Sie können es ändern, indem Sie sich ehrlich fragen, warum Sie es tun. Wir alle tragen eine Vielzahl von Glaubenssätzen in uns, die unser Denken und Handeln bestimmen, und die meisten sind uns noch nicht einmal bewusst. Erst wenn wir uns genau vor Augen halten, wie wir wirklich über Beziehungen denken, über die Liebe, über Nähe und über Sex wird uns klar, warum wir immer wieder entsprechende Erfahrungen machen.
Gewiss werden Sie der Aussage zustimmen, dass eine Beziehung von Ebenbürtigkeit geprägt werden soll – andererseits gibt es aber in Ihnen offenbar einen Teil, der überzeugt ist, dass Ihre Bedürfnisse unwichtig sind und Ihre einzige Aufgabe darin besteht, Ihren Partner zufriedenzustellen. So entsteht eine Dissonanz zwischen Wunsch und Wahrheit und entsprechende Verwirrung.
Glaubenssätze entstehen sehr früh. In welcher Stimmung wir aufwachsen, wie mit uns umgegangen wird und was wir um uns herum beobachten, prägt uns tief. Es liegt auf der Hand, dass Sie bei Ihrer Mutter und wohl auch Ihrer Grossmutter erlebt haben, wie Frauen sich in den Dienst des Mannes stellen, immer brav kooperieren und keinerlei Rücksicht auf sich selbst nehmen.
Indem Sie sich also in Ihren Beziehungen zurücknehmen, machen Sie zwar sich selbst nicht glücklich, bedienen aber fleissig ein spezifisches Frauenbild. Das darunterliegende Motiv besteht – wie so oft – ganz einfach darin, geliebt werden zu wollen: Sie sind überzeugt, dass man Sie nur mögen kann, wenn Sie sich auf diese Weise kleinmachen.
Das ist natürlich völliger Unsinn, aber die erste Prägung Ihres Lebens und in Ihren Augen darum bis heute wahr. Sie können dieser Software jedoch ein Update verpassen, indem Sie selber definieren, warum man Sie lieben darf – beispielsweise dafür, dass Sie für sich und Ihre Meinung einstehen.
