Unterwegs im Unterengadin
Auf den Spuren von Schellen-Ursli 2.0

Guarda in den Engadiner Bergen ist eines der schönsten Dörfer des Landes. Die Sgraffito-verzierten Wände, die alten Brunnen und der wohl berühmteste Bub der Schweizer Literaturgeschichte geben dem Dorf einen ganz speziellen Charme. Und jetzt ist in die Idylle das digitale Zeitalter eingezogen.
Publiziert: 25.01.2016 um 12:02 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 16:20 Uhr
Samuel Schumacher

«Hoch oben in den Bergen, weit von hier, da wohnt ein Büblein, so wie ihr.» So beginnt die Geschichte des Schellen-Ursli, des wohl bekanntesten Buben der Schweizer Erzähltradition. Und auch wenn die Figur des fidelen Buben von Autorin Selina Chönz erfunden wurde: Das Dorf, in dem die Geschichte spielt, gibt es bekanntermassen wirklich.

Guarda heisst es und liegt auf einer sonnigen Südterrasse weit über dem Inn im Engadin. Nur noch rund 200 Menschen wohnen hier. Und etwa doppelt so viele Ziegen weiden auf den steilen Wiesen rund um die rund 70 alten Häuser. Viele der Hausfassaden sind verziert mit traditionellen Sgraffiti. Das Haus Jecklin zu Beispiel oder die Wohnhäuser Könz und Bart.

Wer durch die engen Gassen Guardas und vorbei an seinen mit Brunnen bestückten Plätzen spaziert, fühlt den speziellen Geist des Dorfes, das 1975 den Wakker-Preis für sein schützenswertes Ortsbild erhielt. Heute noch sind die Bewohner Guardas – «ils speculants», wie sie in der Region traditionellerweise genannt werden – stolz auf ihre Heimat und hegen und pflegen ihr Dorf wie in alten Zeiten. Viele von ihnen sind in den vergangenen Jahrzehnten aber abgewandert, hinunter ins Tal und über alle Berge. Geblieben sind Guarda die wunderschönen Fassaden, der atemberaubende Ausblick in die Bündner Bergwelt und die alten Geschichten über Schellen-Ursli und die traditionellerweise am 1. März gefeierte Chalandamarz, mit der die «speculants» jedes Jahr aufs Neue den Winter vertreiben.

Kinder aus Guarda GR beim traditionellen Chalandamarz.
Foto: Schweiz Tourismus

Übrigens: Der Schellen-Ursli-Wanderweg wird in diesem Winter gerade restauriert. Die sechs Kilometer lange Winterwanderung kann aber problemlos gemacht werden. Wer mehr über die Geschichte des Dorfes und seiner Bewohner erfahren will, der kann sich die GPS-basierte APP «Dorfrundgang Guarda» herunterladen und sich die spannendsten Storys aufs Smartphone ziehen. Das zeigt: Guarda ist in vielerlei Hinsicht traditionell und den alten Zeiten verpflichtet. Den Anschluss an die Moderne hat der schmucke Weiler in den Engadiner Bergen aber nicht verpasst.

Gut zu wissen

Anreise
Mit der Rhätischen Bahn bis Guarda, ab da Busse ins Dorf. Oder zu Fuss über den Wanderweg, steil, ca. 40 Minuten.

Informationen
www.guarda.ch

App
Link zum Download der App unter: www.guarda.ch

Anreise
Mit der Rhätischen Bahn bis Guarda, ab da Busse ins Dorf. Oder zu Fuss über den Wanderweg, steil, ca. 40 Minuten.

Informationen
www.guarda.ch

App
Link zum Download der App unter: www.guarda.ch

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