Fix zur Gesellschaft
WhatsApp, du Hund, killst die Liebe!

Alexandra Fitz, stellvertretende Leiterin des SonntagsBlick Magazins, über WhatsApp, das Frauen zu Terror-Tussis macht und Männer, die nur eines denken: nichts!
Publiziert: 16.12.2017 um 14:31 Uhr
|
Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:05 Uhr

Ich wusste es vom ersten Moment an: Dieser neue Messenger-Dienst wird fürchterliche Gefühlskriege auslösen. Er wird schuld sein an Schweiss, Tränen und total abgefahrenem Psycho-Terror. Aber ich wollte ihm erst einmal eine Chance geben – so wie man eben allem Neuen eine geben sollte. Zudem war ja auch die ganze Welt völlig aus dem Häuschen. Plötzlich so unkompliziert chatten! Und das noch für lau! Es war 2009, als WhatsApp in (fast) aller -unser Leben trat. Und bereits andeutete, meines ersichtlich zu erschweren. Schuld daran war mein damaliger Freund.

Alexandra Fitz, stv. Leiterin SonntagsBlick Magazin

Wir lebten 800 Kilometer voneinander entfernt, und er war ruinös eifersüchtig. So kam eines Morgens am Telefon die Frage: «Du warst heute Nacht um vier Uhr online. Mit wem hast du geschrieben? Mit mir offensichtlich nicht.» Bäm! Boom! Und da war sie. Darf ich vorstellen: Die WhatsApp-Artillerie. Es ahnte damals noch keiner, dass die App fast neun Jahre später über eine Milliarde Nutzer verbuchen kann und sich diese Kontroll-Chose bis ins unerträglich Unermessliche entwickeln wird.

Doch neun Jahre später ist klar: WhatsApp, du Hund. An dieser Stelle muss jetzt auch gesagt werden: Das obige Beispiel ist die Ausnahme. Insbesondere Frauen sind unangefochtene Meister bei WhatsApp-Interpretationen. Vor allem beim «Zwischen-den-Zeilen-Deuten». Lesen, aber nicht antworten. Online, aber nicht antworten. Nachricht extra nicht aufmachen und nicht antworten. Also eigentlich das: NICHT ANTWORTEN. Und dieser Häkchen-Mist. Blau? Zwei? Das ist einfach too much «Protokoll». Frauen können das nicht händeln. Ich kann es Ihnen auch nicht genau erklären, ich weiss das alles bloss aus Erzählungen. Kann mir das natürlich gar nicht vorstellen, wie man so steil gehen kann, «nur» weil das Gegenüber nicht schreibt. Aber angeblich kann da das weibliche Kopf-Karussell ganz schön wilde Umdrehungen machen: Er will mich nicht, er hat was Besseres zu tun oder auch gut: Der Hund hat ne Neue. Zwischendurch dann wieder: Oder ist er in einen Schacht gefallen oder gar tot?

Foto: Getty Images

Hmm, soll ich noch eine 14. Nachricht schreiben, oder denkt er eh schon, ich sei irre? Apropos denken. Es gibt da vermutlich eine ganz plausible Antwort auf das Was-denkt-er-gerade? «Nichts!»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?