Gyros, Moussaka und Co.
Eine kulinarische Reise durch Griechenland

Moussaka, Gyros und Ouzo: Griechenland ist ein kulinarisches Schlaraffenland. Woher kommen die beliebtesten Gerichte und wo schmecken sie am besten? Eine Übersicht.
Publiziert: 23.07.2023 um 14:40 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2023 um 10:21 Uhr
Christian Bauer
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Bougatsa, Makedonien

Das Blätterteig-Gebäck, das als süsse und salzige Variante aufgetischt wird, hat seinen Ursprung wohl im ehemaligen Konstantinopel (heute Istanbul) und wurde von griechischstämmigen Flüchtlingen nach Griechenland (vornehmlich in die nördliche Region Makedonien) mitgebracht. Besonders um die Stadt Thessaloniki gilt Bougatsa als Spezialität. Die besten Bougatsa-Bäcker soll es in der Stadt Serres geben.

Tipp: In anderen Regionen ist diese Art von Gebäck auch als Spanakopita bekannt und wird mit Spinat und manchmal Feta zubereitet, in anderen Gebieten gerne auch mit Lauch.

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Frappé, Thessaloniki

Ob das erfrischende Kaffeegetränk Frappé tatsächlich 1957 auf einer Handelskonferenz in Thessaloniki erfunden wurde, wie behauptet wird, ist kaum zu beweisen. Sicher ist, dass die Kaffee-Kultur in Griechenland sehr lebendig ist. Weil die Temperaturen für einen Grossteil des Jahres angenehm warm sind, werden mit Vorliebe Eiskaffees getrunken. Neben dem Frappé, der normalerweise mit Instant-Kaffee im Mixer zubereitet wird, gibt es noch zwei weitere Sorten: den Cappuccino Freddo und Espresso Freddo. Sie werden beide mit frisch gebrühtem Kaffee und Eiswürfeln zubereitet.

Woher der berühmte Griechische Salat ursprünglich stammt, steht nicht fest. In jeder Region finden sich verschiedene Varianten, die alle köstlich sind.
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Tipp: Wer keinen Zucker mag, bestellt den Kaffee «sketos» (zuckerfrei). Für ein wenig Süsse heisst es «metrios» und wer es so richtig süss mag, bestellt «glykos».

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Griechischer Salat

Woher der berühmte Griechische Salat ursprünglich stammt, steht nicht fest. In jeder Region finden sich verschiedene Varianten, die alle köstlich sind. Der Salat kommt meist als Vorspeise mit anderen Mezze auf den Tisch. Mit seinen simplen und geschmackvollen Zutaten wurde er angeblich von Bauernfamilien zum ersten Mal serviert. Die Oliven, Paprika und der Feta kamen frisch vom Hof. Am besten serviert mit Kalamata-Oliven und einem aromatischen Olivenöl.

Tipp: Wo soll man den Salat nun geniessen? Am besten in einer einfachen Dorftaverne, abseits der Touristenströme.

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Gyros, Athen

Die Einflüsse der Küche aus dem ehemaligen Osmanischen Reich, also der heutigen Türkei, sind in Griechenland noch überall vertreten. Dazu gehören traditionelle Fleischgerichte wie Gyros und Souvlaki, die sich aus der Hauptstadt bis über die Landesgrenzen hinaus verbreiteten. Der Gyros-Spiess, auf dem vertikal eine grosse Menge Fleisch gegrillt wird, wurde im 19. Jahrhundert von ehemaligen Einwanderern aus Anatolien und dem Mittleren Osten eingeführt. Moslems bevorzugen ihren Kebab mit Lamm und Rindfleisch (halal), während es in Griechenland oft Schweine-Gyros gibt. Als Mahlzeit für unterwegs wird Gyros mit Tomaten, roter Zwiebel und Pommes Frites serviert. Dazu gibt es viel Tzatziki, der berühmten Joghurt-Sauce.

Tipp: Souvlaki, der Fleischspiess, wird ähnlich wie Gyros meist als Fast Food serviert.

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Moussaka

Auch der griechische Auflauf Moussaka hat Einflüsse aus dem arabischen Raum. Bei den Griechen zählt er heutzutage zu den «Mageireuta» (übersetzt: gekocht), herzhaften Hausfrauengerichten. Die werden in einer Auflaufform über längere Zeit zubereitet. Eins dieser Hausfrauengerichte ist der Auflauf Moussaka mit Auberginen, Hackfleisch, Tomaten und Kartoffeln. Cremig wird der Auflauf durch die Béchamelsauce.

Tipp: Besonders in den kühleren Jahreszeiten eignen sich diese deftigen Gerichte gut zum Aufwärmen.

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Tsipouro, Makedonien

In Griechenland wird zum Essen oder als Aperitif gerne ein klarer Schnaps getrunken, Ouzo und Tsipouro. In jeder Stadt gibt es eine Taverne mit Ausschank (Ouzeria oder Tsipouradiko). Besonders gerne wird der Anisschnaps Ouzo mit Eiswürfeln und einem Schuss Wasser getrunken. Im Norden des Landes wird allerdings meist der Tresterbrand Tsipouro genossen. Dieser ist im Gegensatz zum Ouzo nicht unbedingt mit Anis aromatisiert, kann aber manchmal auch Anis enthalten. In manchen Teilen des Landes wird der Tsipouro mit Sauerkirschsaft serviert. Eine fruchtige Alternative.

Tipp: Der beste Ouzo wird auf der Insel Lesbos hergestellt.

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Mezze, Thessalien

Zur griechischen Kultur gehört das gemeinsame und lange Geniessen einfach dazu. Im Gegensatz zur Schweiz basiert das Essen auf dem «Sharing Prinzip»: Alle Gerichte werden geteilt. Dazu passen die vielen kleinen Vorspeisegerichte, die Mezze genannt und überall im Land serviert werden. Die Auswahl der Mezze-Gerichte ist riesig: Griechischer Salat, Calamari, Zucchini-Bällchen, Austern mit verschiedenen Dips oder die leckeren Dolmades, gefüllte Weinblätter.

Tipp: In der Region Thessalien, mit den Städten Volos und Pilion, werden Mezze-Gerichte sogar kostenlos zum Schnaps Tsipouro angeboten.

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Chtapodi scharas (Oktopus), auf den Inseln

Wer schon mal auf den griechischen Inseln unterwegs war, kennt das Bild: Auf Wäscheleinen hängen Oktopusse zum Trocknen. Was nicht immer ganz appetitlich aussieht, ist allerdings eine sehr beliebte Spezialität. Während in anderen Mittelmeerländern der Oktopus auch gekocht wird, werden die Kraken gegrillt. Natürlich schmeckt ein Chtapodi scharas, wie das Gericht auf Griechisch heisst, am besten dort, wo die Kraken vor der Taverne zum Trocknen in der Sonne hängen.

Tipp: Zum Chtapodi scharas passt am besten ein Ouzo.

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