Editorial
«Der Grösste, weil er ein so grosser Mensch war»

Wie Muhammad Ali zum Idol meiner Jugend wurde.
Publiziert: 05.06.2016 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:05 Uhr
Philippe Pfister
Philippe Pfister, Chefredaktor a. I. des SonntagsBlick.
Foto: Geri Born

 

Liebe Leserin, lieber Leser

Der frühe Morgen des 30. Oktober 1974 ist in mein Gedächtnis regelrecht eingebrannt – so sehr, als sei es erst gestern gewesen. Vielen Leserinnen und Lesern dieser Zeitung wird es genauso gehen.

Ich war gerade elf geworden und in unserer Stube stand seit ein paar Monaten der erste Fernsehapparat – Modell Philips, schwarz-weiss, zwei Kanäle, keine Fernbedienung.

Ich stand wie mein Papa  mitten in der Nacht auf und war aufgeregt wie nie zuvor in meinem Leben.

Muhammad Ali gegen George Foreman – live aus Afrika! Mama verstand die Welt nicht mehr. Sie setzte sich so weit weg, wie es nur ging.

In der achten Runde ging Foreman zu Boden, Ali holte den Weltmeistertitel zurück – und wurde zu meinem Idol. Ich bewunderte seine Muskeln, seine Sprüche, seine Verwegenheit, seinen Mut. Und Jahre später die Offenheit und Würde, mit der er seine Krankheit ertrug.

Ali war ein grosser Sportler, vielleicht wirklich «The Greatest of All Time». Er konnte dies nur werden, weil er ein so grosser Mensch war.

Wir verneigen uns vor ihm!

Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen
Philippe Pfister

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?