2000er-Jahrgänge sorgen für Verjüngung
Stadt Zürich könnte bald so gross sein wie nie zuvor

Ende 2021 zählte die Stadt Zürich 436'332 Einwohnerinnen und Einwohner. Bis zum Höchststand von 1962 fehlen noch knapp 3900 Personen. Auch sonst wird Zürich durch den Babyboom der 2000er-Jahre jugendlicher.
Publiziert: 17.02.2022 um 16:19 Uhr

Die Stadt Zürich wächst. Wie «Stadt Zürich Statistik» schreibt, zählte die Limmattstadt Ende 2021 436'332 Einwohnerinnen und Einwohner. 2020 waren es noch 1596 weniger gewesen. Um den Einwohnerrekord von 1962 zu knacken, fehlen noch 3848 Personen. Die aktuelle Statistik bestätigt also entgegen verschiedener Meldungen eine Stadtflucht nicht. Denn im Zusammenhang mit Corona wurde immer wieder die These einer pandemiebedingten Stadtflucht diskutiert.

Tatsache ist aber, dass im vergangenen Jahrzehnt immer mehr Menschen aus der Stadt Zürich weggezogen sind. Mit Ausnahme eines kurzzeitigen Rückgangs im Jahr 2017 ist die Zahl der Wegzüge fortlaufend gestiegen. Dieser Trend hat sich seit 2020 und dem Beginn der Corona-Pandemie wieder abgeschwächt.

Zunehmende Anzahl Wegzüge ist trügerisch

Die zunehmenden Wegzüge sollten allerdings mit Vorsicht genossen werden, denn gleichzeitig ist die Stadt Zürich seit 2011 kontinuierlich gewachsen. Die Anzahl Wegzüge wurden mit den Neuankömmlingen überkompensiert. Letztes Jahr bewegten sich Zu- und Wegzüge auf etwa gleichem Niveau.

Gemäss Stadt Zürich Statistik hat die Bevölkerungszahl 2021 der Stadt Zürich im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Um den Rekord von 1962 zu knacken, fehlt nicht mehr viel.
Foto: Getty Images/Lonely Planet Images
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Wie der Kanton Zürich in einer Mitteilung schreibt, könnten die Wegzüge auch eine Folge der nachlassenden Wohnbautätigkeit in der Stadt Zürich sein. Demnach wäre die Stadt nicht unattraktiver geworden, sondern biete schlicht zu wenig neuen Lebensraum.

2000er-Jahrgänge machen Zürich wieder jung

Für das Bevölkerungswachstum spielt neben den Zuzügen auch die Geburtenrate eine Rolle. Obwohl die Zahl der Geburten seit 2017 wieder leicht zugenommen habe, spricht die Stadt nicht von einem Babyboom, denn die Zunahme der Neugeborenen beträgt lediglich 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Andere Jahrgänge spielen hier eine wesentlich grössere Rolle. Jugendliche, die in den 2000er-Jahren auf die Welt kamen, lassen nicht nur die Bevölkerungszahlen in die Höhe springen, sondern sorgen auch für eine Verjüngung der Stadt. Seit 2013 habe die Zahl der 10- bis 19-Jährigen um 20 Prozent zugelegt, schreibt Stadt Zürich Statistik. Bei den älteren Bewohnern Zürichs sieht die Situation anders aus. Seit 10 Jahren gibt es immer weniger 80-Jährige und Ältere. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Waren die Zwischenkriegsjahrgänge noch geburtenstark, so folgten auf diese die geburtenschwachen Jahrgänge des Zweiten Weltkriegs. (SDA/ced)

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