SRF-Meteo-Chef Thoams Bucheli (Archivbild).
Foto: SRF/Oscar Alessio

Interview mit «Meteo»-Chef Thomas Bucheli
«Menschen sind an Ostern und Pfingsten heikler»

Der «SRF Meteo»-Leiter über sein Lieblingswetter, die Erfindung des «Meteo»-Dachs und den «Kanton Liechtenstein».
Publiziert: 20.03.2021 um 11:59 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2021 um 18:11 Uhr
Thomas Bucheli ist Leiter von «SRF-Meteo» und sagt auch immer wieder das Wetter auf dem «Meteo»-Dach an.
Foto: Oscar Alessio
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Interview: Daniel Arnet

BLICK: Welches Wetter mögen Sie?
Thomas Bucheli: Am liebsten habe ich Nebelgrau. Ich finde das gemütlich.

Also schlechtes Wetter?
Für mich eben nicht. Was zeigt, dass es unterschiedliche Ansichten über das Wetter gibt. Darum werten wir in den Sendungen nicht.

Täuscht der Eindruck, oder werteten TV-Wettermoderatoren früher mehr?
Ja, die Freizeitgesellschaft war das Mass aller Dinge. Dabei gingen die Bedürfnisse anderer Branchen oft unter.

Von welcher zum Beispiel?
Die Bauern wissen, dass Regen genauso wichtig ist und «schön» sein kann wie Sonne. Für mich sind daher nur Fehlprognosen «schlechtes» Wetter.

Bekommen Sie Reaktionen auf Prognosen?
Das hängt von der Jahreszeit, der Saison ab. Meine Erfahrung zeigt, dass Menschen an Ostern oder Pfingsten heikler sind als sonst im Jahr. Dann wollen sie es besonders genau wissen. Die Toleranzschwelle ist dann niedriger als üblich.

Beim Wetter kann halt jeder mitreden. Nervt Sie das als Meteorologe?
Ich bin da entspannt. Ich habe das Gefühl, die Menschen nehmen schon wahr, dass wir verdammt gut sind. Die Zahlen zeigen: Wir haben eine grosse Glaubwürdigkeit, die Leute nutzen die Produkte und planen danach.

«Meteo» ist neben der «Tagesschau» die meistgesehene regelmässige TV-Sendung von SRF. Wie schaffen Sie das?
Wir haben einen sehr intensiven Kontakt zum Publikum, nicht zuletzt auch auf unseren sozialen Kanälen. Einerseits stellt es uns viele Fragen zum Wetter, andererseits bekommen wir von ihm eine Riesenflut von Wetterfotos.

Sehenswert ist auch der Sendeplatz draussen auf dem Dach. Wer kam auf diese zum Wetter passende Idee?
Das war Filippo Leutenegger, als er Fernseh-Chefredaktor war, zusammen mit Helmi Hein. Seit dem 2. September 2002 senden wir live vom Dach.

Was die Pannenanfälligkeit erhöht. Welches war Ihr grösster Fauxpas?
Als ich in einer Moderation vom «Kanton Liechtenstein» sprach. Ich wollte damals etwas übers Wetter in der Ostschweiz sagen und bei dieser Gelegenheit die Zuschauerinnen und Zuschauer aus Liechtenstein begrüssen.

Das gab ein Hallo!
Und wie! Zum Glück hatte ich am nächsten Tag noch mal Sendung und konnte mich korrigieren.

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