Neuer Ü50-Trend: Sprachreisen
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Bonjour, Ciao, Hello!Neuer Ü50-Trend: Sprachreisen

Sylvia (66), Peter (74) und Loredana (60) büffeln in der Ferne
Warum bei Rentnern Sprachreisen boomen

Schweizer Rentner zieht es in die Sprachferien – 
und das immer öfter. Wir haben Sylvia (66), Peter (74) und Loredana (60) gefragt: Why? Pourquoi? Perché?
Publiziert: 25.02.2019 um 11:34 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2022 um 11:08 Uhr
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Alexandra FitzCo-Ressortleiterin Gesellschaft

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr? Von wegen! Hans hat Zeit, Hans hat Geld. Bei Sprachreisen denkt man an Teenager, die in den Sommer­ferien von ihren Eltern nach Bournemouth oder nach Grenoble geschickt werden. Die dann zu Hause anrufen und klagen: Das Zimmer sei vraiment petite und das Essen disgusting. Kann ich heim?

Natürlich nicht, die Eltern geniessen die Wochen ohne den Balg, und das Zeugnis muss schliesslich auch verbessert werden. Gelernt hat man immer was, vor allem fürs Leben, und gute Leute kennengelernt sowieso. Im Berufsleben dann absolviert man vielleicht noch einmal eine Sprachschule, um das ­Englisch aufzufrischen, und fühlt sich zwischen den 20-jährigen ­Koreanern und Amerikanern alt. Doch heute sitzen immer öfters Grauhaarige in der Klasse oder bilden gar eine eigene Oldie-Gruppe. Sprachschulen und Agenturen ­haben die Senioren entdeckt. Also Hans statt Hänschen. Denn obwohl ältere Semester vielleicht nicht mehr so ring Grammatik büffeln und Vokabeln pauken, haben sie ­andere Vorteile: Sie haben Zeit und Geld – und sie sind fit. Wie sagt man doch: 50 ist das neue 30. So ist wohl der 70-Jährige heute so agil wie ­früher der 50-Jährige.

Schweizer trifft man auf der ganzen Welt in Sprachschulen

«Die 50-plus-Sprachreisen und die 30-plus-Sprachreisen sind die einzigen Bereiche, die noch wachsen», erklärt Daniela Dänzer von globo-study. Der Sprachreisen-Anbieter hat einen eigenen Katalog für die Generation 50 plus. Vor 13 Jahren habe man sich als Erstes um diese Zielgruppe gekümmert, heute habe man das grösste Programm für Lernwillige im Alter. 10 bis 15 Prozent mache dieser Markt aus.

Loredana Frei (60) aus Männedorf ZH fährt immer wieder in den Sprachaufenthalt. Die Provence gefällt ihr besonders.
Foto: Philippe Rossier
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Schweizer trifft man in Sprachschulen weltweit. Expertin Dänzer bestätigt, der Schweizer Markt sei trotz seiner Überschaubarkeit sehr wichtig für die Sprachschulen. Sie seien sprach­affiner als die meisten anderen und hätten auch das Geld für diese Art von Weiterbildung. So sind auch in Seniorenklassen viele Schweizer anzutreffen. Am Anfang war Rosamunde Pilcher. Eine Partnerschule in Paignton, eine Küstenstadt im Südwesten Englands, bot ein Programm für Senioren an. «Ein ­super Ort für ältere Sprachreisler», sagt Dänzer. Natur, Roman- und Filmschauplätze, Afternoon-Tea. «Diese Reise ist heute noch unser Klassiker und ein Kassenschlager», sagt ­Dänzer. England ist am weitesten fortgeschritten, was das Angebot für solche Sprachreisen betrifft.

Auch bei Boa Lingua ist die ältere Zielgruppe wichtig, sie macht ein Sechstel aller Buchungen aus. «Während 50 plus früher ein Synonym für ‹pensioniert› war, stehen diese Leute heute mit beiden Beinen im Leben, brauchen vielleicht sogar noch einen Businesskurs», ­erzählt Max Wey, Mitglied der Geschäftsleitung.
Auch bei EF Education wächst diese Altersgruppe seit der Einführung 2013 Jahr für Jahr stark. Sie nennen die Zielgruppe auch Smart Vacationer: Die Kultur kennenlernen, wandern, Wein degustieren, tanzen – das Freizeitprogramm am Nachmittag ist mindestens so wichtig wie der Schulunterricht am Morgen.

Sprachreisen sind keine reinen Bildungsangebote mehr

Zertifikate wie das Cambridge ­Certificate kann man heute in der Schweiz machen und Spanisch mit Sprach-Apps im Zug und auf dem Sofa lernen. So haben sich Sprachreisen weg vom klassischen Bildungsprodukt hin zu einem ganzheitlichen Erlebnis mit Genuss und Kultur entwickelt.

Gerade alleinstehende Schweizer buchen solche Gruppenreisen, sagt Dänzer. Die soziale Komponente sei nicht zu unterschätzen. Man lerne einfach Leute kennen und schliesse Freundschaften fürs Leben. Viele Kunden sind gar über 80. Die meisten kommen immer wieder, sind also klassische Wiederholungstäter. Auffallend ist der hohe Frauenanteil. Sie seien sprachaffiner, und eine Reise namens «Im Rosamunde-Pilcher-Land» würde eben mehr Frauen ansprechen. «Ich sag immer: Wenn ältere Männer eine Frau suchen, sollten sie diese Reise buchen», sagt Dänzer schmunzelnd.

Aber unkompliziert scheinen sie alle zu sein, denn ein Grossteil ­bevorzugt die Gastfamilie, mit der man abends ein Glas Wein trinkt und sich dabei in der Landessprache unterhält. Das gehöre für viele dazu. Die Agenturen achten auch darauf, dass der Host ein ähnliches Alter und der Kunde auf Wunsch ein eigenes Bad hat.
Man muss sich auf die Gastfamilie einlassen. Es ist eben nicht wie zu Hause – aber genau deshalb ­verreist Hans so gerne.

Die 66-Jährige Sylvia Frutiger lernt Italienisch

Silvia Frutiger (66) vermietet manchmal ein Zimmer in ihrem Haus und freut sich, wenn sie sich mit ihren Gästen unterhalten kann.
Foto: Philippe Rossier
Die 66-Jährige Sylvia Frutiger lernt Italienisch

«Niente, niente!», rief Sylvia Frutiger (66) und verwarf die Hände. Kein Wort hat sie am ersten Tag in der Schule in Taormina auf Sizilien verstanden. Da dürfe man sich nicht entmutigen lassen. Frutiger war 2018 mit ihrer Freundin, die sie schon öfter auf Sprachreisen begleitete, nach Italien gereist. Spricht man als Duo nicht ständig Deutsch zusammen? «Nein, nein, am Tisch bei der House Lady muss man die Landessprache sprechen», widerspricht die 66-Jährige. Frutiger ist seit zwölf Jahren geschieden und wohnt mit ihrem Australian Silky Terrier Ali Baba in Thun BE. Eines Tages sagte sich die ehemalige Primarlehrerin: Ich habe genug gelehrt, jetzt lerne ich etwas. Sie meldete sich für die Sprachreise «Auf den Spuren von Agatha Christie» an. Anfangs kostete es sie Überwindung, alleine zu gehen, heute schwärmt sie vom englischen Städtchen Paignton und der Ü50-Gruppe. Mit drei Schweizern habe sie noch Kontakt, man treffe sich immer wieder. Auch Malta sei ein wahnsinniger Plausch gewesen mit tollen Ausflügen. Die vierwöchige Kanada-Reise sowieso. Frutiger war zum ersten Mal ennet dem «grossen Wasser», wie sie sagt. Dass sie das Handy im Flieger liegen liess und vier Wochen auf ihren Dictionary im Natel verzichten musste, darüber lacht sie heute. Während ihre jungen Klassengschpändli (durchschnittlich 22 Jahre alt) ständig am Smartphone hingen, lismete Frutiger in den Pausen. «Ich war die Grandma», sagt sie lachend. Ihrer House Lady brachte sie Schweizer Schokolade mit. Weil diese Veganerin war, verschenkte die Schweizerin die Schoggi dann in der Klasse. «Die Koreaner hatten Freude an den Schöggeli mit dem Matterhorn drauf.» Frutiger fand immer mehr Spass am Reisen in Gruppen und profitierte davon. Sie vermietet hin und wieder ein Zimmer in ihrem Haus; und als Ben aus Amerika kam, konnte sich die 66-Jährige bestens verständigen. Im Januar war ein Gast aus Italien da, auch da konnte Frutiger ein wenig parlieren. Zudem ist ihr Schwager italienischsprechend, für sie eine weitere Motivation, die Sprache zu lernen. Weil man, zurück in der Schweiz, die Sprache aber schnell wieder verlernt, geht die Thunerin einmal im Monat in ein Sprachkafi in Spiez BE. Da sitzt dann eine 80-jährige Signora am Tisch mit einem italienischen Fähnchen und spricht eine Stunde italienisch mit den Gästen. Frutiger möchte noch öfter in die Sprachferien. Es mache fast ein bisschen süchtig, man wolle immer wieder gehen.

«Niente, niente!», rief Sylvia Frutiger (66) und verwarf die Hände. Kein Wort hat sie am ersten Tag in der Schule in Taormina auf Sizilien verstanden. Da dürfe man sich nicht entmutigen lassen. Frutiger war 2018 mit ihrer Freundin, die sie schon öfter auf Sprachreisen begleitete, nach Italien gereist. Spricht man als Duo nicht ständig Deutsch zusammen? «Nein, nein, am Tisch bei der House Lady muss man die Landessprache sprechen», widerspricht die 66-Jährige. Frutiger ist seit zwölf Jahren geschieden und wohnt mit ihrem Australian Silky Terrier Ali Baba in Thun BE. Eines Tages sagte sich die ehemalige Primarlehrerin: Ich habe genug gelehrt, jetzt lerne ich etwas. Sie meldete sich für die Sprachreise «Auf den Spuren von Agatha Christie» an. Anfangs kostete es sie Überwindung, alleine zu gehen, heute schwärmt sie vom englischen Städtchen Paignton und der Ü50-Gruppe. Mit drei Schweizern habe sie noch Kontakt, man treffe sich immer wieder. Auch Malta sei ein wahnsinniger Plausch gewesen mit tollen Ausflügen. Die vierwöchige Kanada-Reise sowieso. Frutiger war zum ersten Mal ennet dem «grossen Wasser», wie sie sagt. Dass sie das Handy im Flieger liegen liess und vier Wochen auf ihren Dictionary im Natel verzichten musste, darüber lacht sie heute. Während ihre jungen Klassengschpändli (durchschnittlich 22 Jahre alt) ständig am Smartphone hingen, lismete Frutiger in den Pausen. «Ich war die Grandma», sagt sie lachend. Ihrer House Lady brachte sie Schweizer Schokolade mit. Weil diese Veganerin war, verschenkte die Schweizerin die Schoggi dann in der Klasse. «Die Koreaner hatten Freude an den Schöggeli mit dem Matterhorn drauf.» Frutiger fand immer mehr Spass am Reisen in Gruppen und profitierte davon. Sie vermietet hin und wieder ein Zimmer in ihrem Haus; und als Ben aus Amerika kam, konnte sich die 66-Jährige bestens verständigen. Im Januar war ein Gast aus Italien da, auch da konnte Frutiger ein wenig parlieren. Zudem ist ihr Schwager italienischsprechend, für sie eine weitere Motivation, die Sprache zu lernen. Weil man, zurück in der Schweiz, die Sprache aber schnell wieder verlernt, geht die Thunerin einmal im Monat in ein Sprachkafi in Spiez BE. Da sitzt dann eine 80-jährige Signora am Tisch mit einem italienischen Fähnchen und spricht eine Stunde italienisch mit den Gästen. Frutiger möchte noch öfter in die Sprachferien. Es mache fast ein bisschen süchtig, man wolle immer wieder gehen.

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Der 74-Jährige Peter Abt lernt Englisch

Der König der Sprachschulen. Peter Abt (74) aus Buonas (ZG) war schon zehn mal im Sprachaufenthalt in sechs verschiedenen Ländern.
Foto: Philippe Rossier
Der 74-Jährige Peter Abt lernt Englisch

Er ist ein Wiederholungstäter. Peter Abt (74) machte bereits zehn Sprachaufenthalte in sechs verschiedenen Ländern. Als Erstes fuhr er 2002 für vier Wochen nach Südafrika. Zwei Wochen Schule, zwei Wochen besuchte er einen Schweizer Freund. «Ich konnte sehr schlecht Englisch», erzählt Peter Abt auf seinem beigen Ledersofa in Buonas am Zugersee. Als Projektleiter bei einer Generalunternehmung brauchte er keine Fremdsprachenkenntnisse. Doch Abt reiste gerne, nach seiner Pension noch viel lieber. Auf Reisen musste seine Partnerin Christa (69), die fünf Sprachen spricht, immer alles erfragen. «Das nervte», erzählt sie. Wer kennt es nicht. Heute reist Peter Abt nun fast jedes Jahr in eine englischsprachige Gegend. Alleine. Manchmal, so Abt, sitzt er in einer Klasse mit Ü50ern, manchmal lernt er mit 20-Jährigen aus aller Welt. Eine durchmischte Klasse findet der 74-Jährige genauso spannend: «Die Asiaten interessieren sich sehr für die Schweiz, ich erzähle ihnen gerne von unserem Land.» Abt entscheidet sich jedes Mal für eine Gastfamilie. Da müsse man sich eben anpassen, dafür müsse man sprechen. Immer hatte er tolle Familien, nur einmal landete er in einem Messiehaushalt. Weil die Leute aber lieb waren, blieb er und meldete es vorerst nicht bei der Agentur in der Schweiz. «Ich ging einfach auswärts essen, und das Problem war gelöst.» Wer im Ausland bei einer Familie unterkommt, muss sich eben zu helfen wissen. Herr Abt gehört zum alten Eisen – ihm fällt auf, dass ihn immer öfter ältere Schweizer in die Sprachferien begleiten, sogar über 80-Jährige. Die Sprachaufenthalte seien ein Ansporn gewesen, ein «modernes Handy» zu kaufen. Seine Bilder macht er seither mit dem Smartphone. Er holt das Fotobuch, das sogar der Sprachreiseanbieter globo-study haben wollte, um es aufzulegen. Abt vor dem Buckingham-Palast, Abt vor Stonehenge, Abt auf Safari. So kann er sich auch via Whatsapp bei seiner Partnerin melden. Jeden Tag? «Nein, alle zwei, drei Tage, das reicht», sagt Abt. «Man muss ja nicht übertreiben», sagt Christa und schiebt lachend nach: «Für mich sind das ja auch Ferien.» Früher brachte er Souvenirs mit, doch damit ist jetzt Schluss. «Die muss man ja alle irgendwo aufstellen», sagt Christa. Bald reist Abt für zwei Wochen in die schottische Hauptstadt Edinburgh. Alleine. Dann habe er langsam alle Englisch-Sprachreisen durch. «Solange ich noch so fit bin und reisen kann, tue ich das auch. Aber ich bin mir schon bewusst, dass das ein Privileg ist.»

Er ist ein Wiederholungstäter. Peter Abt (74) machte bereits zehn Sprachaufenthalte in sechs verschiedenen Ländern. Als Erstes fuhr er 2002 für vier Wochen nach Südafrika. Zwei Wochen Schule, zwei Wochen besuchte er einen Schweizer Freund. «Ich konnte sehr schlecht Englisch», erzählt Peter Abt auf seinem beigen Ledersofa in Buonas am Zugersee. Als Projektleiter bei einer Generalunternehmung brauchte er keine Fremdsprachenkenntnisse. Doch Abt reiste gerne, nach seiner Pension noch viel lieber. Auf Reisen musste seine Partnerin Christa (69), die fünf Sprachen spricht, immer alles erfragen. «Das nervte», erzählt sie. Wer kennt es nicht. Heute reist Peter Abt nun fast jedes Jahr in eine englischsprachige Gegend. Alleine. Manchmal, so Abt, sitzt er in einer Klasse mit Ü50ern, manchmal lernt er mit 20-Jährigen aus aller Welt. Eine durchmischte Klasse findet der 74-Jährige genauso spannend: «Die Asiaten interessieren sich sehr für die Schweiz, ich erzähle ihnen gerne von unserem Land.» Abt entscheidet sich jedes Mal für eine Gastfamilie. Da müsse man sich eben anpassen, dafür müsse man sprechen. Immer hatte er tolle Familien, nur einmal landete er in einem Messiehaushalt. Weil die Leute aber lieb waren, blieb er und meldete es vorerst nicht bei der Agentur in der Schweiz. «Ich ging einfach auswärts essen, und das Problem war gelöst.» Wer im Ausland bei einer Familie unterkommt, muss sich eben zu helfen wissen. Herr Abt gehört zum alten Eisen – ihm fällt auf, dass ihn immer öfter ältere Schweizer in die Sprachferien begleiten, sogar über 80-Jährige. Die Sprachaufenthalte seien ein Ansporn gewesen, ein «modernes Handy» zu kaufen. Seine Bilder macht er seither mit dem Smartphone. Er holt das Fotobuch, das sogar der Sprachreiseanbieter globo-study haben wollte, um es aufzulegen. Abt vor dem Buckingham-Palast, Abt vor Stonehenge, Abt auf Safari. So kann er sich auch via Whatsapp bei seiner Partnerin melden. Jeden Tag? «Nein, alle zwei, drei Tage, das reicht», sagt Abt. «Man muss ja nicht übertreiben», sagt Christa und schiebt lachend nach: «Für mich sind das ja auch Ferien.» Früher brachte er Souvenirs mit, doch damit ist jetzt Schluss. «Die muss man ja alle irgendwo aufstellen», sagt Christa. Bald reist Abt für zwei Wochen in die schottische Hauptstadt Edinburgh. Alleine. Dann habe er langsam alle Englisch-Sprachreisen durch. «Solange ich noch so fit bin und reisen kann, tue ich das auch. Aber ich bin mir schon bewusst, dass das ein Privileg ist.»

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Die 60-Jährige Loredana Donau lernt Französisch

Loredana Frei (60) aus Männedorf ZH fährt immer wieder in den Sprachaufenthalt. Der Süden Frankreichs gefällt ihr besonders.
Foto: Philippe Rossier
Die 60-Jährige Loredana Donau lernt Französisch

Sie sei völlig untalentiert in Sprachen, sagt Loredana Donau und lacht. Wenn, dann war sie das vielleicht, aber mittlerweile frischt sie ihr Wissen immer wieder mit Sprachreisen auf. Als junge Frau konnte sie das nicht tun. Die Arbeit. Die Töchter. «Heute», sagt Frau Donau, «bin ich alleinstehend und ungebunden und kann machen, was ich will.» Sie mag Menschen und lernt beim Reisen gerne das Land kennen. Die Kultur, die Brauchtümer. Auf Sprachreisen lernt man zuzuhören. Und man findet neue Freundschaften. Als 49-Jährige durfte sie als Küken mit einer Ü50-Gruppe nach Nizza fahren. Donau konnte noch kein Französisch, sie war «débutante». Mit ihrer Gastdame aus Nizza hat sie heute noch Kontakt, sie geht sie bald besuchen. Wer in einer Gastfamilie lebt, hat einige Geschichten zu erzählen. Die heute 60-Jährige lacht immer noch über den britischen Humor oder denkt an die englische Lady, die eine Kamera im Esszimmer aufstellte – aus Angst vor langfingrigen Sprachschülern. Oder an die Flöhe im Bett in Santa Barbara. «Mit dem muss man umgehen können», sagt die 60-Jährige und lacht. In der kleinen provenzalischen Gemeinde Moustiers-Sainte-Marie musste sie vor «sangliers» wegrennen. Wildschweine. Wenn einer eine Reise tut. Die Provence mit ihren Lavendelprodukten und schönem Geschirr hat es Frau Donau angetan. Sie besitzt ein Haus in der Region, ein weiterer Grund, die Sprache zu beherrschen. Ab einem gewissen Alter weiss man sich selbst zu helfen: Frau Donau organisierte sich eine Skype-Lehrerin aus einer Sprachschule. Seither hat sie einmal die Woche ein Video-Telefonat mit einem «prof de français». «Das ist total unkompliziert», sagt Donau. Die Reaktionen auf ihre Sprachaufenthalte seien durchwegs positiv. «Viele sagen: ‹Das will ich auch machen.› Aber sie tun es nie!» Ihre beiden Töchter sind stolz, dass ihre Mutter solche Reisen macht. Ihr Schwiegersohn aus Irland war eine weitere Motivation, nach Irland zu fahren – sie wollte mit ihm Englisch sprechen können. Bald fährt sie zwei Wochen nach Malta, da war Frau Donau noch nie. Dieses Mal gönnt sie sich ein Hotel.

Sie sei völlig untalentiert in Sprachen, sagt Loredana Donau und lacht. Wenn, dann war sie das vielleicht, aber mittlerweile frischt sie ihr Wissen immer wieder mit Sprachreisen auf. Als junge Frau konnte sie das nicht tun. Die Arbeit. Die Töchter. «Heute», sagt Frau Donau, «bin ich alleinstehend und ungebunden und kann machen, was ich will.» Sie mag Menschen und lernt beim Reisen gerne das Land kennen. Die Kultur, die Brauchtümer. Auf Sprachreisen lernt man zuzuhören. Und man findet neue Freundschaften. Als 49-Jährige durfte sie als Küken mit einer Ü50-Gruppe nach Nizza fahren. Donau konnte noch kein Französisch, sie war «débutante». Mit ihrer Gastdame aus Nizza hat sie heute noch Kontakt, sie geht sie bald besuchen. Wer in einer Gastfamilie lebt, hat einige Geschichten zu erzählen. Die heute 60-Jährige lacht immer noch über den britischen Humor oder denkt an die englische Lady, die eine Kamera im Esszimmer aufstellte – aus Angst vor langfingrigen Sprachschülern. Oder an die Flöhe im Bett in Santa Barbara. «Mit dem muss man umgehen können», sagt die 60-Jährige und lacht. In der kleinen provenzalischen Gemeinde Moustiers-Sainte-Marie musste sie vor «sangliers» wegrennen. Wildschweine. Wenn einer eine Reise tut. Die Provence mit ihren Lavendelprodukten und schönem Geschirr hat es Frau Donau angetan. Sie besitzt ein Haus in der Region, ein weiterer Grund, die Sprache zu beherrschen. Ab einem gewissen Alter weiss man sich selbst zu helfen: Frau Donau organisierte sich eine Skype-Lehrerin aus einer Sprachschule. Seither hat sie einmal die Woche ein Video-Telefonat mit einem «prof de français». «Das ist total unkompliziert», sagt Donau. Die Reaktionen auf ihre Sprachaufenthalte seien durchwegs positiv. «Viele sagen: ‹Das will ich auch machen.› Aber sie tun es nie!» Ihre beiden Töchter sind stolz, dass ihre Mutter solche Reisen macht. Ihr Schwiegersohn aus Irland war eine weitere Motivation, nach Irland zu fahren – sie wollte mit ihm Englisch sprechen können. Bald fährt sie zwei Wochen nach Malta, da war Frau Donau noch nie. Dieses Mal gönnt sie sich ein Hotel.

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