Das Symbol der Liebe
Dieses Geheimnis steckt hinter der Herzform

Das Herz: Kaum ein Symbol ist so simpel in seiner Form – und so kompliziert in seiner Geschichte. Woher kommt es und wie wurde es zum globalen Zeichen für Liebe? Eine Valentinstags-Recherche.
Publiziert: 14.02.2024 um 10:25 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2024 um 10:35 Uhr
Am romantischsten Tag des Jahres darf das Symbol der Liebe nicht fehlen.
Foto: Getty Images/Cavan Images RF
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Eliane Eisenring

Am 14. Februar werden Tausende Herz-Emoticons verschickt, Papierherzen ausgeschnitten und herzförmige Pralinenschachteln verschenkt. Am romantischsten Tag des Jahres darf das Symbol der Liebe nicht fehlen. Doch woher kommt die Form eigentlich?

Das Symbol der Liebe war eine Pflanze

Mit dem menschlichen Organ hat die Form des roten Herzens mit den zwei Bögen und der Spitze unten nichts zu tun. Zwar entsprechen die deckungsgleichen Hälften des Symbols grob den beiden Herzkammern. Aber als das herzförmige Symbol erstmals gebraucht wurde, dachte noch niemand ans menschliche Herz.

Angefangen hat es im alten Griechenland: Dort galten Efeublätter als Zeichen der ewigen Liebe, da Efeu immergrün und langlebig ist. Vasen wurden mit der Kletterpflanze bemalt, und Brautpaare erhielten bei ihrer Hochzeit einen Efeuzweig als Symbol anhaltender Treue.

Die Blätter, die eine herzähnliche Form haben, wurden also mit Romantik in Verbindung gebracht. Das Herz, das in der menschlichen Brust schlägt, galt damals aber noch nicht als Zentrum der Gefühlswelt. Im Gegenteil: Die alten Ägypter glaubten, dass dort Gewissen und Intelligenz gespeichert seien. Und auch mit der Form des Efeublatts hatte das blutpumpende Organ noch nichts zu tun. Vielmehr glaubte Aristoteles, das menschliche Herz sehe aus wie eine Pyramide oder ein Pinienzapfen.

Das Efeublatt wird rot

Die Dreiecksbeziehung zwischen Herzform, Liebe und menschlichem Organ entstand im Mittelalter. Das dunkle Zeitalter übernahm das Efeublatt der Antike als Symbol für Liebe. Gleichzeitig wurde Rot als die Farbe der Liebe festgelegt. Also färbte man das Efeublatt in Bildern der Minneliteratur entsprechend ein – so entstand das rote Herz, das wir heute kennen.

Spätestens im 13. Jahrhundert kam mit dem Christentum die Verbindung zwischen dem symbolischen Herz und dem menschlichen Körperteil. In kirchlichen Darstellungen tauchte das «Herz Jesu» auf: Eine flammende rote Herzform, die der Sohn Gottes auf der Brust trägt – dort, wo das menschliche Herz schlägt. Dieses wurde als körperlicher Sitz der Liebe festgelegt. «Von ganzem Herzen», so sagt die Bibel, «sollst du Gott lieben.»

Das Herz als Verkaufsschlager

Heutzutage steht das einst kirchliche Symbol im Alltag wieder für romantische und erotische Gefühle, wie schon das Efeublatt in der Antike. Und gerade in der Internet-Bildsprache ist es unheimlich beliebt: Eine Twitter-Analyse von Brandwatch im Jahr 2018 identifizierte das rote Herz als das viertmeist benutzte Emoji (das beliebteste ist das Gesicht mit den Freudentränen). Das lila Herz und das rosarote Doppelherz folgten auf Rang 6 und 7.

Am Valentinstag wird das beliebte Liebessymbol genutzt, um Verkäufe anzukurbeln. Alles gibt es plötzlich in Herzform: von Bilderrahmen über Schlüsselanhänger bis hin zu Servietten. Regina Ellmann, CMO von Geschenkidee.ch, bestätigt, dass das Herz für ihr Geschäft ein wichtiges Symbol für den Tag der Liebe ist. Eines der drei beliebtesten Valentinstagsgeschenke dieses Jahr ist eine «Lovebox» verziert mit einem Herz.

Das Herz ist das universellste Symbol für die Liebe. Es lässt das gleichnamige Organ jeder Romantikerin und jedes Romantikers höher schlagen. Doch in Zeiten wie diesen sprechen Taten mehr als Symbolik.

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