«Meine Partei hat mich nicht unterstützt»
3:04
Austritt aus der SVP:«Meine Partei hat mich nicht unterstützt»

Das meint BLICK zum SVP-Austritt von Franziska Roth
Drum prüfe, wer sich ewig bindet ...

Ein hässlicher Scheidungskrieg bewegt den Aargau: Regierungsrätin Franziska Roth tritt aus der SVP aus. Die Partei muss sich nun der Kritik stellen, Roth zu wenig gut unter die Lupe genommen zu haben.
Publiziert: 23.04.2019 um 20:29 Uhr
Sermin Faki, BLICK-Politik-Chefin, zum Austritt von Franziska Roth aus der SVP.
Foto: Shane Wilkinson
1/7
RMS_Portrait_AUTOR_1148.JPG
Sermîn FakiPolitikchefin

Es wird hässlich im Aargau: SVP-Regierungsrätin Franziska Roth nutzt die Trennung von ihrer Partei, um auszuteilen. Sie habe ein «regelrechtes Bashing» ertragen müssen und kaum je Unterstützung von der SVP Aargau erhalten, sagte die Gesundheitsdirektorin gestern in jedes Mikrofon vor ihrer Nase.

Keine halbe Stunde später schoss die SVP Aargau mit einem gehässigen Communiqué zurück. Unter dem Titel «Hoffnungslos» heisst es darin, Roth fehle es an «Willen, Interesse und Talent» für das Amt.

Wer sich da an einen Rosenkrieg erinnert fühlt, liegt nicht falsch. Roths Austritt mutet an wie eine Kampfscheidung. Und wie bei gescheiterten Ehen gilt auch hier: Schuld daran tragen beide Partner. Quereinsteigerin Roth, die das Amt und dessen Bürden offensichtlich unterschätzt hat. Die SVP Aargau, die bei der Nominierung ihre Regierungsratskandidatin offensichtlich überschätzt hat.

Die SVP gibt das zu. Die Einsicht erfolgt leider zu spät. In der falschen Annahme, ohnehin keinen weiteren Sitz ergattern zu können, nahm sie Roth vor der Nomination zu wenig unter die Lupe. Und sass dann plötzlich mit der «falschen» Frau in der Regierung. Das hätte sich leicht verhindern lassen – mit der einfachen Devise: Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht doch was Bessres findet.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?