Feuergefahr im Haushalt
11’000 Gebäudebrände pro Jahr: Das sind die Gründe

In der Schweiz brennt es durchschnittlich 30 Mal pro Tag. Viele Brände entstehen aus fahrlässigem Verhalten oder wegen einer Verkettung unglücklicher Umstände. Eine Übersicht.
Publiziert: 07.09.2024 um 16:34 Uhr
Michael Soller

Laut Bundesamt für Statistik geht fast jeder dritte Brand auf elektrische Probleme zurück. Doch es lauern auch weitere Gefahren. Eine Übersicht:

Herdplatten und Backöfen

Die Gefahr von Herdplatten und Backöfen geht durch die tägliche Nutzung gerne einmal vergessen. Überhitztes Fett, vergessenes Essen im eingeschalteten Backofen oder zu nahe bei den Herdplatten deponierte Gegenstände sorgen regelmässig für Feuer in der Küche.

Brennendes Fett sollte nie mit Wasser gelöscht werden. Das Wasser verdampft sofort und breitet das Feuer weiter aus. Fettbrände müssen mit Fettbrandfeuerlöschern oder bei kleinen Brandherden mit einer Löschdecke oder einem Pfannendeckel erstickt werden.

Ein Drittel der Brände in der Schweiz entsteht durch elektrische Anlagen und Geräte.
Foto: Bildquelle/Photograph: BRK News
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Feuerwerk, Kerzen und Zigaretten

Brennende Weihnachtsbäume wegen abgebrannter Kerzen, fehlgeleitete Silvesterraketen, weggeworfene Zigarettenstummel und Grillunfälle auf Balkonen: Alles, was angezündet werden muss, ist eine potenzielle Gefahr.

Externe Inhalte
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Elektrische Heizgeräte

Mobile Heizlüfter und Heizstrahler entwickeln neben Raumwärme auch grosse Hitze in ihrer unmittelbaren Nähe. Bei einem technischen Defekt oder einer Berührung mit entzündlichen Materialien besteht ein erhöhtes Brandrisiko.

Tumbler

Tumbler trocknen die Wäsche mit hohen Temperaturen. Heimtückisch sind Flecken von Pflanzenöl oder tierischen Fetten. Diese können sich auch nach dem Waschen noch entzünden – entweder direkt in der Trommel des Tumblers oder über die kleinen Flusen in den Filtern.

Ladegeräte und Batterien

Fällt ein Laptop oder ein Tablet hinunter, wandert der Blick meist zum Display. Wichtig wären allerdings auch die Akkus: Wenn diese eine Delle aufweisen, sollten sie unbedingt ausgetauscht werden, sonst droht beim zukünftigen Gebrauch Überhitzung. Wenn lithiumhaltige Batterien brennen, entstehen giftige Dämpfe und Temperaturen von bis zu 1000 Grad Celsius.

Lampen

Mit den modernen LED-Lampen ist Hitze kein grosses Thema mehr. Gefährlicher sind Halogenlampen: Sie erreichen je nach Wattzahl über 500 Grad Celsius. Deshalb sollten in ihrer unmittelbaren Nähe nie entzündliche Gegenstände platziert werden.

Blitzschlag

Laut Bundesamt für Meteorologie schlagen in der Schweiz jährlich rund 150’000 Blitze ein. Ein Risiko besteht nicht nur am Ort des direkten Einschlags, sondern auch in einem Radius von ein bis zwei Kilometern. Die hohe Energie des Blitzes kann zu einer Überspannung in den elektrischen Leitungen und Installationen führen. Dies birgt die Gefahr von Überhitzung und Kurzschlüssen.

Steckdose

Gefahren aus der Steckdose sind schwer zu erkennen. Sie entstehen meist durch technische Defekte, Überlastung oder fehlerhafte Installationen. Mögliche Anzeichen sind flackernde Lampen, Knistern von Elektrogeräten, Bildstörungen beim Fernseher, herausfallende Sicherungen oder Rauchgeruch.

Brandstiftung

Und nicht zuletzt werden auch viele Feuer absichtlich gelegt. Die Motive dafür sind vielfältig – von Langeweile über Wut bis hin zu Versicherungsbetrug.

Vorgehen im Brandfall

Die Beratungsstelle für Brandverhütung empfiehlt folgende Reihenfolge, wenn es brennt:

  1. Alarmieren: Feuerwehr unter Telefonnummer 118 anrufen
  2. Retten: Menschen und Tiere in Sicherheit bringen
  3. Löschen: Brand bekämpfen, falls möglich
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