Vier Blumen-Fakten
Das Comeback des Rosendufts

So schön Schnittrosen sind, so modrig riechen sie. Forscher sind jetzt dem verlorenen Duft auf der Spur.
Publiziert: 27.07.2015 um 13:33 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 15:35 Uhr
Von Franca Siegfried

1. Muffige Schönheiten
Wer Rosen verschenkt, erobert Frauen im Sturm. Der Anblick der Blütenschönheit berührt das weibliche Herz – nicht jedoch deren Duft: Schnittrosen riechen oft modrig. Was ist los mit der Königin der Blumen? In den letzten 20 Jahren haben internationale Schnittblumenproduzenten bei den Züchtungen den Duft vernachlässigt: Die Verkaufsargumente sind Aussehen und Transportfähigkeit. Die grossen Firmen sind in Ost- und Südafrika sowie in Südamerika zu Hause.

2. Das Duft-Gen
Forscher der Universität Lyon (F) sind dem Duft auf der Spur. Sie haben ein Gen des Rosenstocks entdeckt, welches das Enzym RhNUDX1 bildet. Es produziert in den ­Blüten den Alkohol ­Geraniol, der für eine blumige Note sorgt – den Rosenduft. Mit einem Gentest werden Züchter in Zukunft erfahren, ob Rosen duften – ohne die Blütezeit abwarten zu müssen.

3. Rosendynastie
Züchter von Freilandrosen sind privilegiert: Bei ihnen dreht sich nicht alles nur um das Aussehen der Blüten, sondern auch um deren Duft. Zum Beispiel die Familie Huber, die in fünfter Genera­tion in Dottikon AG Rosen züchtet. Internationale Auszeichnungen zeugen vom ­Erfolg. 120'000 Stöcke ziehen Hubers ­jährlich auf. Im Schaugarten ­lassen sich all die Schönheiten beschnuppern.

Viele Rosen sehen wunderschön aus, riechen aber gar nicht oder nicht gut.
Foto: Thinkstock

4. Züchterfantasie
Rosenzüchter sind definitiv inspirierter bei der Namens­gebung als Rosenforscher: RhNUDX1 nennen die Franzosen das Duftenzym. Hubers tauften eine ihrer schönsten Duftrosen Doris Leuthard. Sie ist grossblumig, hellrosa und riecht intensiv süsslich. Die Duftrosen werden im Topf oder auch wurzelnackt verkauft.

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