Biken wie die Ski-Stars

Was Camille Rast am Walliser Herbst liebt

Das Wallis ist ein wahres Paradies für Abenteuerlustige. Besonders für Mountainbiker bietet der Bergkanton eine unermessliche Spielwiese an Höhenmetern. «Wann immer ich aufs Bike steige, geniesse ich eine Pause vom Alltag», sagt eine, die es wissen muss: Camille Rast (22) ist nicht nur Walliser Skirennfahrerin, sondern auch leidenschaftliche Bikerin – «und nirgends kann ich besser abschalten als in den Walliser Bergen».

Am besten klappt das in diesen Tagen. «Der Herbst ist für mich die schönste Saison fürs Biken. Es ist weder heiss noch kalt, dazu kommen all die bunten Herbstfarben in den Wäldern, und die Aussicht ist überall einfach einzigartig.»

Ob Hobbyfahrer oder Profisportler, Tourenbiker oder Downhiller: Das Wallis hat für alle etwas zu bieten. Die schönsten Facetten der Alpensüdseite zeigen sich im goldenen Herbst auf der Valais Bike, einer spannenden Mehrtagestour. Von den Bädern Leukerbads führt sie auf panoramenreichen Pfaden die Flanken des Rhonetals hinunter nach Gampel-Steg und von Raron per Luftseilbahn hinauf nach Unterbäch. Weiter verläuft die Route zur Moosalp, bevor sie mit einem krachenden Trail hinunter ins Mattertal und schliesslich ins Ziel nach Brig führt.

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Entspannter Start in Leukerbad

Bevor es auf den Sattel geht, geniessen Biker nach der Ankunft in Leukerbad die Aussicht auf die Walliser Bergwelt mit einem Bad in der Alpentherme. Im Thermalbadeort sprudeln täglich fast vier Millionen Liter heisses Wasser aus 65 Quellen. Erholt und ausgeschlafen geht es am zweiten Tag mit dem Torrenttrail Bike los, einem der schönsten Singletrails der Schweiz.

Dann führt die Valais Bike hinunter ins Rhonetal, perfekt, um den goldenen Herbst von seiner schönsten Seite zu entdecken. Von Raron bringt die Seilbahn die Biker hoch nach Unterbäch, dem nächsten Etappenort . Tipp: Ein Fernglas mit in den Rucksack packen, um von dort einen einmaligen Blick auf das Unesco-Weltnaturerbe Jungfrau-Aletsch zu geniessen. Nicht genug von der Walliser Bergluft? Dann bietet sich der Flowtrail für ein paar zusätzliche Runden vor der Abfahrt ins Tal an.

«Der Trail ist sehr sonnenexponiert, deshalb ist der Herbst die ideale Jahreszeit dafür», empfiehlt Rast. «Eine wunderschöne Tagestour, es fühlt sich fast so an wie in Italien.»

Über Stock und Stein

Am dritten Tag geht es zuerst gemütlich mit dem Sessellift hoch zur Brandalp und dann mit Wadenkraft noch höher zum Moosalppass, wo Naturbegeisterte mit einem einzigartigen Rundblick auf das Oberwallis und zwölf Viertausender belohnt werden. Im Restaurant Moosalp geniessen Fahrende erst mal die Aussicht und stärken sich mit einer wohlverdienten Pause und Walliser Spezialitäten. Wer nach einem Raclette vom Holzofen noch Platz für ein Dessert hat: Unbedingt die berühmte Cremeschnitte probieren!

Ausgeruht steigen die Biker wieder aufs Zweirad und düsen rasant den Berg hinunter. Der Abstieg ins Mattertal führt bis nach Stalden, einem der niederschlagsärmsten Orte der Schweiz. Weiter geht es auf dem Matterhorn Valley Trail hinauf nach St. Niklaus.

Diese Route von Unterbäch nach Grächen steht ganz oben auf Camille Rasts Liste. «Ich bin diesen Trail noch nicht gefahren, habe es aber ganz bald vor», verspricht das Skitalent. «Eine wunderschöne Traverse durch die Alpen.»

Sportliches Multitalent

Camille Rast ist eine Walliser Skirennfahrerin und rast auch auf dem Bike den Berg hinunter. Die 22-Jährige nahm diesen Sommer am Rad-Enduro-Weltcup teil und belegte den 12. Rang. «In meiner Heimat kann ich meine beiden Leidenschaften ausleben», sagt die Athletin.

Camille Rast ist eine Walliser Skirennfahrerin und rast auch auf dem Bike den Berg hinunter. Die 22-Jährige nahm diesen Sommer am Rad-Enduro-Weltcup teil und belegte den 12. Rang. «In meiner Heimat kann ich meine beiden Leidenschaften ausleben», sagt die Athletin.

Schweisstropfen zum Endspurt

Am vierten Tag warten 18 Kilometer Singletrails und 2700 Meter Abstieg auf Mountainbiker. Das erste Highlight ist eine herrliche Abfahrt auf der Route Mattsand Enduro. Es geht weiter auf dem Matterhorn Valley Trail, entlang des historischen, von Trockensteinmauern gesäumten Weges, der im Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz aufgeführt ist. Von Stalden aus führt die Seilbahn in wenigen Minuten ins autofreie Gspon.

Diese Strecke gehört zu Rasts Lieblingsrouten. «Es geht steil hinunter in Richtung Tal», schwärmt sie. «Hier kann ich als Bikerin die Natur erleben und die Ruhe geniessen.» Von der Bergstation aus führt der schöne Weg der Gspon Panorama Bike durch den Sädolwald und nicht ganz ohne Schweisstropfen zum Gibidumpass und einem idyllischen See. Badehose nicht vergessen, eine Abkühlung bewirkt nach diesem Aufstieg wahre Wunder. Eine steile, aber flüssige Abfahrt führt nach der wohlverdienten Pause zur Alp Nidristi, danach eine einfache und qualitativ ausgezeichnete Route nach Brig, dem Zielort dieses Bike-Abenteuers.