In der Liebe, im Büro, im Leben
Wem kannst du vertrauen?

Von jedem nur das Beste zu erwarten, ist ein edler Akt. Und trotzdem können uns selbst Menschen, denen wir privat und beruflich nahe stehen, krass enttäuschen. Die gute Nachricht: Schadensbegrenzung ist möglich.
Publiziert: 26.09.2023 um 19:48 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2023 um 22:01 Uhr
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Jonas DreyfusService-Team

«Wir können jemandem nicht verbieten, uns zu betrügen», sagt Paarberaterin Melanie Mittermaier (49). Die Aussage bezieht sich auf das, was viele Menschen als den ultimativen Vertrauensbruch wahrnehmen: Einen Seitensprung. Wer einen Partner hat, der fremdgeht, hat vielleicht das Gefühl, sich gegenüber niemandem wieder richtig öffnen zu können. Mittermeier sagt im Interview mit Blick jedoch, dass ein Seitensprung einer Beziehung sogar guttun kann. Sie ist der Meinung, dass wir viel zu oft ein Pseudovertrauen gegenüber unseren Partnern haben.

Kennst du diese Menschen, die Komplimente machen, um dich zu manipulieren? Einem besonders krassen Fall eines Hochstaplers, der so vorgingt, hat Netflix jüngst die Dokuserie «Der Tinder-Schwindler» gewidmet. Psychiater und Autor Pablo Hagemeyer (53) weiss, wie man diese von Narzissmus getriebenen Individuen erkennt und sich gegen sie wehrt. Zum Beispiel, indem man auf sein Bauchgefühl hört. Auch narzisstische Chefs nimmt der Experte unter die Lupe.

Gar nichts vom Bauchgefühl hält der Neurowissenschaftler und Psychiater Raphael Bonelli (54). «Ein Mensch, der sich ohne Reflexion von seinen Bauchgefühlen leiten lässt, bewegt sich wie eine Nussschale auf dem Meer», sagt er im Interview mit Blick. Wie man trotzdem sinnvoll entscheidet, ob man jemandem vertrauen kann, hat in seinen Augen mit dem «Kopfgefühl» als Prüfinstanz zu tun. Er weiss auch, wie man sich diese zunutze machen kann.

Misstrauen ist kein schönes Gefühl – es gibt Mittel, es zu bekämpfen.
Foto: imago/Westend61

Manchmal stehen wir uns auch selbst im Weg, wenn es darum geht, jemandem zu vertrauen. Vor allem an schlechten Tagen, sagt die britische Psychologin Julie Smith (49), hätten wir die Tendenz, einer «Alle-sind-gegen-mich»-Haltung zu verfallen, die uns misstrauisch macht gegen jede und jeden. Welche Gedankenfehler dazu führen – darüber hat die Britin ein Buch geschrieben. Blick hat mit ihr gesprochen.


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