Das meint BLICK
Eine Träne für die Alpine Kombination

Das Ende der Alpinen Kombination ist beschlossene Sache. Da darf man auch ein wehmütig sein. Ein Kommentar von Blick-Sportchef Felix Bingesser.
Publiziert: 18.01.2019 um 08:39 Uhr
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Aktualisiert: 19.01.2019 um 15:32 Uhr

Marc Girardelli, Hermann Maier, Lasse Kjus, Kjetil Aamodt, Bode Miller, Ivica Kostelic, Carlo Janka, Kjetil Jansrud oder Alexis Pinturault. Die Liste der Kombinationssieger am Lauberhorn ist eine Liste ganz grosser Namen und ganz grosser Skifahrer. Vor zwei Jahren konnte sich auch Nobody Niels Hintermann in diesem erlauchten Kreis einreihen.

Am Freitag steht die Lauberhorn-Kombination auf dem Programm. Schauen Sie genau zu, denn es ist einer der letzten Wettbewerbe dieser Art. Der internationale Skiverband will die Kombination bis 2020 aus dem Weltcup-Kalender und aus dem Programm von Titelkämpfen streichen. Bereits bei der WM 2021 gibt es keine Kombination mehr.

Näher zu den Städten, mehr Parallel-Slaloms, mehr Abendveranstaltung. Die Marketingstrategen wissen, was der Skisport braucht, um nicht weiter an Popularität und Aufmerksamkeit zu verlieren.

BLICK-Sportchef Felix Bingesser zum Ende der alpinen Kombination.
Foto: Shane Wilkinson
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In diesen Plänen hat eine Kombination keinen Platz. Die kann man nicht als City-Event und unter Scheinwerferlicht durchführen. Für eine Kombination braucht es richtige Berge. Und Tageslicht.

Dass es Reformen braucht und dass die Kombination in die Jahre gekommen ist, mag richtig sein. Trotz allem aber darf man als Nostalgiker eine Träne für die Kombination vergiessen. Zum einen, weil sie grosse Tradition hat und bereits 1928 zum ersten Mal ausgetragen wurde.

Zum anderen aber auch, weil sie die Vielseitigkeit fördert. Wer ist der beste Skifahrer? Derjenige der alles kann? Oder einer, der sensationell gleiten oder einfach schnell Slalom fahren kann?

Aber eben: In ganz vielen Bereichen ist die Zeit der Allrounder abgelaufen. Die Spezialisten übernehmen. Das ist im Skisport seit Jahren so und wird immer ausgeprägter. Ein Trend, dem die Kombination zum Opfer fällt. Sie wird ganz langsam zu Grabe getragen.

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