Unterwegs in Island
Das sind die Highlights der Westfjorde

Saftig grüne Hügel, schwarzes Vulkangestein und tosende Wasserfälle sind charakteristisch für Islands wilde Westfjorde. Die Region liegt jenseits der klassischen Touristenroute entlang der Ringstrasse im Süden und eignet sich perfekt für einen Roadtrip.
Publiziert: 29.12.2021 um 16:16 Uhr

Der perfekte Roadtrip

Den Eingang zu den Westfjorden Islands markiert kein grosses Tor, sondern nur ein einfaches Hinweisschild mit Übersichtskarte. Diese Bescheidenheit steht im Kontrast zur Schönheit und Weitläufigkeit der wilden Region im Nordwesten Islands. Die Strassen der Westfjorde sind gut befestigt, aber nicht immer geteert – ein Grund, warum viele Touristen die Region meiden. Zu sehen gibt es viel weite Landschaft und Naturschönheiten.

Tipp: Wer Nebel, Regen und Kälte vermeiden möchte, sollte in den isländischen Sommermonaten in die Westfjorde reisen. Von Juli bis September hält sich das Wetter gut und auch die Hochlandrouten sind befahrbar.

Baden in Hot Pots

Wer nach der ersten Reiseetappe ein paar Tage entspannen und die Landschaft geniessen möchte, kann im Ort Drangsnes den ersten Stopp einplanen. Hier warten Hot Pots (heisse Quellen) und ein Campingplatz mit Blick über den Fjord. Die Tage verlaufen wunderbar langsam und man kann sie zum Beispiel mit Baden in den heissen Quellen verbringen. Wer es etwas aktiver mag, kann Wanderungen durch die friedvolle Landschaft unternehmen.

Die isländische Region der Westfjorde liegt abseits der Touristenströme und eignet sich wunderbar für einen Roadtrip.
Foto: Shutterstock
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Reisen zu Corona-Zeiten

Vor der Abreise sollte man sich immer über die aktuellen Einreisebestimmungen und allgemeinen Bedingungen im Zielland informieren, da sich diese in der herrschenden Corona-Zeit ständig ändern können.

Vor der Abreise sollte man sich immer über die aktuellen Einreisebestimmungen und allgemeinen Bedingungen im Zielland informieren, da sich diese in der herrschenden Corona-Zeit ständig ändern können.

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Tipp: Die Vogelinsel Grimsey kann man schon vom Ort Drangsnes aus sehen. Eine Überfahrt mit dem Boot lohnt sich, um zum Beispiel die putzigen Papageientaucher zu beobachten, die hier von April bis August nisten.

Hochebene Steingrimsfjadarheidi

Wenn man der Strasse 61 folgt, erreicht man die Hochebene mit dem klangvollen Namen Steingrimsfjadarheidi. Mit einer Höhe von 440 Metern ist sie im Winter unter einer Schneeschicht vergraben und man sollte im Sommer hierherkommen. Dann kann man die 50 Kilometer lange Strecke mit ihren Pflanzen, Seen und Mooren in all ihrer Pracht erleben.

Tipp: In den Westfjorden gibt es nur selten Tunnel oder Brücken, um von einer Seite auf die andere zu gelangen. Das bedeutet, man fährt jede Seite in voller Länge aus, was sehr schön ist, aber auch viel Zeit in Anspruch nimmt. Die entsprechende Planung ist wichtig.

Die Urgewalt des Eises erleben

Der Drangajökull Gletscher ist eines der Highlights der Westfjorde. Im nahen Fjord erkennt man, wie die unterschiedlichen Ausbreitungsphasen des Gletschers die Landschaft über Jahrtausende geformt haben. Nachdem man mit dem Auto einen kleinen Flusslauf durchquert hat (Allrad-Antrieb ist praktisch, aber auch mit dem Wohnmobil ist es durchaus machbar!), gelangt man zum Parkbereich am Fuss des Gletschers. Der Rest des Weges bis zur Gletscherkante wird dann in etwa zwei Stunden zu Fuss bewältigt.

Tipp: Es gibt zwar keine Wegbeschriftung, aber die Flusslandschaft, die vom Drangajökull Gletscher geschaffen wurde, ist hier und da mit kleinen Steinhaufen versehen. Sie dienen als Anhaltspunkte für die Wanderer. Unterwegs begegnet man neben Flüssen und Wasserfällen nur hier und da ein paar Schafen.

Entspannen in heissen Quellen

Reykjanes ist vor allem für seinen riesigen Hot-Pot-Swimming-Pool bekannt, den es seit den 1930-Jahren gibt. Schon bei der Anfahrt erkennt man die Quellen an dem aufsteigenden Dampf. Der Ort selbst besteht im Grunde aus einem Gebäude: einer alten Schule, die zum Hotel umgebaut wurde. Weil es in der Umgebung so viele heisse Quellen gibt, ist sogar der Fussboden des Hotels natürlich aufgeheizt. Ausserdem befindet sich vor dem Haus ein Campingplatz mit Fjord-Blick.

Tipp: Interessant ist auch die Salzmanufaktur «Saltverk» hinter dem Campingplatz. Hier wird nachhaltig, mithilfe der Bodenwärme, Salz gewonnen.

Zu Besuch bei den arktischen Füchsen

Der kleine Ort Sudavik liegt nicht weit von Reykjanes entfernt. Dort hat man einen guten Blick auf die schönen Tafelberge, die typisch für die Westfjorde sind. Ein besonderes Highlight in Sudavik ist das Arctic Fox Center. Hier kann man viel über die niedlichen Polarfüchse lernen, die es überall in Island gibt. Die kleinen Räuber wiegen nur rund drei bis vier Kilo und sehen besonders im Winter schön aus, weil sie dann ihren plüschigen Winterpelz bekommen.

Tipp: Weil die Winter in den Westfjorden sehr rau sind, ist das Arctic Fox Center nur während der Sommermonate geöffnet. Von Mai bis September kann man hier vorbeischauen.

Ein Hauch Cityflair

Isafjördur ist die Hauptanlaufstelle für viele Reisende in den Westfjorden. Im Ort gibt es einen Flughafen, der es den Piloten nicht leicht macht: Beim Landeanflug müssen sie eine enge Kurve fliegen, um die Landebahn zu erreichen. Wer gut gelandet ist, kann es sich auf dem Campingplatz von Isafjördur mit seinen Wasserfällen ein paar Tage gut gehen lassen. Im Ort selbst leben rund 3000 Menschen und nebst dem Westfjord History Museum gibt es alles, was man braucht. Im Hafen legen sogar Kreuzfahrtschiffe an.

Tipp: In Isafjördur gibt es nicht nur vielfältige Häuser in diversen Farben, sondern auch ein sehr gutes Fisch-Restaurant, das Tjöruhusid. Hier kann man sich von täglich wechselnden Gerichten überraschen lassen.

Der Wasserfall Dynjandi

Wie zu so vielen Orten in den weitläufigen Westfjorden ist es auch zum Wasserfall Dynjandi eine lange Fahrt – die sich aber lohnt! Die Strasse schlängelt sich durch die wunderschöne Berglandschaft und man kann während der Anfahrt immer wieder Stopps einlegen, um das Panorama einzusaugen. Wenn man sich dem Wasserfall nähert, kann man ihn schon aus einigen Kilometern Entfernung sehen, schliesslich ist er etwa 100 Meter hoch. Das Wasser fliesst gleichmässig über mehrere Kaskaden, entlang einer breiten Bergfront.

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