Mit diesem Test finden Sie es heraus
Wie alt werde ich?

Eine grundlegende Frage, auf die es keine genauen Antworten gibt: Wie lange werden Sie leben? Man kann die Lebenserwartung immerhin abschätzen. Faktoren wie Lebensstil und Ernährung spielen eine Rolle. Dieser Test hilft, Ihr mögliches Lebensalter herauszufinden.
Publiziert: 12.07.2021 um 02:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2021 um 14:58 Uhr

Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt weltweit. Im Jahr 2019 betrug sie in der Schweiz 81,9 Jahre für Männer, 85,6 Jahre für Frauen. Das sind für beide Geschlechter fast zwei Lebensjahre mehr als noch vor zehn Jahren. Doch viele Faktoren bestimmen, wie lange ein Mensch lebt: allen voran der Lebensstil und die Ernährung, wobei auch das soziale Umfeld und die Genetik eine Rolle spielen.

Wie britische Forscher berichten, hat die Covid-Pandemie zudem zu einem Knick in der Lebenserwartung geführt. Demnach soll das Coronavirus die durchschnittliche Lebenserwartung in Grossbritannien um rund 16 Monate gesenkt haben. «Ein solcher Rückgang ist beispiellos in der modernen Zeit und stellt den grössten Rückgang der Lebenserwartung seit dem Zweiten Weltkrieg dar.» Das sagte die Epidemiologin Veena Raleigh vom britischen Gesundheitshilfswerk The King's Fund der Zeitung «The Sun».

Dabei habe sich auch das gesundheitliche Gefälle zwischen reichen und armen Gebieten vertieft, so Raleigh. Das muss nicht depressiv stimmen. Forscher listen ein paar einfache Änderungen des Lebensstils und persönlichen Umfelds auf, die dem Leben einige wertvolle Lebensjahre hinzufügen können.

Wann läuft die persönliche Uhr ab?
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Regelmässiges Training

Dass regelmässige Körperübungen fitter und gesünder machen, ist kein Geheimnis. «Regelmässige Bewegung und Sport sind in allen Altersgruppen wesentlich für eine gute Gesundheit und Leistungsfähigkeit», empfiehlt auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG).

Regelmässiges Training verlangsamt das Altern der Körperzellen, so eine eine Studie der Brigham Young University in den USA. Nicht vergessen: Auch Haus- und Gartenarbeiten gelten als körperliche Aktivität.

Für drei Stunden intensives Training pro Woche fügen Forscher neun Jahre zusätzliche Lebenserwartung an.

Body Mass Index

Eine andere BAG-Empfehlung: «Um das Gesundheitsrisiko aufgrund des Körpergewichts einzuschätzen, gibt es verschiedene Methoden. Weltweit anerkannt und einfach zu bemessen ist der Body Mass Index (BMI).»

Dazu wird das Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergrösse berechnet. Ein BMI von 25-29,9 gilt als übergewichtig, während 30 und mehr als fettleibig gelten. Wissenschaftler der University of Alabama in den USA wollen herausgefunden haben, dass ein BMI von 25-35 die Lebenserwartung um etwa drei Jahre verkürzen kann.

Bei Problemen mit dem Gewicht sind Änderungen bezüglich Ernährung, Bewegung und Lebensstil empfohlen.

Rauchen

Raucher sind einem erhöhten Risiko für Krebs, chronische Lungenerkrankungen, Herzkrankheiten, Schlaganfall und Asthma ausgesetzt. Rauchen gilt laut Wissenschaftlern als eine relativ verlässliche Methode, um die eigene Lebenserwartung zu verkürzen.

Laut der US-Gesundheitsbehörde (CDC) leben Männer, die nicht rauchen, 13 Jahre länger – Frauen sogar 14,5 Jahre.

Diabetes-Risiko

Umgangssprachlich auch als «Zuckerkrankheit» bezeichnet, leiden in der Schweiz schätzungsweise rund eine halbe Million Menschen an den verschiedenen Formen von Diabetes. Die weitaus am häufigsten anzutreffende Form von Diabetes – Diabetes mellitus Typ 2 – wird auch als «Altersdiabetes» bezeichnet, da er meist bei Menschen von über 40 Jahren auftritt.

Der Diabetes wird aber auch immer häufiger bei jüngeren Menschen mit Übergewicht diagnostiziert. Häufige Ursachen von Typ-2-Diabetes sind jahrelange Überernährung verbunden mit starkem Übergewicht, so das BAG.

Studien zeigen, dass eine gesündere Ernährung, mehr Bewegung und eine anhaltende Gewichtsabnahme einigen Menschen mit Typ 2 helfen kann, ihren Diabetes in Remission zu bringen. Laut Forschern kann Diabetes Typ 2 zehn Lebensjahre kosten - der seltenere, bisher unheilbare Typ 1 sogar zwanzig Jahre.

Ernährung

Eine ausgewogene Diät scheint einer der Schlüssel zu einem gesunden Leben zu sein. Für eine ausgewogene Ernährung fügen Wissenschaftler drei Jahre mehr Lebenserwartung hinzu. Wer regelmässig Fisch mit Omega-3-Fettsäuren sowie nahrhafte Nüsse verspeist, kann mit zusätzlichen zwei Jahren respektive drei Jahren Lebenserwartung rechnen.

Vorsicht mit Alkohol. Demnach büssen leichte Trinker lediglich ein paar Monate Lebenserwartung ein. Starke Trinker: minus fünf Jahre.

Lebensstil

Wissenschaftler der Purdue University in Indiana wollen herausgefunden haben, dass ständiges Grübeln und sich Sorgen machen die Lebenserwartung um bis zu 16 Jahre verkürzen kann.

Laut einer Studie der britischen Universität Cambridge können auch Angststörungen und Depressionen das Risiko eines vorzeitigen Todes erhöhen. Die Universität Yale fand heraus, dass Menschen, die das Leben positiv sehen, Pessimisten um etwa sieben Jahre überleben.

Laut Forschern kann auch der Zivilstand einen Einfluss auf die Lebenserwartung haben. Mit einem Partner wird man offenbar älter. Laut Professor Thomas Klein vom Max-Weber Institut für Soziologie in Heidelberg (D) leben Verheiratete rund sieben Jahre länger als Singles.

Dafür gibt es zwei Hauptgründe: den sogenannten Protektions- und den Selektionseffekt. Nach der Protektionstheorie profitieren Verheiratete vom ihrem geregelteren Leben und der gegenseitigen Fürsorge. Die Selektionstheorie: «Es finden häufig jene Menschen eher einen Partner, die ohnehin körperlich fitter und gesünder leben und damit gute Chancen auf ein langes Leben haben», so Professor Klein.

Schwedische Forscher empfehlen zudem: Mutter oder Vater zu sein, kann helfen, länger zu leben. Die Schweden haben Daten von 1,4 Millionen Menschen untersucht und herausgefunden, dass Eltern eine rund zwei Jahre höhere Lebenserwartung haben als ihre kinderlosen Mitmenschen.

Stress, Freunde, Sexleben

Hinzu kommen weitere Faktoren, die einen Einfluss auf die Lebenserwartung haben. Viele sind heutzutage ständigem, chronischem Stress ausgesetzt. Es erhöht das Risiko für Bauchfett, Herzkrankheiten, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten und macht Lust auf Junkfood. Stress kann laut Forschern bis zu drei Jahre Leben kosten. Weitere Abzüge an Lebensjahren gibt es für Dauerglotzer und solche, die nie lesen.

Wissenschaftler in Australien glauben zudem, dass Menschen länger leben, die regelmässig mit Freunden interagieren. Die Australian Longitudinal Study of Ageing (Alsa) fand heraus, dass jene mit den meisten Freunden bis zu sieben Jahre länger leben als diejenige mit den wenigsten Freunden.

Schliesslich soll sich auch ein gesundes Sexleben erfreulich auf ein längeres Leben auswirken. Das Erreichen der berauschenden körperlichen Höhen kann offenbar helfen, den Blutdruck und Cholesterinspiegel zu senken und den Kreislauf zu verbessern. Ein gesundes Sexleben führen und rund acht Jahre länger leben, wer will sich da dem Rat der Forscher widersetzen. (kes)

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