Frank Almer (47) baut die Villa seiner Grosseltern um
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Wohntraum aus dem Jahre 1877:Frank Almer (47) baut die Villa seiner Grosseltern um

Wohntraum aus 1877 in Koppigen BE
Frank Almer (47) baut die Villa seiner Grosseltern um

Frank Almer (47) ist seit 2019 Besitzer einer denkmalgeschützten Villa aus dem Jahr 1877 in Koppigen BE. Seit drei Jahren lebt er auf einer Baustelle und renoviert sein Haus mit drei Wohnungen.
Publiziert: 27.08.2023 um 12:26 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2023 um 17:51 Uhr
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Corine Turrini FluryRedaktorin Wohnen

«Ich habe den ganzen Umbau und die Renovationen etwas unterschätzt», gibt Frank Almer (47) zu. Seit 2020 baut er seine denkmalgeschützte Villa um und wohnt mit seiner Mutter Annemarie Almer-Hegi (77), zwei Katzen und einem Hund im Haus.

«Als Perfektionist ist es mir wichtig, dass alles genau gemacht ist, und ich sehe immer wieder Optimierungsmöglichkeiten. Ich musste aber lernen, dass bei einem alten Haus nicht alles möglich ist.»

Zum Hausbesitzer dank den Grosseltern

Das Wohnhaus aus dem Jahr 1877 mit Blumenhaus, Remise, Kalksteinbrunnen, Wintergarten und ehemaligem Bienenhaus umgeben von einem traumhaften Garten steht unter Denkmalschutz.

Ein Bild aus der Vergangenheit der Villa in Koppigen. Die Liegenschaft wurde zirka 1877 erbaut und erlebte verschiedene Eigentümerwechsel im Laufe seiner Geschichte. Reiche Sägeornamentik und teilweise verglaste Öffnungen zeichnen schon früher die Trauflauben des Hauses aus.
Foto: zVg
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1956 kaufte Almers Grossvater das Ensemble. Frank Almers Mutter und später auch er sind beide in dem Haus gross geworden. Nach dem Tod von Frank Almers Vater 2020 wurde das Elternhaus ihm überschrieben.

«Ich hätte mir ein solches Haus und Grundstück sowie den Umbau nicht leisten können, sagt Almer, der im Marketingbereich tätig ist. Bevor er das Erbe antrat, stellte sich für die Familie die Frage: verkaufen oder die nötigen Investitionen in Renovationen tätigen. Sie entschieden sich für den Umbau. «Es ist schon etwas Spezielles, so etwas zu besitzen, aber mir ist es ein Anliegen, dass dieses historische Gebäude auch in Zukunft gut erhalten bleibt.»

Drei Wohnungen unter einem Dach

Frank Almer wohnt momentan in der inzwischen praktisch komplett neu aufgebauten modernen Dreieinhalbzimmer-Dachwohnung mit Galerie sowie grosszügigem Balkon und Traumaussicht. «Der ursprüngliche Balkon war zu morsch und musste erneuert werden. Die Fenster in der oberen Wohnung, wurden stilecht restauriert», erklärt er.

Im mittleren Geschoss lebt seine Mutter in einer Fünfeinhalbzimmer-Wohnung. «Es ist die grösste Wohnung, mit je einer Veranda auf zwei Seiten und Balkon. Hier wurde aber vorläufig praktisch alles belassen, weil meine Mutter das so wollte und sie den Komfort ausreichend findet.»

Aktuell laufen nach dem Rückbau die Umbauarbeiten in der Viereinhalbzimmer-Wohnung im Erdgeschoss. Etwa im Frühling sollte die Wohnung bezugsbereit sein. Frank Almer wird dann ins Erdgeschoss umziehen und die Dachwohnung vermieten.

«Nur für meine Mutter und mich, ist das Haus mit dem Grundstück zu gross», sagt der Singlemann. Zudem soll wieder etwas mehr Leben in Haus und Garten sein, findet er. «Wir möchten Mieter, die den Wert und den Charme des Hauses schätzen und Sorge tragen und Freude am Garten haben», sagt Almer.

Zudem bringt ihm die Vermietung auch Einnahmen, nachdem die Ausgaben in Millionenhöhe für die umfassenden Renovation und Umbauarbeiten doch erheblich sind.

Unterstützung von der Denkmalpflege

Von Anfang an hat Frank Almer die Denkmalpflege bei der Umbauplanung einbezogen. «Die Zusammenarbeit funktionierte sehr gut. Das liegt wohl auch daran, dass ich das gleiche Ziel habe wie die Denkmalpflege. Wir wollten zeitgemässen Komfort, aber eine stilechten Restaurierung und möglichst viel von der ursprünglichen Substanz erhalten», so Almer.

Er hat von der Denkmalpflege nicht nur ausführliche Informationen in der Dokumentation und Ratschläge erhalten, sondern auch einiges an finanzieller Unterstützung.

Unannehmlichkeiten und schöne Überraschungen

Auch wenn Almer und seiner Mutter durch die tägliche Anwesenheit der Bauarbeiter und den laufenden Bauarbeiten, sowie Besprechungen einiges an Energie abverlangt wird, hat er auch Freude an seinem Umbau gefunden. So zum Beispiel an einigen zahlreichen «Schätzen», die durch den Rückbau neu ersichtlich wurden, wie vormals verborgene Wandmalereien oder ursprüngliche Bodenplatten.

Sein Umbauprojekt wurde zu einer Leidenschaft, die er in seiner Freizeit auf dem extra erstellten Instagram-Account Villa St. Niklaus teilt und dokumentiert. «Ich wollte mit der bauzeitlichen Renovation einen Mehrwert für das Haus schaffen, ohne dass es durch die Modernisierung seinen Charakter und die Seele verliert und freue mich über das Resultat.»

Jetzt freut sich Almer aber vor allem darauf, wenn auch noch die Erdgeschosswohnung fertiggestellt ist und er in seine Wohnung in seiner Villa umziehen kann.

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