Unis unter Spardruck
Mehr Geld für Bildung und Forschung

Bildung und Forschung sind der wichtigste Rohstoff der Schweiz. Trotzdem sollen die Hochschulen sparen. Ein Fehler, findet Bundeshaus-Redaktor Raphael Rauch.
Publiziert: 11.02.2024 um 09:50 Uhr
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Als Goethe durch die Schweiz reiste, fand er Granit und Gneis. Andere Rohstoffe fand er nicht. Als Einstein an der späteren ETH studierte, fand er die besten Forschungsbedingungen Kontinentaleuropas vor.

Sparmassnahmen, wie sie den eidgenössischen Hochschulen drohen, sind gefährlich. Investitionen in Bildung und Forschung versprechen die nachhaltigste Rendite. Das Chaos bei der Armee zeigt, wie Steuermilliarden verbrannt werden. Investitionen für die Ausbildung hingegen zahlen sich ein Leben lang aus.

Die ETH ist eine Hochschule, die mit Harvard und MIT, Oxford oder Cambridge mithalten kann. Auch die Universitäten in Lausanne, Basel, Zürich und Bern ziehen Forschende aus aller Welt an. Diesen Standortvorteil gilt es aus-, nicht abzubauen.

Allein die ETH Zürich muss 50 Millionen Franken sparen.
Foto: ETH Zürich / Gian Marco Castelberg
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Von der Kita bis zur Promotion: Für Bildung und Forschung sind mehr Investitionen notwendig. In den Pisa-Studien nimmt die Schweiz nicht den Platz ein, der von einem der reichsten Länder zu erwarten wäre, und der Mangel an Lehrern zeigt, dass ihr Beruf nicht die nötige Wertschätzung geniesst. Dass auch kantonale Hochschulen sparen müssen, verschärft die Bildungsmisere. Empörend ist, dass der Schweizerische Nationalfonds Kürzungen von 25 Millionen Franken hinnehmen muss. 

2023 war das Jahr, in dem die Schweiz alles für die Banken tat. 2024 sollte das Jahr für Bildung und Forschung werden. Auf Sonntagsreden, in denen Bildung und Forschung als wichtigste Rohstoffe gerühmt werden, müssen montags Taten folgen. Wissenschaftsminister Parmelin und Finanzministerin Keller-Sutter, handeln Sie! 

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