Dieses Flugzeug hebt nicht ab
In Stockholm übernachten Sie in einem Triebwerk

Nächte in einem Flugzeug sind keine gemütliche Angelegenheit – normalerweise. Ausser im JumboStay in Stockholm. Das Jugendherberge-Hotel-Hybrid befindet sich nämlich in einer umgebauten Boeing 747-200.
Publiziert: 06.06.2019 um 16:12 Uhr
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Aktualisiert: 08.06.2019 um 20:37 Uhr

Eine geruhsame Nacht in einem Flugzeug ist ein Privileg für die oberen Zehntausend. Denn die Preise für Bequemlichkeit im Flieger sind happig. So kostet ein Flug mit Emirates, einer der luxuriösesten Airlines der Welt, in der First Class von Zürich nach Bangkok (und zurück) stolze 7000 Franken – abschliessbares Abteil, Minibar, À-la-carte-Gerichte, Dusche, Lounge und ein komplettes Bett inklusive. Economy-Passagiere müssen sich dagegen während eines Nachtflugs in ihren engen Sitzen wie ein Yoga-Guru zusammenfalten – und selbst das: schwierig.

In einer Boeing 747-200 übernachten

Doch es gibt Hoffnung für «Normalsterbliche»: Am Flughafen Stockholm kann man eine gemütliche Nacht in einem Jumbojet verbringen. Einziger Nachteil: Man bewegt sich keinen Millimeter vorwärts. Eine Boeing 747-200 – der charakteristische Flieger mit den zwei Etagen – wurde in ein Hotel umgewandelt. 33 Zimmer hat man in den Brummer eingebaut – im Passagierraum, im Radkasten, in den Triebwerken und im Cockpit.

Ein bisschen muss man allerdings auf Luxus verzichten: Die meisten Zimmer kommen mit einem gemeinsamen Bad daher. Dafür gibt es eine Bar und eine Aussichtsplattform auf den Flügeln.

Fast 30 Jahre war die Boeing 747-200 für verschiedene Airlines in der Luft. Seit 2008 beherbergt sie Hotelgäste.
Foto: Mauritius Images
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Lange Geschichte

Der Flieger hat von der Fertigung bis zu seinem Ruheabend als Hotel eine bewegte Geschichte hinter sich. Der Jumbo wurde im Jahr 1976 für Singapore Airlines gebaut und kam einige Jahre später zur legendären amerikanischen Pan Am, wo man ihm den Übernamen «Clipper Belle of the Sky», die Schöne des Himmels, gab. Nach Einsätzen bei acht weiteren Airlines landete die Kiste schliesslich bei der schwedischen Fluggesellschaft Transjet, die im Jahr 2002 pleiteging. Nach einem Jahr Umbauzeit öffnete 2008 das JumboStay seine Kabinentür für die ersten Gäste.

Wer einen Hauch 1. Klasse geniessen will, sollte sich übrigens die Suite im geräumigen Cockpit gönnen, für die man «nur» etwa 200 Franken berappen muss.

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