Eis schmilzt immer schneller
Rekord-Hitzewelle bedroht die Antarktis

In der Antarktis haben Wissenschaftler Rekordtemperaturen von kalifornischem Ausmass gemessen. Am 6. Februar wurden an der argentinischen Forschungsstation Esperanza Base im Norden der Antarktis 18,3 Grad Celsius gemessen - so viel wie gleichentags in Los Angeles.
Publiziert: 28.02.2020 um 14:17 Uhr

Die Rekordtemperaturen seien Teil einer Hitzewelle in der Antarktis, die etwa die erste Februarhälfte angedauert habe, teilte die Nasa mit. Satellitenbilder zeigten, dass die Hitzewelle grosse Schneemassen zum Schmelzen brachte.

Auf der Insel Eagle Island beispielsweise schmolzen zwischen dem 6. und dem 11. Februar insgesamt 106 Millimeter der Schneedecke - 20 Prozent der saisonalen Schneeanhäufung. Zuvor waren bereits zwei Hitzewellen im November und im Januar in der Antarktis gemessen worden. (SDA)

Mensch verursacht massiven Temperaturanstieg

Die globale Temperatur steigt nach Forscherangaben derzeit schneller an als jemals zuvor in den Millionen von Jahren der Erdgeschichte, die Klimaforscher rekonstruieren können. Seit 50 Jahren werde es im Schnitt global über Land und Ozeanen pro Jahrzehnt um rund 0,2 Grad wärmer, erläuterte Andrey Ganopolski vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Eine solche über viele Jahre andauernde Steigerung sei unerreicht zumindest in den vergangenen drei Millionen Jahren, für die es viele quantitative Temperatur-Rekonstruktionen gebe, und möglicherweise sogar in den vergangenen 60 Millionen Jahren.

Erdtemperatur um 5 Grad gestiegen

Zum Vergleich: Die Erdtemperatur ist nach dem Maximum der jüngsten Eiszeit vor etwa 20 000 Jahren innerhalb von 10 000 Jahren um etwa 5 Grad angestiegen», so Ganopolski. «Das ist eine durchschnittliche Erwärmung von etwa 0,005 Grad pro Jahrzehnt, also rund 40 Mal langsamer als derzeit.» Vor gut 10 000 Jahren begann der Mensch mit dem Ackerbau.

Wie werden vergangene Temperaturen eruiert?

Es gibt laut Ganopolski mehr oder weniger glaubhafte globale Temperatur-Rekonstruktionen für die vergangenen 60 Millionen Jahre, aber nicht für die Zeit davor. Grundlagen sind etwa Ablagerungen in den Ozeanen, von Organismen oder verschiedenen Atomsorten (Isotopen). Die CO2-Konzentration lasse sich durch direkte Messungen nur für die vergangenen 800 000 Jahre zuverlässig rekonstruieren - und zwar aus Proben von Eisbohrkernen in der Antarktis. Ältere Zahlenangaben beruhten aus indirekten Messungen und widersprächen sich häufig. «Die Daten aus der Paläoklimatologie unterstützen jedenfalls die Auffassung, dass CO2 ein sehr wichtiger Klimafaktor ist», betonte Ganopolski. (SDA)

Die globale Temperatur steigt nach Forscherangaben derzeit schneller an als jemals zuvor in den Millionen von Jahren der Erdgeschichte, die Klimaforscher rekonstruieren können. Seit 50 Jahren werde es im Schnitt global über Land und Ozeanen pro Jahrzehnt um rund 0,2 Grad wärmer, erläuterte Andrey Ganopolski vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Eine solche über viele Jahre andauernde Steigerung sei unerreicht zumindest in den vergangenen drei Millionen Jahren, für die es viele quantitative Temperatur-Rekonstruktionen gebe, und möglicherweise sogar in den vergangenen 60 Millionen Jahren.

Erdtemperatur um 5 Grad gestiegen

Zum Vergleich: Die Erdtemperatur ist nach dem Maximum der jüngsten Eiszeit vor etwa 20 000 Jahren innerhalb von 10 000 Jahren um etwa 5 Grad angestiegen», so Ganopolski. «Das ist eine durchschnittliche Erwärmung von etwa 0,005 Grad pro Jahrzehnt, also rund 40 Mal langsamer als derzeit.» Vor gut 10 000 Jahren begann der Mensch mit dem Ackerbau.

Wie werden vergangene Temperaturen eruiert?

Es gibt laut Ganopolski mehr oder weniger glaubhafte globale Temperatur-Rekonstruktionen für die vergangenen 60 Millionen Jahre, aber nicht für die Zeit davor. Grundlagen sind etwa Ablagerungen in den Ozeanen, von Organismen oder verschiedenen Atomsorten (Isotopen). Die CO2-Konzentration lasse sich durch direkte Messungen nur für die vergangenen 800 000 Jahre zuverlässig rekonstruieren - und zwar aus Proben von Eisbohrkernen in der Antarktis. Ältere Zahlenangaben beruhten aus indirekten Messungen und widersprächen sich häufig. «Die Daten aus der Paläoklimatologie unterstützen jedenfalls die Auffassung, dass CO2 ein sehr wichtiger Klimafaktor ist», betonte Ganopolski. (SDA)

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Foto: AFP
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