So tickt meine Katze
20 Fragen zum beliebtesten Haustier der Schweiz

In der Schweiz leben 1,6 Millionen Katzen. Sie sind die beliebtesten Haustiere überhaupt – verschmust, aber auch diskret, elegant und zärtlich. Zum Internationalen Tag der Katze haben wir 20 Fakten über Büsis zusammengestellt.
Publiziert: 09.08.2024 um 13:20 Uhr
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Aktualisiert: 09.08.2024 um 15:24 Uhr
Christiane Binder

1. Was lassen sich Schweizer ihr Büsi kosten?

Kratzbaum, Futter, Reisetasche, Tierarztbesuche – das geht ins Geld. Alles in allem geben Schweizer 420 Millionen Franken pro Jahr für ihre Kittys aus.

2. Darf man eine Katze übers Wochenende allein lassen?

«Sofern genügend Futter und Wasser zur Verfügung steht, ja», erklärt Manuela Gutermann von der Organisation Katzenfreunde Schweiz. Einzelkatzen müssen jedoch unbedingt beschäftigt werden. «Wir empfehlen deshalb, dass sich in Abwesenheit der Halter jemand anderes um das Büsi kümmert und ihm nicht nur Futter gibt und Toiletten putzt, sondern den Vierbeinern auch Spiel- und Schmusemöglichkeiten anbietet.»

3. Hängen Katzen an ihrem Besitzer genauso wie ein Hund?

Im Internet gibt es Videos, die zeigen, wie sich Katzen verhalten, deren Mensch nach langer Abwesenheit wieder heimkommt. Man sieht ihnen die riesige Freude darüber förmlich an. Die Meinung, dass eine Katze mehr am Haus hänge als an ihrem Herrchen oder seinem Frauchen, hat man revidiert. Katzen nehmen ihre Menschen sehr wohl wahr, und wenn mehrere Katzen mit einem Menschen zusammenleben, kämpfen sie oft eifersüchtig um Streicheleinheiten. «Es kommt sogar vor, dass eine Katze, die vorher nicht kuscheln wollte, zum Schmusetiger wird, wenn eine zweite Katze dazukommt», erklärt Manuela Gutermann von Katzenfreunde Schweiz. Weil der Mensch sich um sie kümmert, verhalten sich viele Katzen kindlich – als sei er ihre Mutter.

Katzen sind die beliebtesten Haustiere überhaupt.
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4. Stört laute Musik die Katze?

Jedes Büsi reagiert anders. «Es gibt Katzen, die mögen Musik allgemein, und solche, die nur Jazz lieben. Andere stehen auf Pop oder Rock, und wiederum andere ziehen sich zurück, wenn Musik gespielt wird», erklärt Manuela Gutermann.

5. Schadet Zigarettenrauch dem Büsi?

Studien belegen, dass Katzen wie wir Menschen Passiv-Raucher sind. Zudem setzen sich Rauch-Ablagerungen auf ihrem Fell ab. Beim Putzen mit der Zunge schlucken sie dann die Schadstoffe.

6. Sind Katzen eifersüchtig?

Das hängt oft vom Verhalten der Besitzer ab. Werden alle Katzen gleich behandelt, zeigt sich meist keine Eifersucht, doch es gibt Ausnahmen. Manche Katzen können sehr besitzergreifend sein. Oft hilft es, Wohnungskatzen viel zu beschäftigen und ihnen mit Aufmerksamkeit und Spielmöglichkeiten einen Ausgleich zu schaffen.

7. Wann ist meine Katze zu dick?

Eine gesunde Katze ist fit, vital und springt locker vom Boden auf einen erhöhten Kratzbaum.

Die Figur ist ausgeglichen, sie hat keinen Speck angesetzt. Ältere Büsi, die sich nicht mehr gerne ­bewegen und rund sind, sollten abnehmen.

8. Wie gross ist der ökologische Fussabdruck einer Hauskatze?

Büsi-Fans halten die Zahl zwar für übertrieben, doch laut Rechenexempel des deutschen Klimaforschungsinstituts ClimatePartner produziert die Haltung einer mittelgrossen Katze etwa 1,6 Tonnen CO2 im Jahr – mehr als ein 70 PS starker Geländewagen, der pro Jahr 10'000 Kilometer gefahren wird. Die Bilanz lässt sich verbessern, indem der Halter zum Beispiel ­keine aufwendig verpackte Tiernahrung kauft und auf die Herkunft des Futters achtet.

9. Was sind ideale Wohnungskatzen?

Es gibt Bauernhofkatzen, die sich in der Wohnung vollkommen wohlfühlen, wie auch Rassekatzen, die nur rauswollen. Wichtig ist, dass eine Wohnungskatze nie vorher Freilauf hatte – sonst vermisst sie diesen und guckt sehnsüchtig aus dem Fenster. Rassen wie Scottish Fold Shorthair, Britisch Kurzhaar (BKH), Ragdoll-Katze oder die Russisch Blau oder die Birma-Katze sowie Perserkatze, Türkisch Angora und Maine-Coon-Katze lassen sich in jedem Fall an die reine Wohnungshaltung gewöhnen.

10. Muss man Katzen bürsten?

Bei langhaarigen Rassen, deren Fell sich leicht verknotet, kann das angesagt sein. Nach dem Bürsten verschluckt das Büsi weniger Haare, das Bürsten fördert die Durchblutung der Haut, beschleunigt den Fellwechsel, und es fliegen weniger Haare in der Wohnung herum. Ausserdem: Die Katze liebt es. Bitte nur spezielle Bürsten verwenden.

11. Muss man Katzen immer kastrieren, auch wenn sie nie die Wohnung verlassen?

Unbedingt. Bei Rassekatzen verlangt dies normalerweise der Züchter, und bei europäischen Hauskatzen sollte jeder Katzenbesitzer dafür sorgen, dass nicht jedes Jahr Jungkatzen geboren und womöglich ausgesetzt werden. Ausserdem werden unkastrierte Katzen regelmässig rollig – ein Riesenstress für die Tiere. Unkastrierte Kater markieren zudem ihr Revier und pinkeln in die Wohnung.

12. Was sind die beliebtesten Katzennamen in der Schweiz?

Schnurrli ist out. Ganz oben auf der Hitliste stehen Luna (Simba), Nala (Leo) und Filou.

13. Was ist die beliebteste Büsi-Rasse?

Obwohl es viele attraktive Katzenrassen gibt, ist es immer noch die gute alte europäische Hauskatze.

14. Was sind Frostmäuse?

Da muss man sich als Nichtkatzenhalter erst mal dran gewöhnen. Der Versandhandel bietet tiefgefrorene Mäuse oder Eintagsküken fertig abgepackt im Beutel an – also originalgetreues Katzenfutter wie in der freien Wildbahn. Katzenfreunde wie ­Manuela Gutermann empfehlen es sehr. Katzen haben übrigens nur 500 Geschmacksknospen (Menschen: 9000), aber sie können sehr gut die Aminosäuren im Fleisch herausschmecken.

15. Trockenfutter, ja oder nein?

Von Trockenfutter raten Experten ab, da die Katze, die ursprünglich ein Wüstentier war, nicht genug trinkt, um den Feuchtigkeitsausgleich zu finden. Je natürlicher das Futter, desto besser.

16. Kann man Katzen vegan ernähren?

Nein. Auch wenn viele Veganer ­etwas anderes behaupten. Die Katze ist ein Fleischfresser. Auf Gemüsediät gesetzt, wird ihr Fell glanzlos, sie verliert die Lebensfreude.

17. Warum soll man Katzen nicht in die Augen sehen?

Für die Katze ist Anstarren eine Drohgebärde. Deshalb guckt sie oft zur Seite oder blinzelt.

18. Was sind die wichtigsten «Ausdrücke» in der Katzensprache, die ich als Mensch kennen muss

  • Schlagen mit dem Schwanz, Auflegen der Pfote, steifer Körper: «Bitte nicht mehr streicheln!»
  • Wenn sich das Büsi einem beim Gestreicheltwerden geradezu in die Hand wirft: «Das ist fein! Bitte mehr!»
  • Schwanz nach oben gestreckt, zeigt die Katze ihr ungeschütztes Hinterteil: «Ich mag dich!»
  • Schnurren: «Mir gehts grad prima.»

19. Sind Katzen schlauer als Hunde?

Eine endgültige Antwort wird es nicht geben. Es gibt ziemlich clevere Hunde, aber auch schlaue Katzen. Zudem spielt es eine Rolle, wie oft der Mensch sich mit dem Tier beschäftigt. Katzen wird nachgesagt, dass sie ihren ­eigenen Kopf haben, doch wenn man sich genügend Zeit für sie nimmt, «kann sie genauso lernfähig wie ein Hund sein», betont Manuela Gutermann.

20. Wie verhindere ich, dass meine Katze Jungvögel frisst?

Angeblich töten Katzen in der Schweiz im Jahr fast zwei Millionen Jungvögel. Um sie daran zu hindern, gibt es nur eine Möglichkeit: Wenn im Frühling die Jungvögel schlüpfen, die Katze im Haus halten. Da nicht alle Jungvögel innert zwei bis drei Wochen flügge werden, kann dies eine Ausgangssperre von mehreren Wochen bedeuten.

Kann man Katzen erziehen?

Wie zeigt mir meine Katze, dass sie mich liebt? Kann man Katzen erziehen? Und wie? Wie verhindert man, dass Katzen an Möbeln kratzen? Diese und weitere Fragen beantwortet der Verhaltensforscher und Katzenexperte Dennis C. Turner.

Wie zeigt mir meine Katze, dass sie mich liebt? Kann man Katzen erziehen? Und wie? Wie verhindert man, dass Katzen an Möbeln kratzen? Diese und weitere Fragen beantwortet der Verhaltensforscher und Katzenexperte Dennis C. Turner.

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