Alternativ zu öffentlichen Saunabesuchen
Private Saunas boomen im Corona-Jahr

Wegen der Corona-Pandemie sind öffentliche Saunas vielerorts geschlossen oder werden gemieden. Die Nachfrage nach Saunas für zu Hause hat daher zugenommen. Für den Einbau braucht es nicht unbedingt viel Platz und Geld und ist auch in Mietwohnungen möglich.
Publiziert: 04.12.2020 um 12:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2020 um 19:33 Uhr
Corine Turrini Flury

Wellness zu Hause boomt dieses Jahr besonders. Öffentliche Wellnessbereiche sind vielerorts geschlossen und regelmässige Saunagänger haben das Nachsehen. Dabei ist besonders die Winterzeit für Wellness Weekends beliebt, um Körper und Geist zu stärken.

Neben der Entspannung beim Saunieren wird durch die hohen Temperaturen in der Sauna unter anderem der Stoffwechsel angeregt und das körpereigene Immunsystem gestärkt. Dadurch kommen regelmässige Saunagänger häufig gesund durch den Winter und sind weniger grippeanfällig.

Lange Wartefristen

Ausgerechnet jetzt in der Coronazeit sind aber öffentliche Saunabesuche kaum möglich, weshalb sich viele eine eigene Sauna für zu Hause kaufen möchten.

Die Sauna Easy von Klafs kann auch in einem Zimmer einer Mietwohnung eingebaut werden, weil sie sich einfach ein und ausbauen lässt und wenig Platz braucht.
Foto: zVg
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«Wir stellen fest, dass die Leute während der Corona-Zeit sich besonders mit dem eigenen Zuhause beschäftigen und dieses optimieren möchten. Dies zeigt sich in steigender Nachfrage nach Sauna- und Spa-Produkten bei uns. Wir erhalten sehr viele Anfragen», sagt Bianca Schilter, Marketing Managerin bei Klafs, einem der bekanntesten Anbieter von Saunas in der Schweiz, auf Anfrage von BLICK.

Trotz Hochbetrieb sind die Lieferfristen bei Klafs durch die grosse Nachfrage angestiegen und wer sich für eine Sauna interessiert, muss sich aktuell bis etwa März gedulden.

Mehr Anfragen von Privatpersonen wegen Corona

Auch beim Schweizer Familienunternehmen Marmobisa AG ist im Corona-Jahr die Nachfrage nach Saunas stark, bestätigt auch René Bircher, Geschäftsleiter der Marmobisa AG. «Die Konzentration auf das eigene Zuhause und das Wahrnehmen der eigenen Gesundheit liess bei vielen das Bedürfnis nach einem privaten Wellnessbereich aufkommen, der zur Erholung vom hektischen Alltag dient.»

Der ausbleibende Familienurlaub oder der fehlende Wellnesstag wecke das Bedürfnis, sich Zuhause eine eigene Wohlfühl-Oase zu schaffen, was Marmobisa viele Sauna-Aufträge für den Privatbereich verschafft habe. Von kleinen raumsparenden Saunas bis zu grossflächigen integrierten Saunalandschaften. «Auch individuelle Lösungen lassen sich nach Mass produzieren und bereits ab 7000 Franken ist eine Sauna erschwinglich und kann für Jedermann, ob Eigenheim oder Mieter in einem Mehrfamilienhaus eingebaut werden», so Birchle.

Auch in Mietwohnungen möglich

Wer sich den Traum einer eigenen Sauna erfüllen möchte, muss nicht zwingend Haus- oder Wohnungsbesitzer sein und über reichlich Platz verfügen. Es gibt verschiedene Modelle, die sich mit etwas handwerklichem Geschick kostensparend sogar selber auf- und abbauen lassen und wenig Platz benötigen.

So lässt sich beispielsweise auch ein ehemaliges Kinderzimmer in einer Mietwohnung mit einer Sauna ausstatten und bei einem Umzug wieder ausbauen. Diverse preiswerte Saunas für den Innen und Aussenbereich finden sich für Heimwerker auch in Baumärkten. Wer einen eigenen Garten oder eine Terrasse hat, kann sich statt im Haus auch im Aussenbereich eine eigene Sauna bauen lassen. In der Schweiz muss man dafür aber eine Baubewilligung einholen.

Viel investiert und wieder eingespart

Gegen 19'000 Franken hat Corinne Rüegg (49) aus dem Zürcher Unterland für Ihre Sauna von Sanatherm-Saunabau bezahlt. Vor einem Jahr ist sie in eine neue Eigentumswohnung gezogen «Ich habe die Sauna von Anfang an in die Bauplanung meiner Wohnung einbezogen.»

Die ganze obere Etage der Maisonettewohnung ist offen und wurde zum Wellness- und offenem Schlafbereich mit freistehender Wanne, einer Sauna für drei Personen und zusätzlicher Duschbereich. Etwa dreimal die Woche nutzt Rüegg ihre Sauna, entweder allein oder gelegentlich mit Kolleginnen. «Ich schätze ganz besonders, dass ich nach der Sauna nicht mehr aus dem Haus muss, sondern mich zu Hause entspannen kann. Der Erholungswert ist gross und ich schlafe nachher super», so die Singlefrau.

Besonders während des Lockdowns im Frühling war Rüegg froh um ihre Sauna und hat sie nach der Arbeit und an den Wochenenden oft genutzt. Hat sie früher gern Wellness Weekends gebucht und öffentliche Saunas besucht, ist sie seit dem Bezug ihrer neuen Wohnung mit dem eigenen Wellnessbereich, meistens zu Hause. «Ich fühle mich so wohl in meinem Zuhause mit der Sauna, dass ich neben der Arbeit kaum mehr weg bin. Das Geld, das mich meine Sauna gekostet hat, habe ich so schon bald wieder eingespart.»

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