Fux über Sex
«Wie datet man in Zeiten von #Metoo?»

Publiziert: 29.10.2019 um 23:30 Uhr
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Aktualisiert: 29.10.2020 um 21:13 Uhr
Caroline Fux
Caroline FuxBlick-Sexologin

Ich (39) finde es sehr schwierig, in Zeiten von #Metoo und «Erlaubnis fragen» zu daten. Weil ich nichts falsch machen und nicht zu weit gehen will, getraue ich mich gar nicht mehr, etwas zu tun. Entsprechend habe ich kaum eine Chance bei den Frauen. Wenn bei mir mal etwas gelaufen ist, dann hat deshalb immer die Frau den ersten Schritt gemacht, aber das reicht irgendwie nicht. Pascal

Lieber Pascal

Es ist toll, dass du aktiv sein möchtest beim Dating. So nimmst du dein Glück selbst in die Hand und stärkst dich und deine Attraktivität. Dass du dabei nichts falsch machen möchtest, zeigt deinen guten Willen und deinen Respekt vor anderen. Dieser Anspruch ist aber weder realistisch noch hilfreich.

Caroline Fux, Psychologin.
Foto: Geri Born

Beim Flirten geht es nämlich nicht um Perfektion, sondern darum, dass man einer anderen Person das Angebot macht, in einen spielerischen Kontakt zu gehen. Und wie beim Spielen gilt auch beim Flirten: Manchmal hat man Lust drauf und manchmal eben nicht. Wenn die andere Person also Nein sagt oder man in eine Sackgasse gerät, dann heisst das nicht zwingend, dass man etwas falsch gemacht hat.

Gute Flirter nehmen sowohl sich selbst als auch das Gegenüber wahr. Lade dein Gegenüber mit Worten, Handlungen und deiner Körpersprache zum Spielen des Flirtspiels ein. Beobachte dabei das Geschehen und die andere Person. Lächelt und lacht ihr beide? Ist eure Körpersprache offen? Bleibt dein Gegenüber, wenn du etwas näher rückst? Wie reagiert die Person, wenn du nach positiven Signalen eine Berührung an einer neutralen Körperstelle wagst?

So lange sich die Situation anfühlt wie ein Spiel, an dem beide Spass haben und zu dem beide ungefähr gleich viel aktiv beitragen, bist du auf gutem Weg. Zweifelst du, ist es Zeit, sich zurückzuziehen und der anderen Person für die nächste Handlung den Vortritt zu lassen.

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Weiss, was die Menschen bewegt: Caroline Fux.
Aissa Tripodi

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