Gute Idee für Open-Air-Abfall
Niederländer macht aus Abfall Schlafsäcke für Obdachlose

Niemand sollte sein Zelt oder Schlafsack an einem Festival einfach liegen lassen. Natürlich passiert das trotzdem. Ein Niederländer hat die Lösung: Er upcycelt diesen Abfall zu einer guten Sache.
Publiziert: 17.07.2019 um 14:55 Uhr
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Aktualisiert: 19.07.2019 um 09:57 Uhr
Barbara Ehrensperger

Jeder von uns produziert durchschnittlich zwei Kilo Abfall pro Tag. Nur liegt der meist nicht so sichtbar rum wie nach einem Festival. Am Open Air Frauenfeld gab es letztes Jahr 297 Tonnen Abfall. Pro Kopf sind das rund 1,7 Kilo.

Das Open Air Frauenfeld 2019 ist gerade vorbei. Und noch kann man nicht sagen, wie viel Abfall liegen blieb, wie viel recycelt wurde, oder ob es schlicht weniger Abfall gab. Erst Ende August sollten diese Zahlen vorliegen. Bestimmt werden trotz 20 Franken Pfand, die man pro Zelt hinterlegen muss, einige Festivalbesucher ihre Sachen liegen gelassen haben.

Aus Abfall wird Schlafsack

Wie man mit diesem «Abfall» Gutes tun kann, zeigt der Niederländer Bas Timmer. Er produziert in Enschede zusammen mit Arbeitslosen, Flüchtlingen und Obdachlosen den Sheltersuit, einen anziehbaren Schlafsack, der wind- und wasserfest ist. Dieser Schlafsack soll Obdachlosen und Flüchtlingen in ihrer schwierigen Situation auf einfache Art und Weise helfen. 

Im Atelier von Sheltersuits in den Niederlanden werden aus Festivalabfällen anziehbare Schlafsäcke genäht.
Foto: Sheltersuits
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Die Idee kam Timmer 2014, als der obdachlose Vater seines besten Freundes auf der Strasse an Unterkühlung starb. Heute ist das Ziel von Timmers Firma, jeden auf der Strasse warm zu halten. Mittlerweile wurden schon über 1300 Schlafsäcke an Obdachlose verteilt. Finanziert durch Spenden und Freiwillige.

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