Los Angeles Skyline bei der Nacht
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Los Angeles neu entdecken
Unsere Geheimtipps für die Stadt der Engel

Künstliche Schönheiten und andauernder Verkehr. Los Angeles glänzt nicht überall – und dennoch ist die Megacity eine der coolsten Städte der Welt. Allerdings muss man etwas Geduld mitbringen, um den Zauber zu entdecken.
Publiziert: 26.09.2019 um 15:59 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2019 um 16:15 Uhr
Christian Bauer

Los Angeles: Sehnsuchtsort, Lebensgefühl und Traumfabrik der Welt. Jedes Jahr werden etwa 600 Filme und Fernsehserien in den grossen Studios im Stadtteil Hollywood gedreht. Viele davon spielen direkt vor der Haustüre und machen Malibu, den Rodeo Drive oder das Pier von Santa Monica zu Ikonen. Kein Wunder, dass jährlich etwa 7 Millionen ausländische Besucher nach L.A. jetten, um die Drehorte live zu sehen – und hoffen, endlich mal einem Hollywood-Star gegenüberzustehen.

Glanz und Glamour

Ja, Los Angeles, das ist Glanz und Glamour. Wahr ist aber auch: Die 4-Millionen-Metropole ist keine Schönheit. Im Gegenteil. La La Land, wie die Stadt auch genannt wird, ist ein hässliches Monstrum, das sich in die kalifornische Ebene gefressen hat: zu gross, zu laut, zu verstopft. Sollte man also nicht hinfahren nach Hollywood, Santa Monica und Co.? Doch unbedingt – aber man sollte etwas Ausdauer mitbringen. Der Reiz der Megacity erschliesst sich nämlich erst auf den dritten Blick.

Die ersten beiden Tage vergehen stets wie im Flug. Dann klappert man die Musts ab: Walk of Fame, Hollywood Boulevard, Rodeo Drive, Venice Beach – und ist restlos begeistert. Doch schon bald schleicht sich ein bitterer Beigeschmack in die Euphorie. Dann fallen die vielen Obdachlosen auf, dann erlebt man, dass die Dimensionen für Autos und nicht für Menschen gemacht sind, dann ist man es leid, Stunden im Stau zu stecken. Wer an diesem Punkt durchhält und nicht zu anderen Highlights in Kalifornien rauscht, entdeckt den wahren Reiz der Stadt und lässt sich durch Quartiere überraschen, die man sonst vermutlich links liegen lässt.

Die Stadt der Engel lockt mit vielen Attraktionen.
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Der Downtown Distrikt ist so eine Überraschung. Wo die einzigen Wolkenkratzer der Stadt stehen, wurde jahrzehntelang nur Geld verdient. Mittlerweile haben kreative Köpfe Boutiquen, Galerien und Cafés zum Leben erweckt: Downtown L.A. mausert sich zur Flaniermeile der Stadt. Passend dazu veranstaltet die Künstler-Organisation «Downtown Los Angeles Art Walk» an jedem zweiten Donnerstag im Monat ein Kunstfestival, an denen Künstler ihre Ateliers für Besucher öffnen und Galerien Events veranstalten – eine gute Gelegenheit, mit den kontaktfreudigen «Angelenos» ins Gespräch zu kommen.

Und wer weiss, vielleicht hat es ein Hollywood-Starlet zu einer Vernissage geschafft (zu erkennen an der Traube Paparazzi vor dem Eingang) und prostet einem mit einem Cocktail zu. In L.A. ist alles möglich. Zu jeder Zeit. Und das macht die Stadt zu einem ganz besonderen Ort. Good Luck!

6 Fakten über Los Angels: Wissen für Angeber

  1. 13 Millionen Einwohner leben in der Metropolregion Los Angeles – die zweitgrösste der USA. Im eigentlichen Stadtgebiet sind es 3,8 Millionen.
  2. Im Jahr 1781 gründeten die Pobladores (44 Einwanderer aus Mexiko) die Stadt «El Pueblo de Nuestra Señora la Reina de los Ángeles» – Das Dorf unserer lieben Frau, Königin der Engel. Der «Los Angeles Pueblo Plaza» in Downtown markiert den Ort der Gründung.
  3. 1876 wurde Los Angeles an die grosse Welt angeschlossen:Die Eisenbahnlinie erreichte die Stadt.
  4. «In Old California» war der erste Film, der 1910 im damals verschlafenen Hollywood gedreht wurde.
  5. Die Nestor Film Companywar die erste Produktionsfirma, die in Hollywood ein Filmstudio errichtete (1911). Bald folgten Metro-Goldwyn-Mayer, 20th Century Fox, Walt Disney und Co.
  6. 124 Millionen US-Dollarhat Schauspieler Dwayne «The Rock» Johnson laut «Forbes» im Jahr 2017/2018 durch Filme wie «Jumanji» verdient. Rekord!

Reisetipps in Los Angeles

Food

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  • Sawtelle Japantown Auf dem Weg von Hollywood zum Strand von Santa Monica kommt man an der Sawtelle Japantown vorbei. Unbedingt einen Stopp einlegen! Das japanische Quartier ist zwar nur vier Blocks gross, hier gibt es aber die tollsten Ramen-Restaurants. Die beste Nudelsuppe gibts bei «Tatsu Ramen» am Sawtelle Boulevard. tatsuramen.com
  • Firestone Walker Brewing Company Nur einen Steinwurf vom Venice Beach entfernt befindet sich die Craft-Brauerei Firestone Walker. Im hauseigenen «The Propagator Restaurant» gibt es Herzhaftes zum Bier (unbedingt eine «Line» bestellen mit verschiedenen Sorten). Der Fokus liegt auf Burger und Co., aber auch Tacos und Pizza sind zu haben. firestonebeer.com
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Mehr

Kultur

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  • Academy Museum of Motion Pictures Noch wird fleissig gewerkelt, aber Mitte 2019 sollen endlich die Tore öffnen: Los Angeles erhält ein neues Filmmuseum. Das «Academy Museum of Motion Pictures» soll das umfassendste Museum zur Geschichte und Praxis des Filmemachens werden. In den Gebäuden des Stararchitekten Renzo Piano wird es neben einer Ausstellung auch Workshops und ein Kino geben. academymuseum.org
  • Greek Theatre Weitgehend unbekannt bei Besuchern ist das Greek Theater im Griffith Park, Hollywood. Die Openair-Location bietet Platz für knapp 6000 Besucher. Auf die Bühne kommen hauptsächlich Konzerte von Klassik bis Techno. Ein Besuch bei einem Konzert kann man übrigens gut mit einem Spaziergang zum Griffith Observatorium verbinden, was oberhalb des Theaters liegt. lagreektheatre.com

Erlebnisse

  • Im Bahnhof Wein degustieren Selten steht auf der To-do-Liste bei einem Besuch von L.A. der Hauptbahnhof «Union Station». Der Bau aus den 30er-Jahren gleicht aussen und innen einer spanischen Kolonialkirche – ein Muss für Bahn- und Architekturfans. Jeden zweiten Sonntag im Monat werden Führungen angeboten. Nicht verpassen sollte man einen der regelmässigen Events (wie Musik, Tanz oder Weindegustationen).unionstationla.com
  • Bei einer Fernsehshow dabei sein In Hollywood werden nicht nur Filme gedreht, sondern auch viele Fernsehshows produziert. Das Gute: Viele Shows brauchen ein Live-Publikum. Das Beste: Tickets zu bekommen, ist gar nicht so schwer. Ein Renner derzeit ist die Late Show «Jimmy Kimmel live» mit täglichen A-Promis als Gästen. Kostenlose Tickets gibt es hier: abc.go.com/Shows/jimmy-kimmel-live

Selfie-Spots

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  • Hollywood Sign DAS Foto von L.A. ist freilich der Hollywood-Schriftzug. Einen Selfie-Spot zu finden, bei dem man selbst und das Wahrzeichen gleichermassen gut getroffen sind, ist aber gar nicht so leicht. Am besten geht das im «Lake Hollywood Park». Zum Canyon Lake Drive fahren, Auto abstellen und zu Fuss seinen idealen Spot suchen.
  • Griffith Observatory Spätestens seit der Musical-Schnulze «La La Land» ist der Blick von der Sternwarte weltbekannt. Es gibt kaum einen schöneren Spot, um L.A. zu überblicken. Bei Sonnenuntergang ist man freilich nicht alleine, das Funkeln der Grossstadt haut einen dennoch um. Vorher kann man im Observatorium verschiedene Shows zur Sternenwelt besuchen.

Shopping

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  • The Last Bookshop Der Name des Buchladens «The Last Bookshop», der letzte Buchladen, ist ein Vorbote auf die Zeiten, wenn der Onlineriese Amazon Buchläden aufgefressen hat. Noch gibt es diesen kultigen Laden in einem Loft in Downtown. Ein Fest für Bücherfans!  lastbookstorela.com
  • Blue Planet Venice Beach, Hollywood, Santa Monica: Die Faszination hat vor allem mit dem Lebensgefühl unter der ewigen Sonne zu tun. Der Klamotten-Laden «Blue Planet» hat dafür genau die richtigen Kleidchen, Jeans oder Bikinis im Vintage-Summer-Feeling-Look. Mehrere Filialen, die schönste befindet sich in Santa Monica. Jungs: leider nur für Mädels!shopplanetblue.com

Ausgehen

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  • The Abbey Food and Bar Ins «The Abbey» in West Hollywood geht man auch wegen des Essens, aber vor allem, um zu sehen und gesehen zu werden. The Abbey ist eine der berühmtesten Schwulen-Bars der Welt. An Feiertagen und abends steigt hier die Party, inklusive männlicher Poledancer. Viele Hollywood-Stars beider Geschlechter schauen hier regelmässig vorbei. Also: Augen auf!theabbeyweho.com
  • Avalon: Tanzen mit Geschichte Wohin zum Tanzen? Die Auswahl ist freilich riesig. Wer auf historische Locations steht, sollte im Avalon, Hollywood, vorbeischauen. Der Club befindet sich in einem Theater aus den 20er-Jahren, in dem die wichtigsten Grössen der Jazz-Area gespielt haben. Elegant anziehen! Mit Schlabberlook kommt man nicht an den Türstehern vorbei. avalonhollywood.com

Übernachten

Die Wahl eines Hotels ist nicht leicht: Los Angeles ist so gross, dass sich die Wege zu den Sehenswürdigkeiten ziehen. Ein Kompromiss ist Downtown, das einigermassen zentral liegt. Cool ist das Ace Hotel in einem historischen Gebäude mit Rooftop-Bar- und Pool.  acehotel.com

Praktische Tipps

Rumkommen: Die Dimensionen von L.A. sind riesig – und der ÖV ist mangelhaft. Daher empfehlen sich Uber-Taxis, auf die man immer nur wenige Minuten warten muss. Benötigt werden die Uber-App (in allen App-Stores) und eine Kreditkarte.

Reinkommen: Schweizer Bürger benötigen einen gültigen Reisepass und müssen vor der Einreise die elektronische Einreisegenehmigung ESTA vorweisen. Diese muss online einige Tage vor dem Flug eingeholt und ausgedruckt werden. Tipp: Nehmen Sie im Flughafen Los Angeles die Einreise-Automaten. Das erspart lästige Fragen durch die Grenzbeamten. Mehr Infos: https://esta.cbp.dhs.gov/esta/

Hinkommen: Die Swiss fliegt mehrmals wöchentlich direkt von Zürich nach Los Angeles.  swiss.com

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