Von wegen zu alt, zu viel, zu früh
Die 10 grössten Irrtümer über Organspende

Organspender werden von Ärzten schneller für tot erklärt! So lautet eines der (falschen) Vorurteile über die Organspende. Unser Listicle schafft Klarheit
Publiziert: 05.09.2017 um 00:17 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 10:05 Uhr

1. Ich bin viel zu alt für eine Organspende. Und alte Organe will keiner mehr.


Einer der grössten Irrtümer! Organe können bis ins hohe Alter gespendet werden. Entscheidend sind der Gesundheitszustand der spendenden Person sowie die Funktionsfähigkeit und Eignung der Organe.

2. Ob ich Organe spenden möchte, ist meine Sache. Ich muss das niemandem mitteilen.


Manchmal stellt sich die Frage nach einer Organspende sehr plötzlich. Daher ist es wichtig, den eigenen Willen seinen Angehörigen mitzuteilen. Im Ernstfall werden genau sie gefragt, wie der Patient zur Organspende stand. Ihr Wissen darüber kann entscheidend sein.

3. Die Spendekarte bringt nicht wirklich viel – im Notfall hat man sie sowieso nicht dabei.


Sollte die Karte im Todesfall unauffindbar sein, werden die Angehörigen gefragt. Gerade deshalb ist es so wichtig, mit ihnen über den eigenen Spendewillen zu sprechen.

4. Organe werden illegal gehandelt. Auch in der Schweiz.


In der Schweiz ist Organhandel gesetzlich verboten. Es gibt absolut keine Hinweise, dass ein illegaler Handel stattfindet.

5. Menschen mit einer Krankheit kommen für Organspende sowieso niemals in Frage.


Auch Menschen mit bestimmten Krankheiten können Organe und Gewebe spenden, wenn keine Ausschlusskriterien (z.B. aktives Tumorleiden, unklare Infektion) vorliegen. Ob eine Spende möglich ist, wird vor der Entnahme geprüft.

6. Wenn man Organspender ist, wird man von den Ärzten schneller für tot erklärt, da Organe dringend benötigt werden.


Leben zu retten hat für Ärzte und Ärztinnen oberste Priorität. Erst wenn die Prognose aussichtslos ist, werden die therapeutischen Massnahmen eingestellt. Diese Entscheidung wird vollkommen unabhängig davon getroffen, ob jemand einer Spende zugestimmt hat oder nicht.

7. Man kann mitbestimmen, wer die Organe erhält.


Falsch. Das Organ wird der Person auf der Warteliste zugeteilt, die am meisten Anspruch auf das Organ hat. Die Zuteilungskriterien sind im Transplantationsgesetz festgelegt.

8. Nach der Organentnahme ist mein Körper regelrecht zerstückelt.


Auch falsch. Die Organentnahme wird im Operationssaal von Chirurgen würdevoll und wie eine ganz normale Operation durchgeführt. Die Organentnahme verändert das Aussehen des Verstorbenen nicht, lediglich eine Operationsnarbe bleibt zurück.

9. Man kann nicht bestimmen, welche Organe man von sich spenden möchte. Die nehmen einfach alles.

 

Irrtum. Auf der Spendekarte kann man vermerken, welche Organe man spenden möchte und welche nicht. Auch hier ist es wiederum wichtig, den Entscheid den Angehörigen mitzuteilen.

10. Die Spendekarten müssen ständig erneuert werden – da sie ablaufen. Ein grosser Aufwand.


Stimmt so nicht. Spendekarten behalten auf Lebenszeit ihre Gültigkeit. Eine aktuelle Karte kann jedoch in wenigen Minuten online ausgefüllt oder bestellt werden: https://www.leben-ist-teilen.ch/organspendekarte/ oder App „Medical ID“.

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Rede über Organspende

Diese Seite entstand in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG): Mit der Kampagne «Rede über Organspende» wollen das BAG und Swisstransplant die Bevölkerung für das Thema Organspende sensibilisieren. Die Kampagne soll motivieren, den Entscheid den Angehörigen mitzuteilen, um diese damit zu entlasten.
www.leben-ist-teilen.ch

Europäischer Organspendetag:
9. September, Bundesplatz Bern
www.eodd2017.org

Diese Seite entstand in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG): Mit der Kampagne «Rede über Organspende» wollen das BAG und Swisstransplant die Bevölkerung für das Thema Organspende sensibilisieren. Die Kampagne soll motivieren, den Entscheid den Angehörigen mitzuteilen, um diese damit zu entlasten.
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