Leo DiCaprio drehte dort vor 18 Jahren
Traumstrand aus «The Beach» wurde wegen Korallensterben geschlossen

Der Traumstrand aus dem Hollywood-Film «The Beach» ist ab 1. Juni 2018 an für vier Monate gesperrt. Damit soll sich die Maya Bay - so der offizielle Name des Strandes auf der Insel Ko Phi Phi im Süden Thailands - vom Ansturm der Touristen erholen können, die ihn regelrecht belagern.
Publiziert: 03.06.2018 um 14:43 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:50 Uhr
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Damals herrschte noch Idylle: Leo DiCaprio im Film «The Beach».

Die Umweltschäden sind massiv. Deshalb wurdr der Strand von Maya Bay, an dem der Film mit Leonardo DiCaprio gedreht wurde, zwischen Juni und September - während der Nebensaison - geschlossen. 77 Prozent von Thailands Korallenriffen seien schwer beschädigt, sagte Thon Thamrongnawasawat, Meeresökologe an der Kasetsart-Universität in Bangkok, am Montag. Vor zehn Jahren seien nur 30 Prozent von Thailands 238,4 Quadratkilometer grosser Korallenwelt betroffen gewesen. Mit Beginn der Hauptsaison im November dürfen Urlauber allerdings wieder ins Wasser - wenn auch nicht mehr bis zu 5000 Menschen wie bisher, sondern höchstens nur noch 2000.

Abwasser und Müll von Hotels beschädigt Korallen

Sichtbare Korallenbleiche und weitere Schäden haben schon in der Vergangenheit dazu geführt, dass bei Touristen beliebte Inseln geschlossen wurden, damit die Meeresfauna sich erholen kann. Dieses Jahr trifft das zum ersten Mal auch Maya Bay im Süden Thailands. Der Strand ist mit seinem weissen Sand, türkisblauem Wasser und Palmen in einer leichten Brise bei Thailand-Urlaubern sehr beliebt - nicht zuletzt wegen des Films aus dem Jahr 2000.

Die Hauptursache für das Korallensterben sieht Thon im Abwasser von Strandhotels, das ins Meer geleitet wird. Weitere Gründe seien ins Meer geworfener Plastikmüll und Schäden durch Bootsanker.

Aber auch Plastikmüll schwimmt herum. Immer wieder kommt es zudem vor, dass Schnorchler Korallen abbrechen. Zeitweise ankern dort Dutzende Boote. Kontrolliert wird dies von Strandwärtern über ein Schichtsystem. «Zeitweise Schliessungen können ein Stück weit helfen», sagte der Wissenschaftler. «Ideal wäre aber nur eine dauerhafte Schliessung - die nicht möglich ist, weil unsere Wirtschaft vom Tourismus abhängig ist.»

Die Möglichkeit sich zu regenerieren

Mit der Schliessung von Maya Bay soll vor allem den dortigen Korallenbänken die Möglichkeit gegeben werden, sich zu regenerieren. Der Strand mit weissem Sand, türkisblauem Wasser und Palmen ist bei Thailand-Urlaubern extrem beliebt. Viele Touristen stellen sich ins Wasser, um vor der Traumkulisse Selfies zu machen.

Von Thailands Bruttoinlandprodukt beruhen 20 Prozent auf Einnahmen aus dem Tourismus. Dieses Jahr rechnet das Land mit insgesamt 38 Millionen Besuchern.

Auch anderswo in Südostasien reagieren die Behörden inzwischen auf Umweltschäden durch Tourismus: Die philippinische Insel Boracay, mehrfach ausgezeichnet als «schönste Insel der Welt», ist derzeit ein halbes Jahr für alle Urlauber geschlossen. (SDA)

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