Essbare Maschinen bald Realität?
Roboter könnten laut Schweizer Forschern bald auf dem Teller landen

Ein Forschungsteam aus Lausanne zeigt in einer Studie, dass in naher Zukunft essbare Roboter zu einem Bestandteil unserer Ernährung werden können.
Publiziert: 14.06.2024 um 10:51 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2024 um 13:18 Uhr
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Komplett essbare Roboter könnten bald auf unseren Tellern landen. In einer Analyse in der Fachzeitschrift «Nature Reviews Materials» zeigte ein Forschungsteam aus Lausanne, welche Zutaten für die verschiedenen Roboterteile genutzt werden könnten.

So könne Gummi durch Gelatine ersetzt werden, ein Schokoladenfilm könne Roboter in feuchten Umgebungen schützen, und eine Mischung aus Stärke und Tannine, pflanzlichen Gerbstoffen, imitiere handelsübliche Klebstoffe, teilte die Eidgenössische Technische Hochschule in Lausanne (EPFL) am Freitag mit.

Nori-Algen als Hilfsmittel?

Auch eine essbare Batterie gibt es demnach bereits: Sie besteht aus Riboflavin (Vitamin B2) und Quercetin, ein Stoff, der in Mandeln und Kapern vorkommt. In den Polen der Batterie befindet sich Aktivkohle für den Transport von Elektronen. Nori-Algen sorgen dafür, dass Kurzschlüsse verhindert werden. Die Batterie kann mit 0,65 Volt betrieben werden, wie es von der EPFL hiess. Eine Spannung, die im Falle des Verzehrs immer noch sicher ist. Zwei in Reihe geschaltete essbare Batterien können eine Leuchtdiode etwa 10 Minuten lang betreiben.

Dieser rollende Roboter besteht zu 36 Prozent aus essbaren Materialien.
Foto: EPFL

Für andere Teile eines Roboters fehlen aber die richtigen Zutaten noch. So ist es laut den EPFL-Forschern schwierig, vollständig essbare Elektronik herzustellen, die Transistoren verwendet und Informationen verarbeitet. Eine grosse Herausforderung sei ausserdem die Verbindung verschiedener Teile.

Essbare Roboter könnten beispielsweise eingesetzt werden, um den Gesundheitszustand aus dem Körperinneren zu überwachen, in Notsituationen autonom gezielt Nahrung zu liefern oder Wildtiere zu impfen, wie die Forschenden in der Fachzeitschrift festhielten.

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