Wohnungen für Senioren sind Mangelware
Überalterung sorgt für Chancen auf dem Immobilienmarkt

Die zunehmende Überalterung ist eine Chance für Immobilien-Investoren. Heute hinkt das Angebot bei Alters- und Pflegeheimen deutlich hinter der Nachfrage hinterher. Wo der Bedarf besonders gross ist.
Publiziert: 13.03.2018 um 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2018 um 15:00 Uhr
Julia Fritsche

Je älter die Schweizer und Schweizerinnen werden, desto mehr Platz braucht es in Alterswohnungen und Pflegeheimen. Das bietet auch Chancen für Investoren. Besonders gesucht sind gemäss einem Bericht der UBS altersgerechte Wohnungen. Heute ist bereits ein Fünftel der Bevölkerung über 65 Jahre alt. Und die Gruppe wird weiter anwachsen, dafür sorgt die geburtenstarke Babyboomer-Generatio.

Viele Senioren wollen möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben, brauchen dafür aber gewisse Extras wie Lifte und barrierefreie Zugänge. In Neubauten sind diese häufig Standard. Ob die Wohnungen nun von Jungen oder Alten gemietet werden, macht keinen Unterschied. Vermieter und Investoren verdienen also nicht mehr, dennoch haben altersgerechte Wohnungen einen entscheidenden Vorteil: weniger Leerstandrisiko.

Hohe Hürden bei Pflegeheimen

Wie BLICK berichtete, ist der Leerstand in manchen Regionen besorgniserregend hoch. Aktuell stehen in der Schweiz so viele Wohnungen leer wie zuletzt vor 20 Jahren. Damit Immobilienbesitzer die Miete nicht senken müssen, locken sie zum Teil Mieter mit Geschenken an.

Immer mehr Alte leben in der Schweiz. Für sie gibt es nicht genügend Plätze in Alters- und Pflegeheimen.
Foto: Keystone

Mehr Profit als Alterswohnungen versprechen Pflegeheime. Dafür ist da auch das Risiko höher. Investoren müssen sich um die nötigen Bewilligungen kümmern und den Markt bis ins Detail kennen, so der Bericht. Diese Schwierigkeiten erklärten, warum in den letzten Jahren das Heimplatz-Angebot nur wenig gewachsen sei.

Wo die Nachfrage nach Altersheim-Betten besonders hoch ist, zeigt diese UBS-Grafik.
Foto: Screenshot

Das Angebot hinkt der Nachfrage heute deutlich hinterher: Gemäss den UBS-Zahlen müssten jährlich 3500 Plätze dazukommen. Davon ist man weit entfernt, auch wenn man die Alterswohnungen im Umfeld von Pflegeheimen dazu zählt. Fast in allen Regionen der Schweiz ist die Schere zwischen Angebot und Nachfrage weit offen, das zeigt die Grafik oben.

Attraktive Nische

Der Markt werde von kleinen gemeinnützigen oder staatlichen Akteuren dominiert. Nur selten wagen sich Private ins Geschäft, am häufigsten im Hochpreissegment. Doch die UBS ist sich sicher: «Der hohe Investitionsbedarf und die geringe Marktkonzentration bieten institutionellen Investoren eine attraktive Nische mit Wachstumspotenzial.»

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