Neue US-Studie zeigt
Social Media verändert das Gehirn

Eine neue Studie zeigt: Wer im Teenager-Alter oft Social Media nutzt, verändert sein Gehirn.
Publiziert: 10.01.2023 um 09:16 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2023 um 11:18 Uhr
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Silvia TschuiGesellschafts-Redaktorin

Social Media ist für einige Eltern das neue Fernsehen: Die einen sind froh, wenn sie ihre Kinder vor einem Gerät «parkieren» können, die anderen warnen vor schädlichen Einflüssen. Seit längerem warnen Psychologen und Soziologen von dem Druck, der von den Algorithmen von Instagram, Snapchat oder Tiktok betreffend Körperbild oder politischen Überzeugungen nicht nur auf Jugendliche ausgeht.

Nun zeigt eine neue Studie, dass Social-Media-Konsum möglicherweise einen Einfluss auf die Entwicklung des Gehirns hat. Neurowissenschaftler der University of North Carolina untersuchten über einen Zeitraum von drei Jahren die Gehirne von Mittelschülern im Alter von 12 bis 15 Jahren, einer Zeit, in der sich das Gehirn besonders schnell entwickelt.

Social-Media-Konsum aktiviert langfristig Areale im Gehirn

Fazit: Wer in diesem Alter seine Social-Media-Feeds regelmässig checkt, also über viermal am Tag, aktiviert langfristig drei Hirnregionen übermässig: belohnungsverarbeitende Schaltkreise, die auch auf Erfahrungen wie Geldgewinne oder Risikoverhalten reagieren; Hirnregionen, die die Aufmerksamkeit bestimmen, und der präfrontale Kortex, der bei der Regulierung und Kontrolle hilft. «Jugendliche, die regelmässig in den sozialen Medien unterwegs sind, zeigen ziemlich dramatische Veränderungen in der Art und Weise, wie ihr Gehirn reagiert, was möglicherweise langfristige Folgen bis ins Erwachsenenalter haben könnte», sagt Eva H. Telzer, Professorin für Psychologie und Neurowissenschaften an der University of North Carolina und eine der Autorinnen der Studie.

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Foto: keystone-sda.ch
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Die Ergebnisse zeigen, dass «Jugendliche, die damit aufwachsen, immer häufiger die sozialen Medien zu nutzen, überempfindlich auf Rückmeldungen von Gleichaltrigen reagieren», sagt Telzer. Die Forscher sind sich uneinig, ob dies langfristig zu psychischen Problem wie etwa Depressionen führen könnte.


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