Ausflugs-Tipp: Gotthard
Entdecken Sie die alte Pass-Strasse

Die engen Serpentinen der Via Tremola führen steil hinauf zum Gotthardpass. Früher ratterten und klapperten die Postkutschen über die kurvige Strasse. Heute fahren fast nur Touristen über die historische Pass-Strasse. Während ihre verkehrstechnische Bedeutung schwindet, steigt ihr historischer Wert an.
Publiziert: 28.06.2014 um 10:19 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2018 um 12:29 Uhr
Die Tremola, eine Strasse mit einer aussergewönlichen Geschichte. (Weitere Ausflugs-Tipps unter www.ticinoweekend.ch)
Foto: Ticino Turismo / Leventina Turismo
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Gerne fahren Touristen, die es nicht so eilig haben, ab Airolo über die historische, unter Denkmalschutz stehende Pass-Strasse zurück. Lange war die Via Tremola die beste Möglichkeit, den Gotthardpass zu überqueren. Nach dem Zweiten Weltkrieg aber genügte die steile und kurvige Gotthardstrasse den neuen Ansprüchen immer weniger, obwohl man zwischen 1937 und 1941 den Naturbelag durch einen Belag mit Granitsteinen ersetzt hatte.

Ab Airolo auf der neuen Passstrasse Via Tremola

Im Sommer 1967 konnte der erste Teil der neuen Pass-Strasse eröffnet werden. Die restliche Strecke konnte aber erst 1977 befahren werden. Die neue Tremolastrasse umgeht mit dreizehn Brücken, einem Tunnel und ihren langen Lawinengalerien die alte Tremolastrasse grossräumig. Seitdem ist die mit Granit ins Gneis gepflasterte Strasse nicht mehr Hauptverkehrsachse. Doch bereits mit der Eröffnung des Eisenbahntunnels durch den Gotthard im 19. Jahrhundert büsste die alte Pass-Strasse an Wichtigkeit ein.

Ab wann ist der Gotthardpass offen?

Die Via Tremola wurde ursprünglich als Saumweg angelegt, später wurden dann Stufen für Lasttiere hinzugefügt. Kutschenverkehr war kaum möglich. Die meisten Reisenden überquerten den Gotthard zu Fuss, zu Pferd oder in der Sänfte. Erst 1830 wurde sie für den Postkutschenbetrieb ausgebaut. Passagierzahlen und Postfracht nahmen laufend zu. 1842 fuhr täglich eine 5-spännige Achtplatz-Kutsche in beiden Richtungen über den Pass. Selbst im Winter wurde der Pass für die Postkutschen offen gehalten. Die Bergstrecke wurde mit Schlitten bewältigt. Heute ist das anders: Der Gotthardpass bleibt bis zur Sommeröffnung (meist um Pfingsten) für den Verkehr geschlossen.

Gotthardpass als Unesco-Welterbe

Im Rahmen des Projekts «Transitlandschaft – via delle genti» sollen die historischen Wege, darunter die alte Tremola, und die SBB-Bergstrecke in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen werden. Eine Unesco-Kandidatur würde im Rahmen der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels besonders passend sein, da dann auch die alte Eisenbahnstrecke für viele Tessinreisende zur alternativen Panoramafahrt würde, so wie es die alte Gotthardpass-Strasse bereits ist.

An der Alptransit-Baustelle in Pollegio klärt ein kleines, aber feines Museum nicht nur über die Fortschritte in der Tunnelbautechnik, sondern auch über den sich wandelnden Transitverkehr über die Alpen auf.

Weitere Infos unter
www.leventinaturismo.ch
www.ticino.ch
www.ticinoweekend.ch

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