Insekten und Pilze setzen dem Wald zu
Im Wald macht sich neues Ungeziefer breit

Neben Hitze, Trockenheit und dem Borkenkäfer haben 2022 diverse invasive Insekten und Schadorganismen dem Schweizer Wald zugesetzt. So hat sich der Asiatische Laubholzbockkäfer eingenistet. Im Tessin machten sich fünf neue Käferarten breit.
Publiziert: 25.07.2023 um 15:12 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2023 um 16:12 Uhr

In Zell LU entdeckten aufmerksame Waldbesucherinnen und -besucher 2022 den grössten Befall mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer bisher, wie die Kompetenzstelle Waldschutz bei der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) am Dienstag mitteilte.

Der grösste Laubholzschädling überhaupt

Dieser Käfer gilt als der grösste Laubholzschädling überhaupt, weil er viele Laubbaumarten befällt. Die WSL begleitet die Bekämpfung. Zuletzt wurde in der Schweiz der Asiatische Laubbockkäfer 2019 erfolgreich vernichtet.

Forstfachleute entdeckten 2022 zudem im Tessin gleich fünf meldepflichtige invasive Ambrosia- und Bockhornkäferarten. Vier sind neu in der Schweiz. Bisher weiss das WSL-Waldschutzzentrum wenig über die bevorzugten Fressbäume der Eindringlinge.

Frassen sich auch 2022 durch den Schweizer Wald: Die Borkenkäfer, hier eine befallene Fichte in Zürich. (Archivbild)
Foto: MICHAEL BUHOLZER

Auch Ahornstammkrebs breitet sich aus

Weiter auf dem Vormarsch ist der aus Nordamerika stammende Ahornstammkrebs. Der Pilz tauchte erstmals 2021 an sechs Bäumen auf. 2022 bestätigte das Kompetenzzentrum bereits 39 befallene Bäume.

Eine grosse Herausforderung im Wald blieben auch 2022 Hitze und Trockenheit. Sie reduzierten das Baumwachstum um 10 bis 50 Prozent verglichen mit dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Besonders im Wallis färbte sich das Laub schon früh im Jahr braun.

Das wärmere Klima fördert Schadorganismen, die aus dem Süden stammen. Ihre Vielzahl bedroht das Ökosystem im Wald. Heimische Pflanzen haben keine oder nur wenige Abwehrmechanismen gegen die eingeschleppten Arten und Krankheiten wie etwa den Ulmenkrebs, das Eschentriebsterben oder den Buchsbaumzünsler.

Immer öfter sehen sich die Expertinnen und Experten im Wald mit einem Mix von Erregern auf geschwächten Bäumen konfrontiert. Wie die verschiedenen Faktoren zusammenspielen, ist vielfach unklar. (SDA)

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