Armin P. im Aargau verurteilt
«Pablo Escobar der Kinderpornografie» muss in den Knast

Ein Deutscher, der im Aargau wohnhaft war, wurde vom Bezirksgericht Bremgarten schuldig gesprochen. Der Mann hatte ein Online-Forum mit kinderpornografischen Inhalten betrieben.
Publiziert: 08.03.2024 um 17:55 Uhr

Bereits vor mehr als einem Jahr verhaftete die Kantonspolizei Aargau einen deutschen Staatsbürger in seiner Wohnung. Der 47-Jährige betrieb im Darknet ein Forum namens «Babyclub».

Blick-Recherechen zeigten: Es handelte sich um Armin P.* aus einem Dorf nahe der Grenze zum Kanton Zürich. Auf «Babyclub» teilte er über drei Jahre hinweg pornografische Inhalte, die Babys und Kleinkinder zeigten. Mehr als 4510 solche Inhalte wurden in seinem Forum über Chats und Räume hin und her gesendet – mehr als 1,4 Millionen befanden sich auf den in Beschlag genommenen Festplatten.

Fünf Jahre Knast plus Landesverweis

Ein Teil davon produzierte der IT-Fachmann auch selbst: 45 Videos und Bilder nahm er mit einer Kamera auf, die er in seinem Rucksack versteckt hatte. An insgesamt 97 Tagen filmte und fotografierte Armin P. so Kinder, die an öffentlichen Orten badeten.

Der IT-Fachmann Armin P. betrieb im Darknet ein Forum für Kinderpornographie.
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Nun wurde er vom Bezirksgericht in Bremgarten zu fünf Jahren Gefängnis und einer vollzugsbegleiteten Massnahme, einer Therapie, verurteilt, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Ausserdem kassierte er einen Landesverweis von zehn Jahren.

Die Staatsanwaltschaft nannte den Deutschen beim Prozess den «Pablo Escobar der Kinderpornografie». Enttarnt wurde Armin P. durch den User «Misspiggy»: Der ursprüngliche User des Pseudonyms war aufgeflogen, woraufhin der Account von einem Ermittler aus Deutschland übernommen wurde. Dieser verständigte die Polizei hier in der Schweiz, nachdem er von «Babyclub» kinderpornografische Inhalte bekommen hatte. 

«Es ging darum, andere und mich aufzugeilen»

Der Deutsche wehrte sich nicht gegen die Vorwürfe und erklärte, dass die Taten bereue. Vor Gericht erklärte der IT-Fachmann, dass er mit dem Forum, das 35 Mitglieder umfasste, «Gleichgesinnte zusammenbringen» wollte.

Was die Chatverläufe betrifft, in denen er seine sexuellen Fantasien beschrieb, sagte er vor Gericht: «Es ging darum, andere und mich aufzugeilen. Ich habe mich selber vor mir geekelt, als ich die Chats in den Vernehmungen wieder gelesen habe».

Weiter sagt er, er hätte immer ein schlechtes Gefühl gehabt, wusste jedoch nicht, wie er sich Hilfe holen könnte. Er gestand, sich zu sehr geschämt zu haben – sei nun aber dankbar, therapeutische Hilfe zu bekommen. (zun)

* Name geändert

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