Samnaun verwöhnt alle Sinne
Perfekte Pisten, pures Parfum und 17 Gault-Millau-Punkte

Kaum ein Wintersportort in der Schweiz bietet so gute Schneeverhältnisse wie Samnaun. In Verbindung mit Ischgl eröffnet sich ein Skigebiet der Superlative. Das ist aber nicht der einzige Grund, um den Weg an die Grenze zu Österreich auf sich zu nehmen.
Publiziert: 14.10.2023 um 10:15 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2023 um 11:34 Uhr
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Sebastian RiederSportreporter
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Schneeberge bis im Mai

Der Weg ins Paradies ist ein Kampf. Gefühlt 1001 Kurven gilt es für die Touristen aus dem Unterland zu überwinden, bis sie das Hochgefühl von Samnaun erleben. Einmal angekommen, ist das Glück schnell greifbar. Die zügige Doppelstockgondel führt uns in nur sechs Minuten auf den Alptrider Sattel auf 2500 Meter über Meer.

Nach der ersten kurzen Abfahrt eröffnet sich im Kranz der Krone die Silvretta Ski-Arena mit bis zu 239 Kilometern perfekter Pisten. Aufgrund der Höhenlage ist Frau Holle hier besonders grosszügig. Berge von Schnee, so weit das Auge reicht. Selbst Ende April trotzt die weisse Pracht der Klimakrise.

Das bestätigt auch Schneemeister Hans «Johnson» Carnot – seit über 40 Jahren im Einsatz: «Die Erderwärmung bekommen wir hier kaum zu spüren.» Der 60-jährige Pistenchef arbeitet während der Saison mit zwei Dutzend Mitarbeitern fast rund um die Uhr – und betreut dabei auch einen Teil der über 1000 Schneemaschinen.

Die erste und grösste Doppelstockbahn der Welt: Sie befördert 180 Personen pro Gondel.
Foto: Samnaun Tourismus / Andrea Badrutt
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Die besondere Schneequalität lockt auch Superstar Marco Odermatt nach Samnaun, um hier mit Stöckli seine Ski für die nächste Saison zu testen. Erstklassig ist ebenfalls die Verbindung mit dem weitläufigen Skigebiet von Ischgl. Mit nur zwei Liftfahrten lässt sich die Grenze zu Österreich erreichen.

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Schlemmen wie im Schlaraffenland

Grenzenlosen Hochgenuss bietet Samnaun auch für den Gaumen. Exemplarisch dafür stehen die fünf Restaurants im Relais & Châteaux Chasa Montana. Chefkoch Bernd Fabian zaubert im Gourmet-Stübli La Miranda vornehmlich aus lokalen Zutaten mehrgängige Menüs und wurde dafür mit 17-Gault-Millau-Punkten und einem Michelin-Stern dekoriert.

So vereint der 46-jährige Spitzenkoch aus Dornbirn alle Spezialitäten aus dem Engadin und dem benachbarten Tirol und Südtirol. Morgens erwartet die Gäste ein Dreiländer-Frühstück, abends das Fine Dining – mit breiter À-la-Carte-Auswahl: elf verschiedene Gerichte, bestehend aus fünf Vorspeisen, drei Hauptgängen sowie zwei Desserts.

Wer mit der Haute-Cuisine nicht viel anfangen kann, fühlt sich im La Grotta bestens aufgehoben. Während der Wintersaison zischt und brutzelt es hier auf dem eigenen Tisch. Diverse Fleischsorten auf dem heissen Stein oder Raclette und Fondue à discrétion. Wer dort diniert, verpasst allerdings den Ausblick auf die Rehe und Gämse am Fusse des Piz Ots, dem Hausberg direkt hinter dem Hotel.

Im Untergeschoss gleich um die Ecke befindet sich der imposante Weinkeller mit rund 1500 Positionen aus aller Welt. «Wir haben hier die grösste Weinvielfalt des Engadins», sagt Daniel Eisner. Noch stolzer ist der Geschäftsführer auf den Umbau des ganzen Hauses mit 60-jähriger Geschichte. Dank Investitionen von 20 Millionen Franken der Inhaberfamilie Zegg wurde das Chasa Montana zu einem 5-Sterne-Superior-Hotel renoviert.

Sein Versprechen: «Erstklassiger Service, gehobene Kulinarik und tiefste Entspannung – gepaart mit der familiären Wohlfühlatmosphäre.» Das macht sich schon beim aufmerksamen und überaus freundlichen Empfang in der Lobby erkennbar: Helles Arven-Tannenholz im Chaletstil mit vorherrschend weissen Wänden dominiert die Verkleidung, gespickt mit dezenten Elementen aus Gold.

Der royale Anstrich zieht sich von den modernen Zimmern bis zum Spa. In der neuen Wellnesswelt wähnt man sich in einem römischen Tempel. Auf 1500 Quadratmetern laden insgesamt sieben verschiedene Saunen zum Entspannen ein. Es ist wie eine Zeitreise zurück zu Cäsar und Kleopatra. Erst der Ausblick im Hallenbad – vorbei an den sieben Säulen – eröffnet einem den Blick auf die hiesige Bergwelt.

Samnaun – gut zu wissen

Skipass: Die Tageskarte kostet 72 Franken, für Kinder im Alter von 10 bis 16 Jahren 45 Franken und darunter ist der Pass in Begleitung mit einem Erwachsenen gratis.

Anreise: Samnaun ist von Zürich aus mit dem Auto über Landquart, Klosters und den Veraina-Tunnel und weiter durch das ganze Engadin in rund 3,5 Stunden erreichbar. Alternativ bietet sich die Fahrt über Österreich. Die Strecke führt in der gleichen Zeit über St.Gallen und in Diepoldsau über die Grenze, dann die Autobahn bis zur Ausfahrt Zams-Landeck und am Ende des Inntals wieder über die Grenze hoch nach Samnaun. Wichtig: die österreichische Autobahnvignette an der Tankstelle beziehen. Mit dem ÖV dauert die Anreise von Zürich HB aus vier Stunden – mit zwei Umstiegen, in Landquart und Scuol. Von dort aus führt das Postauto in knapp einer Stunde nach Samnaun. Tipp: Mit dem SBB-Gepäck-Special kann man zum Beispiel die Skiausrüstung im Vorfeld von zu Hause bis zum Hotel liefern lassen – das dauert zwei Tage.

Übernachten I: Die beste Adresse ist Relais & Châteaux Chasa Montana. Das Doppelzimmer im exquisiten Fünf-Sterne-Haus kostet im Winter im Schnitt 600 Franken pro Nacht – fantastisches Frühstücksbuffet inklusive. Inbegriffen ist auch der Wellnessbereich mit Zugang zur luxuriösen Sauna-Landschaft und zum Indoor-Schwimmbecken (18 × 9 Meter) für Erwachsene und Kinder – wobei die unter 16-Jährigen den Pool um 18 Uhr verlassen müssen. Das garantiert Ruhe für die Gäste ohne Nachwuchs. Die Sprösslinge können sich aber jederzeit im hauseigenen Spielzimmer vergnügen. Bis zu 10 Prozent der Gäste sind Kinder – für Familien gibt es Spezialpreise.

Übernachten II: Für das kleinere Budget eignet sich das Smart-Hotel etwas weiter unten im Dorf, dafür ist die spektakuläre Doppelstock-Gondel zum Skigebiet gleich in der Nähe. Für ein Vierbettzimmer bezahlt man circa 380 Franken – Frühstück ist inbegriffen. Die Drei-Sterne-Unterkunft ist modern und angenehm spartanisch eingerichtet – reduziert auf das Nötigste. Weil das Smart-Hotel etwas abseits vom Dorfkern liegt, bietet es einen kostenfreien Shuttlebus bei Tischreservierung in den Restaurants Pöstli und Stammerspitze oder auf der Schmuggler-Alm. Dies gilt auch für den Ski- und Snowboard-Verleih im Hangl Sport & Mode. Alternativ gibt es das Zegg Sport- und Modegeschäft, das exklusiv die Marken Stöckli und Van Deer betreibt.

Skipass: Die Tageskarte kostet 72 Franken, für Kinder im Alter von 10 bis 16 Jahren 45 Franken und darunter ist der Pass in Begleitung mit einem Erwachsenen gratis.

Anreise: Samnaun ist von Zürich aus mit dem Auto über Landquart, Klosters und den Veraina-Tunnel und weiter durch das ganze Engadin in rund 3,5 Stunden erreichbar. Alternativ bietet sich die Fahrt über Österreich. Die Strecke führt in der gleichen Zeit über St.Gallen und in Diepoldsau über die Grenze, dann die Autobahn bis zur Ausfahrt Zams-Landeck und am Ende des Inntals wieder über die Grenze hoch nach Samnaun. Wichtig: die österreichische Autobahnvignette an der Tankstelle beziehen. Mit dem ÖV dauert die Anreise von Zürich HB aus vier Stunden – mit zwei Umstiegen, in Landquart und Scuol. Von dort aus führt das Postauto in knapp einer Stunde nach Samnaun. Tipp: Mit dem SBB-Gepäck-Special kann man zum Beispiel die Skiausrüstung im Vorfeld von zu Hause bis zum Hotel liefern lassen – das dauert zwei Tage.

Übernachten I: Die beste Adresse ist Relais & Châteaux Chasa Montana. Das Doppelzimmer im exquisiten Fünf-Sterne-Haus kostet im Winter im Schnitt 600 Franken pro Nacht – fantastisches Frühstücksbuffet inklusive. Inbegriffen ist auch der Wellnessbereich mit Zugang zur luxuriösen Sauna-Landschaft und zum Indoor-Schwimmbecken (18 × 9 Meter) für Erwachsene und Kinder – wobei die unter 16-Jährigen den Pool um 18 Uhr verlassen müssen. Das garantiert Ruhe für die Gäste ohne Nachwuchs. Die Sprösslinge können sich aber jederzeit im hauseigenen Spielzimmer vergnügen. Bis zu 10 Prozent der Gäste sind Kinder – für Familien gibt es Spezialpreise.

Übernachten II: Für das kleinere Budget eignet sich das Smart-Hotel etwas weiter unten im Dorf, dafür ist die spektakuläre Doppelstock-Gondel zum Skigebiet gleich in der Nähe. Für ein Vierbettzimmer bezahlt man circa 380 Franken – Frühstück ist inbegriffen. Die Drei-Sterne-Unterkunft ist modern und angenehm spartanisch eingerichtet – reduziert auf das Nötigste. Weil das Smart-Hotel etwas abseits vom Dorfkern liegt, bietet es einen kostenfreien Shuttlebus bei Tischreservierung in den Restaurants Pöstli und Stammerspitze oder auf der Schmuggler-Alm. Dies gilt auch für den Ski- und Snowboard-Verleih im Hangl Sport & Mode. Alternativ gibt es das Zegg Sport- und Modegeschäft, das exklusiv die Marken Stöckli und Van Deer betreibt.

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Shopping wie am Flughafen

Ganz unten im Dorf gibt es ein altes Häuschen, das von der Geschichte von Samnaun erzählt. Arno Jäger, der Kurator des kleinen Museums, berichtet gerne über die traditionell grossen Entbehrungen der Bevölkerung, seit die ersten Siedler vor über 1000 Jahren das Tal bewohnbar machten.

Dank eines Subklimas gedeihen im östlichsten Seitental des Unterengadins zwar auch Kartoffeln und Gerste – und das auf 1800 Meter über Meer. «Doch das Leben hier war immer hart», sagt Jäger. Weil es immer auch an jungen Menschen mangelte, begab man sich vor 200 bis 400 Jahren im Tirol auf Heiratssuche – das ist auch der Ursprung des heutigen Dialekts.

Die Abgeschiedenheit von Samnaun brachte der Gemeinde im vergangenen Jahrhundert aber einen grossen Vorteil. Weil das Dorf für den Verkehr lange nur über Österreich erschlossen war, gilt es seit einem Bundesratsentschluss von 1892 als zollfreie Zone.

Dieser exklusive Status ist auch 1912 mit der Eröffnung der Samnaunerstrasse von Martina nach Samnaun auf Schweizer Staatsgebiet erhalten geblieben. Als einziges Gebiet in der Schweiz kann man hier wie am Flughafen Zürich die begehrtesten Güter zu günstigen Preisen kaufen.

Das zeigt sich schon an der Tanksäule, wo das Benzin bis zu 30 Prozent billiger ist. Voll auf seine Kosten kommt der Konsument aber auch beim Kauf von Alkohol, Uhren, Parfüm, Schmuck und Tabak. Eigens für die Skifahrer aus Österreich hat das Marketing von Samnaun eine sogenannte Schmugglertour entworfen. Es gibt auf der Piste zwar ein Zollhäuschen, die Freimenge von 300 Euro darf jedoch ohne Deklaration nach Ischgl mitgenommen werden.

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Der süsse Duft von Samnaun

Eines der beliebtesten Produkte auf der Einkaufsmeile von Samnaun ist natürlich das Parfum – wobei sich das Angebot zwischen den Duty-free-Geschäften in ihrem Angebot kaum unterscheidet. Aber: Hinter einer Tür verbirgt sich eine Welt, die es sogar am Flughafen nicht gibt.

Die Zegg Haute Parfumerie Arcada bietet exklusive Düfte, die an Reinheit kaum zu überbieten sind. «Unsere Essenzen habe im Vergleich zu billigen Parfums kaum Alkohol drin. Die Kompositionen bestehen zu grossen Teilen aus hochwertigen ätherischen Ölen, die unter die Haut gehen», sagt Geschäftsführer Mathias Leipold. «Ein Flacon kostet hier manchmal mehrere Hundert Franken, dafür reicht oft nur ein Spritzer für den ganzen Tag.»

Leipold führt sein Reich der besten Parfums der Welt seit fast 15 Jahren und hat sich mit seiner individuellen Beratung eine regelrechte Fanbasis erarbeitet. 80 Prozent der Gäste sind Stammkunden und kommen regelmässig aus allen Teilen der Schweiz, «nur um eine Auffrischung zu erfahren», erzählt er.

Den gelernten Restaurateur hat es mehr per Zufall nach Samnaun zu seinem aussergewöhnlichen Job verschlagen. Zuvor arbeitete er im Restaurant des Chasa Montana, als er die Inhaberin der Parfümerie vis-à-vis auf ihren Duft ansprach: «Sie tragen Gucci Eau Parfum II», sagte Leipold zu Eliane Zegg. Beeindruckt von der feinen Nase, bot sie ihm den Job in ihrer Boutique an.

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Magnet für Musikstars

Schnulz im Sulz ist in vielen Skigebieten eine beliebte Form, um den Ausklang der Wintersaison im Après-Ski zu zelebrieren. In Samnaun will man abseits der Piste mehr bieten als andere. Am internationalen Frühlings-Schneefest auf der Alp Trida war zuletzt die Schweizer Rockband Gotthard zu Gast.

Aber auch ennet der Grenze wird das Konzertfestival «Top of the Mountain» auf der Idalp jeden April zum Magnet der Musikstars. Helene Fischer, Robbie Williams, Sido, Eros Ramazzotti – oder die No Angels. Die deutsche Popgruppe feierte nach 20 Jahren Pause im vergangenen Jahr hier ihre Wiedervereinigung.

«Wir halten auch diesen Winter wieder einige Überraschungen parat», sagt Bernhard Aeschbacher, Co-Chef der Ferienregion Engadin Samnaun Val Müstair. Bereits für den 21. April zugesagt hat die Berliner Band The Boss Hoss. Und für das Winter-Opening-Konzert vom 25. November konnten das beliebte Schweizer Duo Dabu Fantastic gewonnen werden. Fantastisch ist dabei auch der Preis: Die Konzerte sind nämlich gratis, beziehungsweise in der Ski-Tageskarte inbegriffen. Also noch ein guter Grund, um den kurvenreichen Weg ins Paradies auf sich zu nehmen.

Dieser Artikel ist im Rahmen einer Pressereise entstanden. 

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