Hilfe, mein Hund ist zu dick!
So klappt das Abnehmen bei Haustieren

Nicht nur Menschen können unter Übergewicht leiden, auch bei Haustieren kann es zu gesundheitlichen Folgen, wie Diabetes oder Gelenkbeschwerden, führen. Hat das Tier bereits zu viel Gewicht, sollte man dringend die Ernährung umstellen.
Publiziert: 29.09.2022 um 10:30 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2022 um 10:49 Uhr
Sonja Zaleski-Körner

Viele Haustiere werden als Familienmitglieder angesehen, insbesondere Hunde und Katzen bekommen deshalb regelmässig etwas von den Mahlzeiten ihrer Halter ab und werden als Zeichen der Zuneigung mit Leckerli verwöhnt.

Was die Tiere zunächst freut, kann auf Dauer zu Übergewicht führen: Zusätzliche Guetzli sollten von den eigentlichen Futter-Portionen abgezogen werden. Anderenfalls passiert es bei zu vielen Snacks zwischendurch schnell, dass die Kalorienaufnahme höher als der Verbrauch ist, wodurch die Vierbeiner dick werden.

Vor allem Wohnungskatzen sind betroffen, da sie weniger Bewegung als ihre Artgenossen haben, die draussen umherlaufen dürfen. Doch auch Hunde, die einfach zu viel Nahrung bekommen, oder Freigängerkatzen, welche zusätzlich von Nachbarn gefüttert werden, leiden irgendwann unter überschüssigem Körperfett. Langfristig kann dies zu Diabetes, Gelenkbeschwerden oder zum Beispiel Herz-Kreislauf-Problemen führen.

Viele Haustiere leiden an Übergewicht und sind dadurch anfälliger für Diabetes, Gelenk- und Kreislaufbeschwerden.
Foto: Getty Images
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Rücksprache mit dem Tierarzt halten

Ob Hund oder Katze übergewichtig sind, kann man nicht pauschal anhand von Zahlen bestimmen. Ein nützlicher Test ist, dem Tier seitlich über den Rücken zu streicheln: Kann man ohne grossen Druck dabei ein wenig die Rippen spüren, ist es nicht zu dick. Auch wenn noch deutlich eine Taille zu erkennen ist, liegt im Normalfall kein Übergewicht vor. Am besten lässt man den Zustand des Tieres von einem Tierarzt bewerten, insbesondere wenn der Verdacht auf Übergewicht besteht oder man eine Diät für das Haustier plant.

Falls der vierbeinige Liebling wirklich etwas zu viel auf den Rippen hat, kann der Experte direkt Ratschläge geben, wie man am besten dagegen vorgeht. Vor allem bei kranken oder alten Haustieren ist beim Abnehmen Vorsicht geboten. Ob man nur etwas weniger füttert oder sogar auf ein Diätfutter umstellen sollte, wird der Tierarzt dann mit dem Halter abklären.

Tipps zum Abnehmen für Haustiere

  1. Futtermenge reduzieren: Am effektivsten funktioniert eine Diät, wenn man Leckerli oder Futter des Haustiers nach Rücksprache mit dem Tierarzt reduziert oder wenn nötig das Futter umstellt. Ein hilfreicher Tipp ist es, bei der Dosierung immer einen Messbecher zur Hand zu nehmen, so geht man sicher, dass die Mahlzeit des Haustieres immer der empfohlenen Menge entspricht.

  2. Gesunde Guetzli: Anstelle von fettigen, manchmal sogar zuckerhaltigen Leckerli kann man dem Vierbeiner auch gesunde Alternativen anbieten. Selbstgebackene Guetzli, für die es viele Rezepte im Internet gibt, oder getrocknetes Fleisch ohne Zusatzstoffe aus dem Fachhandel bieten sich in kleinen Mengen zum Beispiel dafür an. Viele Hunde fressen auch gerne Rüebli-Stückchen, was ein besonders kalorienarmer Snack ist.

  3. Für Bewegung sorgen: Grössere Spaziergänge und gemeinsamer Sport mit dem Hund oder mehr Zeit für Auslauf von Freigänger-Katzen sind einfache Methoden, die Tiere fit zu halten. Hauskatzen kann man in der Wohnung durch Spielen in Bewegung bringen. Bei stark übergewichtigen Tieren muss man mit sportlicher Betätigung jedoch vorsichtig sein, um die Gelenke nicht zu stark zu belasten. In solchen Fällen kann man sich auch an Tierphysiotherapeuten wenden: In deren Praxen finden sich viele Geräte für schonendes Training, wie zum Beispiel Laufbänder im Wasser.

  4. Spielzeuge: Spielzeuge gefallen den meisten Hunden und Katzen gleichermassen, wodurch man draussen, aber auch in der Wohnung für mehr Bewegung der Vierbeiner sorgen kann. So erhöht sich der Energieverbrauch und nach und nach wird bei den Tieren dadurch Körperfett verbrannt.

  5. Bälle mit Futter: Sind die Tiere nicht zum Toben zu motivieren, kann man spezielle Bälle verwenden, in die man kleine Leckerli gibt. Das macht die Tiere neugierig und sorgt selbst bei Sportmuffeln für Aktivität und Spass.

Aber Vorsicht: Man darf bei Diäten ähnlich wie beim Menschen nicht zu radikal vor sich gehen! Bei zu wenig Futter leiden die Organe des Tieres und bei zu viel Sport schadet es den Gelenken. Gesünder und mit langfristigerem Erfolg nehmen Hunde und Katzen ab, wenn man mit Geduld und nur kleinen Umstellungen die Diät nach tierärztlicher Beratung durchzieht.

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