Ethnisch motivierte Auseinandersetzungen in Myanmar
Tausende auf der Flucht

Während die Regierung nach Angaben vom Sonntag mindestens 4000 Nicht-Muslime in Sicherheit brachte, flüchteten Angehörige der muslimischen Rohingya-Minderheit über die Grenze nach Bangladesch.
Publiziert: 28.08.2017 um 14:40 Uhr
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Aktualisiert: 27.07.2022 um 02:02 Uhr

Die ethnisch motivierten Auseinandersetzungen im Nordwesten Myanmars treiben die Menschen in die Flucht. Während die Regierung nach Angaben vom Sonntag mindestens 4000 Nicht-Muslime in Sicherheit brachte, flüchteten Angehörige der muslimischen Rohingya-Minderheit über die Grenze nach Bangladesch.

Tausende auf der Flucht

Unterdessen dauerten die Kämpfe zwischen der Armee und Hunderten Rohingyas am Wochenende laut Anwohnern in der gesamten Region Rakhine an. Bereits etwa Einhundert Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein. Hier die Stimme von einer Frau, die aus Maynmar geflüchtet ist:

«Wenn wir in unser Land gehen, wird die Armee uns töten - dann tötet uns lieber hier. Oder mann muss mit ihnen verhandelt, damit wir dorthin zurückkehren können. Aber so will ich nicht mehr dorthin.»

Die grösste Herausforderung für Myanmar

Die Ausschreitungen zeigen, wie stark sich der Konflikt zwischen den Sicherheitskräften in dem buddhistisch geprägten südostasiatischen Land und den Rohingyas verschärft hat. Seit ersten Angriffen von Rohingya-Aufständischen im Oktober, die eine Grossoffensive des Militärs nach sich zogen, kommt es immer wieder zu Kämpfen. Nach UN-Einschätzung begingen die Soldaten bei der Offensive im Herbst vergangenen Jahres wahrscheinlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

In Bangladesch leben etwa 400.000 Rohingyas, allein seit Oktober sollen 87.000 angekommen sein. Und seit Freitag kamen Schätzungen der Minderheit selbst zufolge weitere 2000 Menschen dazu.

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