Trumps Minister für Innere Sicherheit. Soviel wissen wir. Aber was macht den Mann aus, dass er anscheinend das Vertrauen des US-Präsidenten gewinnen konnte?

Kelly wurde 1950 in Massachussets, Boston geboten und ist laut Trump ist Ex-Marine Kelly «ein grossartiger Amerikaner» und hat bei der Homeland Security – dem Ministerium für Heimatschutz – «einen spektakulären Job gemacht». Kelly sei ein «echter Star» seiner Regierung, schrieb Trump am Freitag auf Twitter. Mit Kelly möchte Trump die internen und externen Schwierigkeiten in seiner Regierung angehen.

Kaum Regierungserfahrung

Abgesehen von seiner Zeit als Minister für innere Sicherheit hat Kelly aber keine Regierungserfahrung, aber gerade die Funktion des Stabschefs verlange viel administrative Erfahrung.

Foto: AP Photo/Cliff Owen

Auch die renommierte «New York Times» schrieb am Samstag, Trump erwarte von Kelly wohl, für Ordnung in seinem dysfunktionalen Haus zu sorgen. «Dabei ist Kellys erste und grösste Herausforderung, den Präsidenten zu disziplinieren. Mit ihm fängt das Chaos ja an.» Das Blatt verweist auf die schwelende Russland-Affäre und den Lagerkampf im Weissen Haus.

2012 bis 2016 unter Obama

Während seiner Zeit in der Marine war Kelly an der Südgrenze als Befehlshaber stationiert. Als Oberbefehlshaber des United States Southern Command unterstand er seit 2012 bis zu seiner Pensionierung im Februar 2016 offiziell Obama, widersprach ihm aber in diversen Schlüsselpunkten. So zum Beispiel bezüglich der Schliessung Guantanamos. 

Wie «The Guardian» schreibt, unterstützt der aus Boston stammende Kelly Trump vor allem auch bei seinen Plänen, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu bauen. Er habe stets betont, welch grosses Schadenspotenzial von diesem Land ausgehe. Ausserdem sei er der Meinung, es brauche mehr Fahnder an der Grenze zu Mexiko und bessere Technologien. 

Kellys Sohn Robert (†29) – auch bei der Marine tätig – wurde 2010 beim Einsatz in Afghanistan von einer Landmine getötet. Kelly Senior ist damit der ranghöchste Offizier der US-Streitkräfte, der ein Kind im Afghanistan- und Irakkrieg verlor. (stj/SDA)

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