Fux über Sex
Sind grosse Dildos männerfeindlich?

Publiziert: 10.06.2020 um 23:23 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2021 um 16:49 Uhr
Caroline Fux
Caroline FuxBlick-Sexologin

Ich (37) habe kürzlich in einer Werbung eines hippen Sexshops gesehen, wie verschiedene Dildos präsentiert wurden. Die meisten waren riesig, einer davon schlicht monströs. Ich finde Sextoys eigentlich etwas Cooles und bin alles andere als bieder, was Sex angeht – aber das hat mich gestört. Es wird immer darüber geredet, wie Frauen und ihre Körper unter Druck gesetzt werden. Aber solche Dildos zu zeigen, soll dann «sexpositiv» sein. Sandro

Lieber Sandro

Dein Erlebnis betrifft mehrere komplexe und teils auch emotional aufgeladene Themengebiete. Gerade deshalb ist es unglaublich wichtig und vor allem auch stark, dass du deine Beobachtung und dein Empfinden teilst. Mit deiner Stimme ermöglichst du eine vielschichtige Diskussion und zeigst auf, dass so ein Monsterpenis längst nicht für alle «nur ein Toy» ist.

Caroline Fux, Psychologin und Sexologin.
Foto: Geri Born

Die Frage, wie viel Korrektheit man von einem Sextoy erwarten kann, ist spannend und unglaublich schwer zu beantworten. Denn einerseits sind Respekt und Umsicht beim Sex zentrale Themen, andererseits geht es auch um das Ausloten von Grenzen sowie das Spiel mit dem Verbotenen und vielleicht Unerhörten.

Männer sind damit konfrontiert, dass ihr Geschlechtsteil gut sichtbar ist. Das hat den Vorteil, dass es gesellschaftlich leichter Raum bekommt als beispielsweise die verborgene Vagina. Gleichzeitig macht es Männer über die so entstehende Vergleichbarkeit auch verwundbar.

Toys oder Penisse von Pornodarstellern, die komplett überdurchschnittlich sind, können extrem viel Druck auslösen. Das zuverlässigste Gegenmittel, das du dir in Anbetracht dieser Herausforderung selbst ermöglichen kannst, ist sexuelle Kompetenz. Zu ihr gehört unter anderem das Wissen, dass guter Sex nicht durch möglichst viele Zentimeter entsteht, sondern durch den lustvollen Einsatz des echten Körpers.

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Weiss, was die Menschen bewegt: Caroline Fux.
Aissa Tripodi

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