Überhitzungsgefahr
So kannst du dein Tier vor der Sommerhitze schützen

Nicht nur Menschen, auch Haustiere leiden unter den hohen Sommertemperaturen. Wir erklären, wie man Haustiere vor Sonne und Hitze bewahrt. Mit diesen 5 Tipps bekommt deine Katze keinen Sonnenbrand.
Publiziert: 28.07.2020 um 09:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2022 um 12:08 Uhr
Elisabeth Zirk

Temperaturen um 30 Grad machen auch unseren Haustieren zu schaffen. Sie können sogar einen Hitzschlag bekommen, der im schlimmsten Fall tödlich ist, erklärt Veterinärin Katja Adamik (48), Leiterin der Notfall- und Intensivmedizin in der universitären Kleintierklinik Bern.

1. Nach zehn Minuten im Auto droht dem Hund der Hitzschlag

Besonders anfällig für einen Hitzschlag sind Hunde. «Vor allem kurznasige Rassen wie der Mops, Bulldoggen oder Pekinesen. Der Hund heizt sich durchs Hecheln selbst auf und die Atemwege schwellen an», erklärt Adamik. Denn Hunde können nicht durch die Haut schwitzen, sondern regulieren ihre Temperatur durch Zunge und Pfoten.

«Die häufigste Ursache für einen Hunde-Hitzschlag ist, dass Besitzer ihre Hunde im Auto lassen. Wenn die Sonne draufscheint, kann es schon innerhalb von zehn Minuten zum lebensgefährlichen Hitzschlag kommen, auch bei offenem Fenster», so die Veterinärin.

Hunde können nicht über die Haut schwitzen, sie regulieren ihre Körpertemperatur nur durch Pfoten und Zunge. Deswegen hecheln sie und trinken viel.
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Warnzeichen für einen Hitzschlag sind eine tiefrote Zunge, Hecheln mit gestrecktem Hals, ein glasiger Blick und Benommenheit. Als lebensrettende Sofortmassnahme empfiehlt Tierärztin Adamik: «Den Hund auf einen kühlen Steinboden oder in den Keller legen, kalt abduschen und einen Ventilator hinstellen.» Beim Abkühlen immer zuerst bei den Pfoten beginnen. Anschliessend bei den Beinen weitermachen und dann den Rest des Körpers abduschen. Ansonsten könnte es zu einem Kollaps kommen.

Dann muss man so schnell wie möglich zum Tierarzt. «Die Körpertemperatur des Hundes darf 39 Grad nicht überschreiten. Ab 40 Grad besteht bereits Lebensgefahr», warnt Adamik.

Foto: Blick Grafik

Lange Spaziergänge und Joggingrunden mit dem Hund verlegt man bei Hitze idealerweise in die frühen Morgen- oder Abendstunden. Gehen Sie mit Ihrem Hund so gut es geht im Schatten. Der Asphalt kann im Sommer sehr heiss werden. Am besten eignen sich Spaziergänge im Wald. Manche Hunde kühlen sich auch liebend gern im Fluss oder See ab.

2. Sonnencreme für die Katz

Katzen suchen sich kühle Plätzchen selbst. «Es sind schlaue Tiere und setzen sich der Gefahr eines Hitzschlags gar nicht aus», sagt Adamik «Ich hatte noch nie eine Katze mit Hitzschlag.» Trotzdem kann der Mensch dem Büsi durch den Sommer helfen: Ein kühles Bad ist zwar keine gute Idee, man kann aber die Ohren befeuchten, mit nassen Händen streicheln oder ein nasses Frotteetuch auf den Boden legen. Und immer genug Flüssigkeit bereitstellen.

Katzen, die nach draussen dürfen, können sich übrigens auch einen Sonnenbrand holen. Darum sollte man besonders weissen Katzen die Nase und die Ohren mit unparfümierter Sonnencreme einstreichen. Und wenn die Katze trotz aller Vorsicht unruhig auf und ab läuft oder schwer schnaufend auf dem Bauch liegt, einen schnellen Herzschlag und erhöhte Körpertemperatur hat, sollte man zum Tierarzt.

3. Feuchte Tücher für Hamster, Meersäuli und Co.

Auch wenn man dem Hamster, Meersäuli oder Chüngeli die frische Luft und das Sonnenlicht gerne gönnt: Ihr Gehege gehört im Sommer in die kühle Wohnung oder in den Keller. Raus dürfen sie nur, wenns im Garten einen richtig schattigen Platz gibt. Aber Achtung: Die Sonne wandert und innerhalb eines Tages kann das Schattenplätzchen zum Backofen werden.

Wenns immer noch zu heiss wird: für mehr Abkühlung feuchte Tücher auf den Käfig legen und die Ohren mit Wasser befeuchten, rät Veterinärin Adamik. Und immer genügend kühles frisches Trinkwasser bereitstellen. Wenn das Tier mit offenem Mund atmet, sollte man zum Tierarzt gehen. «Die Maulatmung ist immer ein Warnzeichen bei kleinen Tieren», erklärt Adamik.

4. Vögel mögen kühle Duschen

Auch dem Wellensittich, Kanarienvogel oder Papagei kann man mit feuchten Tüchern über dem Käfig Linderung vor der Hitze verschaffen. Gerne nehmen die Vögel auch ein kühles Bad oder lassen sich mit einer Blumenspritze abduschen. Auch gut durchlüftete Zimmer mögen die Vögel, allerdings keinen Durchzug, sagt Tierärztin Adamik.

5. Auch Exoten mögen Schatten

Ja, auch exotische Tiere wie Schlangen, Leguane und Schildkröten brauchen im Sommer Schatten und Wasser! Das trinken sie nicht nur, sondern gehen darin auch planschen. Besonders Schildkröten können in ihrer Schale regelrecht gebraten werden.


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