Zur angekündigten Initiative der Gentech-Gegner
Genveränderte Pflanzen bieten der Schweiz eine Chance

Das Gentechmoratorium muss weg. Während die Schweiz abwartet, öffnet sich Europa den neuen Technologien. Sich nun weiter zu verschliessen, schützt weder die Schweizer Biolandwirtschaft noch Konsumenten.
Publiziert: 21.04.2024 um 07:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2024 um 16:02 Uhr
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Joschka SchaffnerRedaktor Politik

Seit 2005 gilt ein Moratorium für gentechnisch veränderte Pflanzen. Nur zu Forschungszwecken und unter strengen Auflagen dürfen diese gezüchtet werden. Ende kommenden Jahres läuft das Verbot aus. Die Saatgutindustrie freut sich. Gegner, vor allem aus dem biologischen Landbau, wollen sich mittels Initiative wehren, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.

Dabei würde die Schweizer Landwirtschaft von einer Aufhebung profitieren. Neue Technologien wie die Genschere Crispr/Cas ermöglichen, das Erbgut mit sehr tiefem Risiko zu verändern. Und das sehr spezifisch – im Gegensatz etwa zur auch im Bio-Anbau verwendeten Mutagenese, der Pflanzenzucht mittels Bestrahlung oder Chemie.

Es wäre auch ein Zeichen gegen die Monopolisierung von Gentech-Saatgut durch internationale Konzerne. Denn darauf hat die Schweiz nur Einfluss, wenn sie sich öffnet. Auch einheimischen Züchtern würde es möglich sein, zukunftsgerichtet zu arbeiten. Die fortschreitende Klimaerwärmung bedingt den lokalen Bedingungen angepasste, robuste Sorten.

Ende 2025 läuft in der Schweiz das Gentechmoratorium aus. Jetzt formiert sich Widerstand.
Foto: imago
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Dennoch: Züchtung und Anbau müssen sauber reguliert werden. Durch das 20-jährige Abwarten hat die Schweiz dies verpasst. Und ja: Für diese Forderung wäre eine Initiative sicherlich sinnvoll.

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